fuhr, daß ich durch sehr viel vorher angestellte Proben versichert seyn konnte, daß die Ge- schwindigkeit der Kugel in allen Schüssen biß auf 20 Schuh in einer Secunde einerley war. Hierauf schoß ich diesen Lauf zu dreyen verschie- denen mahlen gegen das Pendulum loß, wel- ches das erste mahl 25 Schuh, das andere mahl 75 Schuh, und das dritte mahl 125 Schuh weit von der Mündung des Laufs ent- fernet worden: und befand, daß die Kugel in dem ersten Fall mit einer Geschwindigkeit von 1670 Schuhen in einer Secunde auf das Pen- dulum gestossen; in dem zweyten Fall mit ei- ner Geschwindigkeit von 1550 Schuhen, und in dem dritten mit einer Geschwindigkeit von 1425 Schuhen in einer Secunde. Also hatte diese Kugel, indem dieselbe 50 Schuh weiter in einer Secunde fortgegangen, an ihrer Ge- schwindigkeit ungefehr 120 biß 125 Schuh in einer Secunde verlohren; und die Zeit, in wel- cher dieselbe durch diesen Raum von 50 Schu- hen gefahren, war ungefehr oder einer Secunde. Woraus folget, daß die mitt- lere Grösse des Wiederstands der Luft in die- sen Versuchen ungefehr 120 mahl grösser ge- wesen, als das Gewicht der Kugel; und es hat also der Wiederstand, da die Kugel bey nahe Lb gewogen, ungefehr 10 Lb Avoir dupo- ise betragen. Wenn wir nun hierüber die
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fuhr, daß ich durch ſehr viel vorher angeſtellte Proben verſichert ſeyn konnte, daß die Ge- ſchwindigkeit der Kugel in allen Schuͤſſen biß auf 20 Schuh in einer Secunde einerley war. Hierauf ſchoß ich dieſen Lauf zu dreyen verſchie- denen mahlen gegen das Pendulum loß, wel- ches das erſte mahl 25 Schuh, das andere mahl 75 Schuh, und das dritte mahl 125 Schuh weit von der Muͤndung des Laufs ent- fernet worden: und befand, daß die Kugel in dem erſten Fall mit einer Geſchwindigkeit von 1670 Schuhen in einer Secunde auf das Pen- dulum geſtoſſen; in dem zweyten Fall mit ei- ner Geſchwindigkeit von 1550 Schuhen, und in dem dritten mit einer Geſchwindigkeit von 1425 Schuhen in einer Secunde. Alſo hatte dieſe Kugel, indem dieſelbe 50 Schuh weiter in einer Secunde fortgegangen, an ihrer Ge- ſchwindigkeit ungefehr 120 biß 125 Schuh in einer Secunde verlohren; und die Zeit, in wel- cher dieſelbe durch dieſen Raum von 50 Schu- hen gefahren, war ungefehr oder einer Secunde. Woraus folget, daß die mitt- lere Groͤſſe des Wiederſtands der Luft in die- ſen Verſuchen ungefehr 120 mahl groͤſſer ge- weſen, als das Gewicht der Kugel; und es hat alſo der Wiederſtand, da die Kugel bey nahe ℔ gewogen, ungefehr 10 ℔ Avoir dupo- iſe betragen. Wenn wir nun hieruͤber die
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fuhr, daß ich durch ſehr viel vorher angeſtellte
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auf 20 Schuh in einer Secunde einerley war.
Hierauf ſchoß ich dieſen Lauf zu dreyen verſchie-
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ches das erſte mahl 25 Schuh, das andere
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dem erſten Fall mit einer Geſchwindigkeit von
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in dem dritten mit einer Geſchwindigkeit von
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/509>, abgerufen am 22.11.2024.
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