Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

Bild:
<< vorherige Seite
Andere Handelung.
Don Anthonio stosset sie zu rükke und spricht:
Ja/ Ja Jch wil mit dir kämpfen/ daß dir der
Halß krachen sol/ Jch wil dir meinen Spa-
nischen Wein gesegnen du verfluchte Plau-
dermetze.
Monsieur Gaston gibt Jhr auch einen Stoß.
Und Jch meinen Vin Francois.
Herr Karl. Und Jch meinen alten Zie-
gen Käse.
Signoro Bartholomeo. Und mir solt du
die perfumirte Händschen bezahlen.
Sie
geben Jhr alle Ohrfeigen/ Teutschland aber komt
wiedrum auff springet zurükke und spricht:
Teutschland. Ha Jhr Kavallier/ wird mir
meine Guhtwilligkeit dergestalt belohnet?
Gedenket man auff eine solche weise mit mir
ümzuspringen? Wolan/ so harret nur ein
weinig/ Jch muß mich wahrlich noch etwas
besser mit Euch tumlen.
Sie gehet wiedrum
frisch auff sie zu/ wehret sich gegen alle fünfe mit ei-
ner grossen Hertzhafftigkeit/ also/ daß sie auch alle-
samt weichen müssen/ biß endlich
Don Anthonio
seinen Vortheil ersiehet und im sprunge Jhr die
Kette/ in welcher das Kleinoht
CONCORDIA
hänget/ vom Halse reisset/ das hält Er mit freüden in
die höhe und spricht
Don
Andere Handelung.
Don Anthonio ſtoſſet ſie zu ruͤkke und ſpricht:
Ja/ Ja Jch wil mit dir kaͤmpfen/ daß dir der
Halß krachen ſol/ Jch wil dir meinen Spa-
niſchen Wein geſegnen du verfluchte Plau-
dermetze.
Monſieur Gaſton gibt Jhr auch einen Stoß.
Und Jch meinen Vin Francois.
Herr Karl. Und Jch meinen alten Zie-
gen Kaͤſe.
Signoro Bartholomeo. Und mir ſolt du
die perfumirte Haͤndſchen bezahlen.
Sie
geben Jhr alle Ohrfeigen/ Teutſchland aber komt
wiedrum auff ſpringet zuruͤkke und ſpricht:
Teutſchland. Ha Jhr Kavallier/ wird mir
meine Guhtwilligkeit dergeſtalt belohnet?
Gedenket man auff eine ſolche weiſe mit mir
uͤmzuſpringen? Wolan/ ſo harret nur ein
weinig/ Jch muß mich wahrlich noch etwas
beſſer mit Euch tumlen.
Sie gehet wiedrum
friſch auff ſie zu/ wehret ſich gegen alle fuͤnfe mit ei-
ner groſſen Hertzhafftigkeit/ alſo/ daß ſie auch alle-
ſamt weichen muͤſſen/ biß endlich
Don Anthonio
ſeinen Vortheil erſiehet und im ſprunge Jhr die
Kette/ in welcher das Kleinoht
CONCORDIA
haͤnget/ vom Halſe reiſſet/ das haͤlt Er mit freuͤden in
die hoͤhe und ſpricht
Don
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0159" n="92[91]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Andere Handelung.</hi> </fw><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Don Anthonio</hi> </hi> </speaker>
            <stage> <hi rendition="#fr">&#x017F;to&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie zu ru&#x0364;kke und &#x017F;pricht:</hi> </stage><lb/>
            <p>Ja/ Ja Jch wil mit dir ka&#x0364;mpfen/ daß dir der<lb/>
Halß krachen &#x017F;ol/ Jch wil dir meinen Spa-<lb/>
ni&#x017F;chen Wein ge&#x017F;egnen du verfluchte Plau-<lb/>
dermetze.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GAS">
            <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Mon&#x017F;ieur Ga&#x017F;ton</hi> </hi> </speaker>
            <stage> <hi rendition="#fr">gibt Jhr auch einen Stoß.</hi> </stage><lb/>
            <p>Und Jch meinen <hi rendition="#aq">Vin Francois.</hi></p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KAR">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Herr Karl.</hi> </speaker>
            <p>Und Jch meinen alten Zie-<lb/>
gen Ka&#x0364;&#x017F;e.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BAR">
            <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Signoro Bartholomeo.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Und mir &#x017F;olt du<lb/>
die <hi rendition="#aq">perfumirte</hi> Ha&#x0364;nd&#x017F;chen bezahlen.</p>
            <stage>&#x263E; <hi rendition="#fr">Sie<lb/>
geben Jhr alle Ohrfeigen/ Teut&#x017F;chland aber komt<lb/>
wiedrum auff &#x017F;pringet zuru&#x0364;kke und &#x017F;pricht:</hi></stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#TEU">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Teut&#x017F;chland.</hi> </speaker>
            <p>Ha Jhr Kavallier/ wird mir<lb/>
meine Guhtwilligkeit derge&#x017F;talt belohnet?<lb/>
Gedenket man auff eine &#x017F;olche wei&#x017F;e mit mir<lb/>
u&#x0364;mzu&#x017F;pringen? Wolan/ &#x017F;o harret nur ein<lb/>
weinig/ Jch muß mich wahrlich noch etwas<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er mit Euch tumlen.</p>
            <stage> <hi rendition="#fr">Sie gehet wiedrum<lb/>
fri&#x017F;ch auff &#x017F;ie zu/ wehret &#x017F;ich gegen alle fu&#x0364;nfe mit ei-<lb/>
ner gro&#x017F;&#x017F;en Hertzhafftigkeit/ al&#x017F;o/ daß &#x017F;ie auch alle-<lb/>
&#x017F;amt weichen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ biß endlich</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Don Anthonio</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">&#x017F;einen Vortheil er&#x017F;iehet und im &#x017F;prunge Jhr die<lb/>
Kette/ in welcher das Kleinoht</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">CONCORDIA</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">ha&#x0364;nget/ vom Hal&#x017F;e rei&#x017F;&#x017F;et/ das ha&#x0364;lt Er mit freu&#x0364;den in<lb/>
die ho&#x0364;he und &#x017F;pricht</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Don</hi> </hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92[91]/0159] Andere Handelung. Don Anthonio ſtoſſet ſie zu ruͤkke und ſpricht: Ja/ Ja Jch wil mit dir kaͤmpfen/ daß dir der Halß krachen ſol/ Jch wil dir meinen Spa- niſchen Wein geſegnen du verfluchte Plau- dermetze. Monſieur Gaſton gibt Jhr auch einen Stoß. Und Jch meinen Vin Francois. Herr Karl. Und Jch meinen alten Zie- gen Kaͤſe. Signoro Bartholomeo. Und mir ſolt du die perfumirte Haͤndſchen bezahlen. ☾ Sie geben Jhr alle Ohrfeigen/ Teutſchland aber komt wiedrum auff ſpringet zuruͤkke und ſpricht: Teutſchland. Ha Jhr Kavallier/ wird mir meine Guhtwilligkeit dergeſtalt belohnet? Gedenket man auff eine ſolche weiſe mit mir uͤmzuſpringen? Wolan/ ſo harret nur ein weinig/ Jch muß mich wahrlich noch etwas beſſer mit Euch tumlen. Sie gehet wiedrum friſch auff ſie zu/ wehret ſich gegen alle fuͤnfe mit ei- ner groſſen Hertzhafftigkeit/ alſo/ daß ſie auch alle- ſamt weichen muͤſſen/ biß endlich Don Anthonio ſeinen Vortheil erſiehet und im ſprunge Jhr die Kette/ in welcher das Kleinoht CONCORDIA haͤnget/ vom Halſe reiſſet/ das haͤlt Er mit freuͤden in die hoͤhe und ſpricht Don

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/159
Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 92[91]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/159>, abgerufen am 30.04.2024.