Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.
Führt uns allmählich zu dem Licht der Wahr- heit. Die Götter fordern kindlichen Gehorsam; Nicht zweifelnd darfst du ihr Gebot verletzen, Sonst trifft dich Reue, Jammer und Entsetzen. (Zobea läßt seine Hand fallen, und geht stumm ab.) Sechste Scene. Zelu (allein.) Wie fest, arme Zobea, Umgarnet dich des Falschen Zaubernetz, Ach, ich verzweifle fast. Nur wenig Stunden sind mir noch gegönnt, Und nur ein einzig Mittel dich zu retten. So wie ich einst in unsern Lichtgefilden, Jn ewig holder Jugend Auf Purpurwolken schwebte, So -- in dem nahen Walde, Dem Wege nach dem Lager, Darf ich ihr jetzt erscheinen; Darf dieser Erdenhülle mich entkleiden, Und in gewohnten Tönen Von reicher Liebe reden; Darf hoffen, sie zu heilen; Darf hoffen, sie zu rühren. (ab.)
Führt uns allmählich zu dem Licht der Wahr- heit. Die Götter fordern kindlichen Gehorsam; Nicht zweifelnd darfst du ihr Gebot verletzen, Sonst trifft dich Reue, Jammer und Entsetzen. (Zobea läßt seine Hand fallen, und geht stumm ab.) Sechste Scene. Zelu (allein.) Wie fest, arme Zobea, Umgarnet dich des Falschen Zaubernetz, Ach, ich verzweifle fast. Nur wenig Stunden sind mir noch gegönnt, Und nur ein einzig Mittel dich zu retten. So wie ich einst in unsern Lichtgefilden, Jn ewig holder Jugend Auf Purpurwolken schwebte, So — in dem nahen Walde, Dem Wege nach dem Lager, Darf ich ihr jetzt erscheinen; Darf dieser Erdenhülle mich entkleiden, Und in gewohnten Tönen Von reicher Liebe reden; Darf hoffen, sie zu heilen; Darf hoffen, sie zu rühren. (ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ZEL"> <p><pb facs="#f0064" n="60"/> Führt uns allmählich zu dem Licht der Wahr-<lb/> heit.<lb/> Die Götter fordern kindlichen Gehorsam;<lb/> Nicht zweifelnd darfst du ihr Gebot verletzen,<lb/> Sonst trifft dich Reue, Jammer und Entsetzen.</p><lb/> <stage>(Zobea läßt seine Hand fallen, und geht stumm ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head>Sechste Scene.</head><lb/> <sp who="#ZEL"> <speaker>Zelu</speaker> <stage>(allein.)</stage><lb/> <p>Wie fest, arme Zobea,<lb/> Umgarnet dich des Falschen Zaubernetz,<lb/> Ach, ich verzweifle fast.<lb/> Nur wenig Stunden sind mir noch gegönnt,<lb/> Und nur ein einzig Mittel dich zu retten.<lb/> So wie ich einst in unsern Lichtgefilden,<lb/> Jn ewig holder Jugend<lb/> Auf Purpurwolken schwebte,<lb/> So — in dem nahen Walde,<lb/> Dem Wege nach dem Lager,<lb/> Darf ich ihr jetzt erscheinen;<lb/> Darf dieser Erdenhülle mich entkleiden,<lb/> Und in gewohnten Tönen<lb/> Von reicher Liebe reden;<lb/> Darf hoffen, sie zu heilen;<lb/> Darf hoffen, sie zu rühren.</p><lb/> <stage>(ab.)</stage> </sp> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [60/0064]
Führt uns allmählich zu dem Licht der Wahr-
heit.
Die Götter fordern kindlichen Gehorsam;
Nicht zweifelnd darfst du ihr Gebot verletzen,
Sonst trifft dich Reue, Jammer und Entsetzen.
(Zobea läßt seine Hand fallen, und geht stumm ab.)
Sechste Scene.
Zelu (allein.)
Wie fest, arme Zobea,
Umgarnet dich des Falschen Zaubernetz,
Ach, ich verzweifle fast.
Nur wenig Stunden sind mir noch gegönnt,
Und nur ein einzig Mittel dich zu retten.
So wie ich einst in unsern Lichtgefilden,
Jn ewig holder Jugend
Auf Purpurwolken schwebte,
So — in dem nahen Walde,
Dem Wege nach dem Lager,
Darf ich ihr jetzt erscheinen;
Darf dieser Erdenhülle mich entkleiden,
Und in gewohnten Tönen
Von reicher Liebe reden;
Darf hoffen, sie zu heilen;
Darf hoffen, sie zu rühren.
(ab.)
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