Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite
Zobea.
So räume ich dem Trotzenden das Feld.
Zelu
(ihr in den Weg tretend.)
Nicht also! schweig' und höre,
Was unsre heil'gen Götter
Durch mich, durch ihren Diener, dir gebie-
ten. --
Jns Lager sollst du eilen zu dem Vater;
Doch hüte dich, in Frieden ihm zu nahen,
Wenn du nicht dich und ihn verderben willst.
Hüte dich, ihn in dieses Schloß zu führen,
Wo unvermeidlich er verloren ist.

(Zobea will fort, Zelu hält sie zurück.)
Bleib, und vernimm in Demuth,
Was ferner dir die Götter auferlegen.
Als Feindin sollst du vor den Vater treten,
Jhn tief zu Boden beugen;
Jn seinem wunden Herzen
Die alte Quaal erwecken,
Den alten Schmerz entzünden,
Verleugnen deine Liebe.
Wie er auch leiden mag, du darfst nicht
wanken,
Nur einzig so vermagst du ihn zu retten.
(Zobea will sprechen, Zelu ergreift ihre Hand.)
Bescheide dich, nur blinde Unterwerfung
Zobea.
So räume ich dem Trotzenden das Feld.
Zelu
(ihr in den Weg tretend.)
Nicht also! schweig' und höre,
Was unsre heil'gen Götter
Durch mich, durch ihren Diener, dir gebie-
ten. —
Jns Lager sollst du eilen zu dem Vater;
Doch hüte dich, in Frieden ihm zu nahen,
Wenn du nicht dich und ihn verderben willst.
Hüte dich, ihn in dieses Schloß zu führen,
Wo unvermeidlich er verloren ist.

(Zobea will fort, Zelu hält sie zurück.)
Bleib, und vernimm in Demuth,
Was ferner dir die Götter auferlegen.
Als Feindin sollst du vor den Vater treten,
Jhn tief zu Boden beugen;
Jn seinem wunden Herzen
Die alte Quaal erwecken,
Den alten Schmerz entzünden,
Verleugnen deine Liebe.
Wie er auch leiden mag, du darfst nicht
wanken,
Nur einzig so vermagst du ihn zu retten.
(Zobea will sprechen, Zelu ergreift ihre Hand.)
Bescheide dich, nur blinde Unterwerfung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0063" n="59"/>
          <sp who="#ZOBE">
            <speaker>Zobea.</speaker><lb/>
            <p>So räume ich dem Trotzenden das Feld.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZEL">
            <speaker>Zelu</speaker><lb/>
            <stage>(ihr in den Weg tretend.)</stage><lb/>
            <p>Nicht also! schweig' und höre,<lb/>
Was unsre heil'gen Götter<lb/>
Durch mich, durch ihren Diener, dir gebie-<lb/>
ten. &#x2014;<lb/>
Jns Lager sollst du eilen zu dem Vater;<lb/>
Doch hüte dich, in Frieden ihm zu nahen,<lb/>
Wenn du nicht dich und ihn verderben willst.<lb/>
Hüte dich, ihn in dieses Schloß zu führen,<lb/>
Wo unvermeidlich er verloren ist.</p><lb/>
            <stage>(Zobea will fort, Zelu hält sie zurück.)</stage><lb/>
            <p>Bleib, und vernimm in Demuth,<lb/>
Was ferner dir die Götter auferlegen.<lb/>
Als Feindin sollst du vor den Vater treten,<lb/>
Jhn tief zu Boden beugen;<lb/>
Jn seinem wunden Herzen<lb/>
Die alte Quaal erwecken,<lb/>
Den alten Schmerz entzünden,<lb/>
Verleugnen deine Liebe.<lb/>
Wie er auch leiden mag, du darfst nicht<lb/>
wanken,<lb/>
Nur einzig <hi rendition="#g">so</hi> vermagst du ihn zu retten.<lb/><stage>(Zobea will sprechen, Zelu ergreift ihre Hand.)</stage><lb/>
Bescheide dich, nur blinde Unterwerfung<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0063] Zobea. So räume ich dem Trotzenden das Feld. Zelu (ihr in den Weg tretend.) Nicht also! schweig' und höre, Was unsre heil'gen Götter Durch mich, durch ihren Diener, dir gebie- ten. — Jns Lager sollst du eilen zu dem Vater; Doch hüte dich, in Frieden ihm zu nahen, Wenn du nicht dich und ihn verderben willst. Hüte dich, ihn in dieses Schloß zu führen, Wo unvermeidlich er verloren ist. (Zobea will fort, Zelu hält sie zurück.) Bleib, und vernimm in Demuth, Was ferner dir die Götter auferlegen. Als Feindin sollst du vor den Vater treten, Jhn tief zu Boden beugen; Jn seinem wunden Herzen Die alte Quaal erwecken, Den alten Schmerz entzünden, Verleugnen deine Liebe. Wie er auch leiden mag, du darfst nicht wanken, Nur einzig so vermagst du ihn zu retten. (Zobea will sprechen, Zelu ergreift ihre Hand.) Bescheide dich, nur blinde Unterwerfung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/63
Zitationshilfe: Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/63>, abgerufen am 04.05.2024.