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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.

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zu sein. Die Leistungen sind auch in beiden Fällen annähernd die gleichen, vgl. Zahlentafel 1. Die Hochbaggerkette muß zwar langsamer, etwa 0·3 m/Sek., laufen, damit die Schnittgeschwindigkeit bei der Drehung um den Unterturas nicht zu groß wird, dafür können aber die Eimer bei der geringeren Hubarbeit größer gemacht werden.

Die B. dieser Art sind nicht geeignet, die Böschungen in der gewünschten Neigung fertigzustellen. Um auch dies zu ermöglichen, werden sie mit Knickleiter und Tiefbaggerkette (Abb. 182), ausgerüstet, so daß jetzt, wie bei den Tiefbaggern, die ganze Böschung bearbeitet wird. Die Kette hängt bei wechselnder Bodenbeschaffenheit auf der grabenden Strecke frei durch, um bei Hindernissen ausweichen zu können, wird aber bei hartem Boden geführt.

Der Hochbagger kann immer nur an eine vorhandene Böschung angesetzt werden, sich aber nicht freibaggern. Bei Schlitzarbeiten muß daher zunächst von Hand soweit vorgearbeitet werden, daß der B. in dem Einschnitt Platz findet. B. mit drehbarer Eimerleiter sind zwar gebaut, haben aber schwere und verwickelte Untergestelle, da sie sich um den Schüttkasten drehen müssen, um in jeder Stellung die Wagen beladen zu können.

Die Gleisarbeiten sind bei dem Hochbagger einfacher, als beim Tiefbagger, da der Boden bereits geebnet ist. Deshalb sind die Hochbagger den Tiefbaggern da vorzuziehen, wo bei den letzteren infolge stark hügeligen oder sumpfigen, wenig tragfähigen Bodens der Gleisbau erschwert wird.

4. Betriebskosten. Die Betriebskosten der Hoch- und Tiefbagger hängen so sehr von der Bodenart, den örtlichen Verhältnissen (Gleisbau, Umsetzen) und der Betriebführung ab, daß allgemeine Angaben über Einheitspreise, die hier oder dort gezahlt sind, keinen Wert haben. Um zu zeigen, welche Ausgaben unter günstigen Verhältnissen entstehen, sind in der Zahlentafel 2 die Betriebskosten der neueren Normalbagger der Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft (vgl. Zahlentafel 1, S. 357) ermittelt; hierbei ist ein Betriebsjahr zu grunde gelegt, in welchem nach Abzug der Winterlage und Reparaturzeit der B. an 220 Tagen zu 10 Stunden gearbeitet hat. Die in der letzten Reihe berechneten Einheitspreise gelten natürlich nur für diese angenommenen, besonders günstigen Betriebsverhältnisse, sie beziehen sich ferner nur auf den Aushub und enthalten nicht die Transportkosten.

Die Hauptanteilkosten liegen bei allen B. in den Löhnen. Es ergibt sich z. B. für den B-Bagger für


Gehälter und Löhne11.280 M. oder 2·56 Pf./m3
Kohlen, Schmiermittel
u. s. w.7.640 M. oder 1·74 Pf./m3
Unterhaltung des B4.700 M. oder 1·07 Pf./m3
Verzinsung u.
Amortisation8.000 M. oder 1·83 Pf./m3
Zusammen31.620 M. oder 7·20 Pf./m3
Zahlentafel 2.
Betriebskosten der Eimerketten-Trockenbaggerung.

B. Löffelbagger.

1. Anordnung und Arbeitsweise. Der Löffelbagger (Abb. 183) besitzt nur ein Grabwerkzeug, den Löffel, bestehend aus einem Eimer mit langem Stiel, der von einem Drehkran getragen und bewegt wird. Der Löffel ruht drehbar (in einer senkrechten Ebene) in einem Schuh auf dem Ausleger und kann außerdem durch Zahnstange und Ritzel verschoben

zu sein. Die Leistungen sind auch in beiden Fällen annähernd die gleichen, vgl. Zahlentafel 1. Die Hochbaggerkette muß zwar langsamer, etwa 0·3 m/Sek., laufen, damit die Schnittgeschwindigkeit bei der Drehung um den Unterturas nicht zu groß wird, dafür können aber die Eimer bei der geringeren Hubarbeit größer gemacht werden.

Die B. dieser Art sind nicht geeignet, die Böschungen in der gewünschten Neigung fertigzustellen. Um auch dies zu ermöglichen, werden sie mit Knickleiter und Tiefbaggerkette (Abb. 182), ausgerüstet, so daß jetzt, wie bei den Tiefbaggern, die ganze Böschung bearbeitet wird. Die Kette hängt bei wechselnder Bodenbeschaffenheit auf der grabenden Strecke frei durch, um bei Hindernissen ausweichen zu können, wird aber bei hartem Boden geführt.

Der Hochbagger kann immer nur an eine vorhandene Böschung angesetzt werden, sich aber nicht freibaggern. Bei Schlitzarbeiten muß daher zunächst von Hand soweit vorgearbeitet werden, daß der B. in dem Einschnitt Platz findet. B. mit drehbarer Eimerleiter sind zwar gebaut, haben aber schwere und verwickelte Untergestelle, da sie sich um den Schüttkasten drehen müssen, um in jeder Stellung die Wagen beladen zu können.

Die Gleisarbeiten sind bei dem Hochbagger einfacher, als beim Tiefbagger, da der Boden bereits geebnet ist. Deshalb sind die Hochbagger den Tiefbaggern da vorzuziehen, wo bei den letzteren infolge stark hügeligen oder sumpfigen, wenig tragfähigen Bodens der Gleisbau erschwert wird.

4. Betriebskosten. Die Betriebskosten der Hoch- und Tiefbagger hängen so sehr von der Bodenart, den örtlichen Verhältnissen (Gleisbau, Umsetzen) und der Betriebführung ab, daß allgemeine Angaben über Einheitspreise, die hier oder dort gezahlt sind, keinen Wert haben. Um zu zeigen, welche Ausgaben unter günstigen Verhältnissen entstehen, sind in der Zahlentafel 2 die Betriebskosten der neueren Normalbagger der Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft (vgl. Zahlentafel 1, S. 357) ermittelt; hierbei ist ein Betriebsjahr zu grunde gelegt, in welchem nach Abzug der Winterlage und Reparaturzeit der B. an 220 Tagen zu 10 Stunden gearbeitet hat. Die in der letzten Reihe berechneten Einheitspreise gelten natürlich nur für diese angenommenen, besonders günstigen Betriebsverhältnisse, sie beziehen sich ferner nur auf den Aushub und enthalten nicht die Transportkosten.

Die Hauptanteilkosten liegen bei allen B. in den Löhnen. Es ergibt sich z. B. für den B-Bagger für


Gehälter und Löhne11.280 M. oder 2·56 Pf./m3
Kohlen, Schmiermittel
u. s. w.7.640 M. oder 1·74 Pf./m3
Unterhaltung des B4.700 M. oder 1·07 Pf./m3
Verzinsung u.
Amortisation8.000 M. oder 1·83 Pf./m3
Zusammen31.620 M. oder 7·20 Pf./m3
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Betriebskosten der Eimerketten-Trockenbaggerung.

B. Löffelbagger.

1. Anordnung und Arbeitsweise. Der Löffelbagger (Abb. 183) besitzt nur ein Grabwerkzeug, den Löffel, bestehend aus einem Eimer mit langem Stiel, der von einem Drehkran getragen und bewegt wird. Der Löffel ruht drehbar (in einer senkrechten Ebene) in einem Schuh auf dem Ausleger und kann außerdem durch Zahnstange und Ritzel verschoben

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[359/0371] zu sein. Die Leistungen sind auch in beiden Fällen annähernd die gleichen, vgl. Zahlentafel 1. Die Hochbaggerkette muß zwar langsamer, etwa 0·3 m/Sek., laufen, damit die Schnittgeschwindigkeit bei der Drehung um den Unterturas nicht zu groß wird, dafür können aber die Eimer bei der geringeren Hubarbeit größer gemacht werden. Die B. dieser Art sind nicht geeignet, die Böschungen in der gewünschten Neigung fertigzustellen. Um auch dies zu ermöglichen, werden sie mit Knickleiter und Tiefbaggerkette (Abb. 182), ausgerüstet, so daß jetzt, wie bei den Tiefbaggern, die ganze Böschung bearbeitet wird. Die Kette hängt bei wechselnder Bodenbeschaffenheit auf der grabenden Strecke frei durch, um bei Hindernissen ausweichen zu können, wird aber bei hartem Boden geführt. Der Hochbagger kann immer nur an eine vorhandene Böschung angesetzt werden, sich aber nicht freibaggern. Bei Schlitzarbeiten muß daher zunächst von Hand soweit vorgearbeitet werden, daß der B. in dem Einschnitt Platz findet. B. mit drehbarer Eimerleiter sind zwar gebaut, haben aber schwere und verwickelte Untergestelle, da sie sich um den Schüttkasten drehen müssen, um in jeder Stellung die Wagen beladen zu können. Die Gleisarbeiten sind bei dem Hochbagger einfacher, als beim Tiefbagger, da der Boden bereits geebnet ist. Deshalb sind die Hochbagger den Tiefbaggern da vorzuziehen, wo bei den letzteren infolge stark hügeligen oder sumpfigen, wenig tragfähigen Bodens der Gleisbau erschwert wird. 4. Betriebskosten. Die Betriebskosten der Hoch- und Tiefbagger hängen so sehr von der Bodenart, den örtlichen Verhältnissen (Gleisbau, Umsetzen) und der Betriebführung ab, daß allgemeine Angaben über Einheitspreise, die hier oder dort gezahlt sind, keinen Wert haben. Um zu zeigen, welche Ausgaben unter günstigen Verhältnissen entstehen, sind in der Zahlentafel 2 die Betriebskosten der neueren Normalbagger der Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft (vgl. Zahlentafel 1, S. 357) ermittelt; hierbei ist ein Betriebsjahr zu grunde gelegt, in welchem nach Abzug der Winterlage und Reparaturzeit der B. an 220 Tagen zu 10 Stunden gearbeitet hat. Die in der letzten Reihe berechneten Einheitspreise gelten natürlich nur für diese angenommenen, besonders günstigen Betriebsverhältnisse, sie beziehen sich ferner nur auf den Aushub und enthalten nicht die Transportkosten. Die Hauptanteilkosten liegen bei allen B. in den Löhnen. Es ergibt sich z. B. für den B-Bagger für Gehälter und Löhne 11.280 M. oder 2·56 Pf./m3 Kohlen, Schmiermittel u. s. w. 7.640 M. oder 1·74 Pf./m3 Unterhaltung des B 4.700 M. oder 1·07 Pf./m3 Verzinsung u. Amortisation 8.000 M. oder 1·83 Pf./m3 Zusammen 31.620 M. oder 7·20 Pf./m3 Zahlentafel 2. Betriebskosten der Eimerketten-Trockenbaggerung. B. Löffelbagger. 1. Anordnung und Arbeitsweise. Der Löffelbagger (Abb. 183) besitzt nur ein Grabwerkzeug, den Löffel, bestehend aus einem Eimer mit langem Stiel, der von einem Drehkran getragen und bewegt wird. Der Löffel ruht drehbar (in einer senkrechten Ebene) in einem Schuh auf dem Ausleger und kann außerdem durch Zahnstange und Ritzel verschoben

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/371>, abgerufen am 25.11.2024.