Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

Bild:
<< vorherige Seite

Ein zweites Beispiel der Bauart I b ist die in den Abb. 209 und 210 in zwei Ausführungsformen dargestellte von Rall in Chicago erdachte K. Im Schwerpunkt des beweglichen Brückenteiles befindet sich eine Achse mit Laufrollen, die sich mit der Klappe über eine feste, wagrechte Laufbahn bewegen können.


Abb. 208. Baumbrücke in Stettin.
Im geschlossenen Zustande stützt sich der Hauptträger mittels eines besonderen Zapfens A auf den Lagerstuhl nahe der Vorderkante des Pfeilers, bzw. des Widerlagers und ist die Laufrolle ein wenig über die wagrechte Laufbahn gehoben. B ist eine Gelenkstange, die sich um einen festen Punkt bei A am Pfeiler, bzw. am Widerlager dreht und mittels eines Zapfens C an den Klappenbalken befestigt ist. Beim Öffnen dreht sich dieser zunächst um A, bis die Laufrolle sich auf die Laufbahn aufgelegt hat. Bei weiterer Rückwärtsbewegung der Laufrolle hebt sich der Hauptträger vollständig vom Lager A ab. Bei der letztgebauten zweiflügeligen Rall-K. über den Willamette-Fluß in Portland (Oregon V. S. v. N. A.) muß indessen die Laufrolle bei geschlossener Brücke das Eigengewicht und die Verkehrslast tragen. Ist die Rollbahn genügend hoch über die Fahrbahn gelegt, dann ist ein Kellerraum entbehrlich.

Die Bewegung kann wie bei den Scherzer-K. durch eine ungefähr im Schwerpunkt der Klappe angreifende Zahnstange erfolgen, die durch einen festen Motor mit Rädervorgelege bewegt wird. Abb. 209. Bei den vier zweigleisigen Eisenbahn-K. über den Ost-Chicagokanal in Indiana

Ein zweites Beispiel der Bauart I b ist die in den Abb. 209 und 210 in zwei Ausführungsformen dargestellte von Rall in Chicago erdachte K. Im Schwerpunkt des beweglichen Brückenteiles befindet sich eine Achse mit Laufrollen, die sich mit der Klappe über eine feste, wagrechte Laufbahn bewegen können.


Abb. 208. Baumbrücke in Stettin.
Im geschlossenen Zustande stützt sich der Hauptträger mittels eines besonderen Zapfens A auf den Lagerstuhl nahe der Vorderkante des Pfeilers, bzw. des Widerlagers und ist die Laufrolle ein wenig über die wagrechte Laufbahn gehoben. B ist eine Gelenkstange, die sich um einen festen Punkt bei A am Pfeiler, bzw. am Widerlager dreht und mittels eines Zapfens C an den Klappenbalken befestigt ist. Beim Öffnen dreht sich dieser zunächst um A, bis die Laufrolle sich auf die Laufbahn aufgelegt hat. Bei weiterer Rückwärtsbewegung der Laufrolle hebt sich der Hauptträger vollständig vom Lager A ab. Bei der letztgebauten zweiflügeligen Rall-K. über den Willamette-Fluß in Portland (Oregon V. S. v. N. A.) muß indessen die Laufrolle bei geschlossener Brücke das Eigengewicht und die Verkehrslast tragen. Ist die Rollbahn genügend hoch über die Fahrbahn gelegt, dann ist ein Kellerraum entbehrlich.

Die Bewegung kann wie bei den Scherzer-K. durch eine ungefähr im Schwerpunkt der Klappe angreifende Zahnstange erfolgen, die durch einen festen Motor mit Rädervorgelege bewegt wird. Abb. 209. Bei den vier zweigleisigen Eisenbahn-K. über den Ost-Chicagokanal in Indiana

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0381" n="364"/>
          </p><lb/>
          <p>Ein zweites Beispiel der Bauart I <hi rendition="#i">b</hi> ist die in den Abb. 209 und 210 in zwei Ausführungsformen dargestellte von Rall in Chicago erdachte K. Im Schwerpunkt des beweglichen Brückenteiles befindet sich eine Achse mit Laufrollen, die sich mit der Klappe über eine feste, wagrechte Laufbahn bewegen können.<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen06_1914/figures/roell_eisenbahnwesen06_1914_figure-0412.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 208. Baumbrücke in Stettin.</head><lb/></figure><lb/>
Im geschlossenen Zustande stützt sich der Hauptträger mittels eines besonderen Zapfens <hi rendition="#i">A</hi> auf den Lagerstuhl nahe der Vorderkante des Pfeilers, bzw. des Widerlagers und ist die Laufrolle ein wenig über die wagrechte Laufbahn gehoben. B ist eine Gelenkstange, die sich um einen festen Punkt bei <hi rendition="#i">A</hi> am Pfeiler, bzw. am Widerlager dreht und mittels eines Zapfens <hi rendition="#i">C</hi> an den Klappenbalken befestigt ist. Beim Öffnen dreht sich dieser zunächst um <hi rendition="#i">A</hi>, bis die Laufrolle sich auf die Laufbahn aufgelegt hat. Bei weiterer Rückwärtsbewegung der Laufrolle hebt sich der Hauptträger vollständig vom Lager <hi rendition="#i">A</hi> ab. Bei der letztgebauten zweiflügeligen Rall-K. über den Willamette-Fluß in Portland (Oregon V. S. v. N. A.) muß indessen die Laufrolle bei geschlossener Brücke das Eigengewicht und die Verkehrslast tragen. Ist die Rollbahn genügend hoch über die Fahrbahn gelegt, dann ist ein Kellerraum entbehrlich.</p><lb/>
          <p>Die Bewegung kann wie bei den Scherzer-K. durch eine ungefähr im Schwerpunkt der Klappe angreifende Zahnstange erfolgen, die durch einen festen Motor mit Rädervorgelege bewegt wird. Abb. 209. Bei den vier zweigleisigen Eisenbahn-K. über den Ost-Chicagokanal in Indiana
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[364/0381] Ein zweites Beispiel der Bauart I b ist die in den Abb. 209 und 210 in zwei Ausführungsformen dargestellte von Rall in Chicago erdachte K. Im Schwerpunkt des beweglichen Brückenteiles befindet sich eine Achse mit Laufrollen, die sich mit der Klappe über eine feste, wagrechte Laufbahn bewegen können. [Abbildung Abb. 208. Baumbrücke in Stettin. ] Im geschlossenen Zustande stützt sich der Hauptträger mittels eines besonderen Zapfens A auf den Lagerstuhl nahe der Vorderkante des Pfeilers, bzw. des Widerlagers und ist die Laufrolle ein wenig über die wagrechte Laufbahn gehoben. B ist eine Gelenkstange, die sich um einen festen Punkt bei A am Pfeiler, bzw. am Widerlager dreht und mittels eines Zapfens C an den Klappenbalken befestigt ist. Beim Öffnen dreht sich dieser zunächst um A, bis die Laufrolle sich auf die Laufbahn aufgelegt hat. Bei weiterer Rückwärtsbewegung der Laufrolle hebt sich der Hauptträger vollständig vom Lager A ab. Bei der letztgebauten zweiflügeligen Rall-K. über den Willamette-Fluß in Portland (Oregon V. S. v. N. A.) muß indessen die Laufrolle bei geschlossener Brücke das Eigengewicht und die Verkehrslast tragen. Ist die Rollbahn genügend hoch über die Fahrbahn gelegt, dann ist ein Kellerraum entbehrlich. Die Bewegung kann wie bei den Scherzer-K. durch eine ungefähr im Schwerpunkt der Klappe angreifende Zahnstange erfolgen, die durch einen festen Motor mit Rädervorgelege bewegt wird. Abb. 209. Bei den vier zweigleisigen Eisenbahn-K. über den Ost-Chicagokanal in Indiana

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:44Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:44Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/381
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/381>, abgerufen am 22.11.2024.