Riegl, Alois: Stilfragen. Berlin, 1893.2. Frühsaracenische Rankenornamentik. von Fig. 184 ist ein Dreiblatt von zwei Gabelranken umschlossen: einecht saracenisches Motiv, aber ganz vegetabilisch charakterisirt und auf byzantinischem Kunstgebiet entstanden. Auf der Bildung von Fig. 181 beruht endlich diejenige der Blüthen in den beiden äusseren Runden. Bei der Erörterung der Ornamentik der Elfenbeinkästchen Fig. 174 [Abbildung]
Fig. 185. Kopfleiste aus einer armenischen Miniaturhandschrift des 11. Jahrh. Die byzantinische Miniaturmalerei hat gerade in der uns beschäf- 79) Altorientalische Teppiche S. 166 f.
2. Frühsaracenische Rankenornamentik. von Fig. 184 ist ein Dreiblatt von zwei Gabelranken umschlossen: einecht saracenisches Motiv, aber ganz vegetabilisch charakterisirt und auf byzantinischem Kunstgebiet entstanden. Auf der Bildung von Fig. 181 beruht endlich diejenige der Blüthen in den beiden äusseren Runden. Bei der Erörterung der Ornamentik der Elfenbeinkästchen Fig. 174 [Abbildung]
Fig. 185. Kopfleiste aus einer armenischen Miniaturhandschrift des 11. Jahrh. Die byzantinische Miniaturmalerei hat gerade in der uns beschäf- 79) Altorientalische Teppiche S. 166 f.
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2. Frühsaracenische Rankenornamentik.
von Fig. 184 ist ein Dreiblatt von zwei Gabelranken umschlossen: ein
echt saracenisches Motiv, aber ganz vegetabilisch charakterisirt und auf
byzantinischem Kunstgebiet entstanden. Auf der Bildung von Fig. 181
beruht endlich diejenige der Blüthen in den beiden äusseren Runden.
Bei der Erörterung der Ornamentik der Elfenbeinkästchen Fig. 174
und 175 haben wir uns die Charakterisirung der daselbst auftretenden
frei endigenden Blüthenmotive für späterhin vorbehalten. Nunmehr er-
scheinen dieselben durch den blossen Hinweis auf die Bildungen
Fig. 181 und 183 völlig klargestellt.
[Abbildung Fig. 185.
Kopfleiste aus einer armenischen Miniaturhandschrift des 11. Jahrh. ]
Die byzantinische Miniaturmalerei hat gerade in der uns beschäf-
tigenden Zeit eifrige Aufnahme in den armenischen Klöstern gefunden.
Ein Beispiel, angeblich aus dem 11. Jahrh., auf dessen Bedeutung ich
schon bei anderer Gelegenheit 79) hingewiesen habe, ist publicirt bei
Collinot und Beaumont, Ornements turcs Taf. 27—29. Der Ausschnitt
aus Taf. 28, der in unserer Fig. 185 wiedergegeben ist, repräsentirt
recht lehrreich die letzten Stadien einer gemeinsamen byzantinisch-
saracenischen Ornamentik: Unfreie Akanthushalbblätter (in mehr steifer
palmettenfächerartiger Stilisirung), Gabelranken, Blumentypen gleich
79) Altorientalische Teppiche S. 166 f.
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