des andern aber die forttreibende Kraft von hinten schwächer; dahero der Wiederstand der Luft auch aus diesem Grunde bey schnellen Bewegungen weit grösser wird, als bey lang- samen.
II.Satz. Wie man den Wiederstand der Luft, welchen ein darinn bewegter Körper leidet, durch Versuche bestim- men soll?
Vermittelst der Maschine, welche oben in dem 8ten Satz beschrieben worden, bin ich immer im Stande, die Geschwin- digkeit einer Kugel in einem jeglichen Punckt des Weges, durch welchen sich dieselbe beweget, zu bestimmen. Die ganze Sache kommt nur auf die Richtung des Laufs an, welche so beschaffen seyn muß, daß die Kugel an dem gegebenen Ort ihres Weges auf das Pendulum stosse. Jch nahm also einen Mußketen-Lauf, welcher eine bleyerne Kugel von 3/4 Zoll im Diameter schoß, und ladete denselben ungefehr mit dem halben Gewicht Pulver; wobey ich die Vorsichtigkeit gebrauchte, daß ich das Pulver immer auf das genaueste abwog, und in allen Stücken also ver-
fuhr,
des andern aber die forttreibende Kraft von hinten ſchwaͤcher; dahero der Wiederſtand der Luft auch aus dieſem Grunde bey ſchnellen Bewegungen weit groͤſſer wird, als bey lang- ſamen.
II.Satz. Wie man den Wiederſtand der Luft, welchen ein darinn bewegter Koͤrper leidet, durch Verſuche beſtim- men ſoll?
Vermittelſt der Maſchine, welche oben in dem 8ten Satz beſchrieben worden, bin ich immer im Stande, die Geſchwin- digkeit einer Kugel in einem jeglichen Punckt des Weges, durch welchen ſich dieſelbe beweget, zu beſtimmen. Die ganze Sache kom̃t nur auf die Richtung des Laufs an, welche ſo beſchaffen ſeyn muß, daß die Kugel an dem gegebenen Ort ihres Weges auf das Pendulum ſtoſſe. Jch nahm alſo einen Mußketen-Lauf, welcher eine bleyerne Kugel von ¾ Zoll im Diameter ſchoß, und ladete denſelben ungefehr mit dem halben Gewicht Pulver; wobey ich die Vorſichtigkeit gebrauchte, daß ich das Pulver immer auf das genaueſte abwog, und in allen Stuͤcken alſo ver-
fuhr,
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des andern aber die forttreibende Kraft von
hinten ſchwaͤcher; dahero der Wiederſtand
der Luft auch aus dieſem Grunde bey ſchnellen
Bewegungen weit groͤſſer wird, als bey lang-
ſamen.
II. Satz.
Wie man den Wiederſtand der Luft,
welchen ein darinn bewegter Koͤrper
leidet, durch Verſuche beſtim-
men ſoll?
Vermittelſt der Maſchine, welche oben in
dem 8ten Satz beſchrieben worden, bin
ich immer im Stande, die Geſchwin-
digkeit einer Kugel in einem jeglichen Punckt
des Weges, durch welchen ſich dieſelbe beweget,
zu beſtimmen. Die ganze Sache kom̃t nur auf
die Richtung des Laufs an, welche ſo beſchaffen
ſeyn muß, daß die Kugel an dem gegebenen Ort
ihres Weges auf das Pendulum ſtoſſe. Jch
nahm alſo einen Mußketen-Lauf, welcher eine
bleyerne Kugel von ¾ Zoll im Diameter ſchoß,
und ladete denſelben ungefehr mit dem halben
Gewicht Pulver; wobey ich die Vorſichtigkeit
gebrauchte, daß ich das Pulver immer auf das
genaueſte abwog, und in allen Stuͤcken alſo ver-
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Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/508>, abgerufen am 22.11.2024.
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