Lebetage nicht wohl; und er nahm ein schlech- tes Ende.
Wollt ihr also, lieben Kinder! daß es euch in der Welt wohl gehen soll; so seyd aufmerksam und willig, was Gutes zu ler- nen! Macht euren Aeltern und Lehrern das Leben nicht sauer, durch Ungehorsam; da- mit sie euch mit Freuden, zum Guten an- halten können, und nicht mit Seufzen: denn das ist euch nicht gut! Versprecht mirs alle, durch ein Ja, und durch einen Handschlag, daß ihr euch, in der Schule, so betragen wollet, als aufmerksame, lehrbegierige Kin- der. --
Seht, Kinder! in dieses Buch will ich nun eure Nahmen einschreiben, und den Tag, an welchem ihr mir dieses Versprechen ge- than habt. Dieß Buch soll beständig vor euren Augen liegen, und euch an euer Ver- sprechen erinnern. Was man aber verspricht, daß muß man halten; sonst traut einem kein Mensch mehr.
Du aber, gnädiger und liebreicher Gott! siehe das Versprechen dieser Kinder! Du willst, daß sie zu Dir kommen sollen! Sprich Ja und Amen dazu! Seegne jede Wahrheit, daß sie in ihre Herzen eindringe; auf daß diese Kinder, durch Erkenntniß der Wahr-
heit,
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Lebetage nicht wohl; und er nahm ein ſchlech- tes Ende.
Wollt ihr alſo, lieben Kinder! daß es euch in der Welt wohl gehen ſoll; ſo ſeyd aufmerkſam und willig, was Gutes zu ler- nen! Macht euren Aeltern und Lehrern das Leben nicht ſauer, durch Ungehorſam; da- mit ſie euch mit Freuden, zum Guten an- halten koͤnnen, und nicht mit Seufzen: denn das iſt euch nicht gut! Verſprecht mirs alle, durch ein Ja, und durch einen Handſchlag, daß ihr euch, in der Schule, ſo betragen wollet, als aufmerkſame, lehrbegierige Kin- der. —
Seht, Kinder! in dieſes Buch will ich nun eure Nahmen einſchreiben, und den Tag, an welchem ihr mir dieſes Verſprechen ge- than habt. Dieß Buch ſoll beſtaͤndig vor euren Augen liegen, und euch an euer Ver- ſprechen erinnern. Was man aber verſpricht, daß muß man halten; ſonſt traut einem kein Menſch mehr.
Du aber, gnaͤdiger und liebreicher Gott! ſiehe das Verſprechen dieſer Kinder! Du willſt, daß ſie zu Dir kommen ſollen! Sprich Ja und Amen dazu! Seegne jede Wahrheit, daß ſie in ihre Herzen eindringe; auf daß dieſe Kinder, durch Erkenntniß der Wahr-
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Lebetage nicht wohl; und er nahm ein ſchlech-
tes Ende.
Wollt ihr alſo, lieben Kinder! daß es
euch in der Welt wohl gehen ſoll; ſo ſeyd
aufmerkſam und willig, was Gutes zu ler-
nen! Macht euren Aeltern und Lehrern das
Leben nicht ſauer, durch Ungehorſam; da-
mit ſie euch mit Freuden, zum Guten an-
halten koͤnnen, und nicht mit Seufzen: denn
das iſt euch nicht gut! Verſprecht mirs alle,
durch ein Ja, und durch einen Handſchlag,
daß ihr euch, in der Schule, ſo betragen
wollet, als aufmerkſame, lehrbegierige Kin-
der. —
Seht, Kinder! in dieſes Buch will ich nun
eure Nahmen einſchreiben, und den Tag,
an welchem ihr mir dieſes Verſprechen ge-
than habt. Dieß Buch ſoll beſtaͤndig vor
euren Augen liegen, und euch an euer Ver-
ſprechen erinnern. Was man aber verſpricht,
daß muß man halten; ſonſt traut einem kein
Menſch mehr.
Du aber, gnaͤdiger und liebreicher Gott!
ſiehe das Verſprechen dieſer Kinder! Du
willſt, daß ſie zu Dir kommen ſollen! Sprich
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daß ſie in ihre Herzen eindringe; auf daß
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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/25>, abgerufen am 16.07.2024.
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