Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.gantz Hühner-Ey verschlingen: Aber das Ey ward ihm zu groß/ blieb ihm in der Kähle stecken/ und verstopffete den gang/ daß der lose Mensch zur selbigen Stunde ersticken muste. I. VVierus l. 4. de Praestigiis cap. 2. LXVI. Dergleichen. IM Jahr 1588. war ein loser Geselle in der Stadt Rovan in Franckreich/ der sagte aus Leichtfertigkeit/ ein Ochsenfuß hätte kein Bein/ er wolte wetten/ daß er auf einen Bissen einen wolte verschlingen/ wenn er gekocht wäre. Es ward ihm einer gebracht/ den fassete er/ und stopffete ihn in das Maul: Als er ihn aber in der Gurgel hatte/ blieb der Fuß daselbst stecken/ daß er weder hinter sich/ noch vor sich wolte. Was für Fleiß und Artzney-Mittel die Medici darinnen brauchten/ war alles ümbsonst: Er bliebe in solchem Zustande neun Tage/ zu Ende derselben starb er / kunte kein Wort reden/ und hatte ein scheußliches aufgelauffenes Angesichte. gantz Hühner-Ey verschlingen: Aber das Ey ward ihm zu groß/ blieb ihm in der Kähle stecken/ uñ verstopffete den gang/ daß der lose Mensch zur selbigen Stunde ersticken muste. I. VVierus l. 4. de Praestigiis cap. 2. LXVI. Dergleichen. IM Jahr 1588. war ein loser Geselle in der Stadt Rovan in Franckreich/ der sagte aus Leichtfertigkeit/ ein Ochsenfuß hätte kein Bein/ er wolte wetten/ daß er auf einen Bissen einen wolte verschlingen/ wenn er gekocht wäre. Es ward ihm einer gebracht/ den fassete er/ und stopffete ihn in das Maul: Als er ihn aber in der Gurgel hatte/ blieb der Fuß daselbst stecken/ daß er weder hinter sich/ noch vor sich wolte. Was für Fleiß und Artzney-Mittel die Medici darinnen brauchten/ war alles ümbsonst: Er bliebe in solchem Zustande neun Tage/ zu Ende derselben starb er / kunte kein Wort reden/ und hatte ein scheußliches aufgelauffenes Angesichte. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0724" n="700"/> gantz Hühner-Ey verschlingen: Aber das Ey ward ihm zu groß/ blieb ihm in der Kähle stecken/ uñ verstopffete den gang/ daß der lose Mensch zur selbigen Stunde ersticken muste. I. VVierus l. 4. de Praestigiis cap. 2.</p> <p>LXVI.</p> <p>Dergleichen.</p> <p>IM Jahr 1588. war ein loser Geselle in der Stadt Rovan in Franckreich/ der sagte aus Leichtfertigkeit/ ein Ochsenfuß hätte kein Bein/ er wolte wetten/ daß er auf einen Bissen einen wolte verschlingen/ wenn er gekocht wäre.</p> <p>Es ward ihm einer gebracht/ den fassete er/ und stopffete ihn in das Maul: Als er ihn aber in der Gurgel hatte/ blieb der Fuß daselbst stecken/ daß er weder hinter sich/ noch vor sich wolte.</p> <p>Was für Fleiß und Artzney-Mittel die Medici darinnen brauchten/ war alles ümbsonst: Er bliebe in solchem Zustande neun Tage/ zu Ende derselben starb er / kunte kein Wort reden/ und hatte ein scheußliches aufgelauffenes Angesichte.</p> </div> </body> </text> </TEI> [700/0724]
gantz Hühner-Ey verschlingen: Aber das Ey ward ihm zu groß/ blieb ihm in der Kähle stecken/ uñ verstopffete den gang/ daß der lose Mensch zur selbigen Stunde ersticken muste. I. VVierus l. 4. de Praestigiis cap. 2.
LXVI.
Dergleichen.
IM Jahr 1588. war ein loser Geselle in der Stadt Rovan in Franckreich/ der sagte aus Leichtfertigkeit/ ein Ochsenfuß hätte kein Bein/ er wolte wetten/ daß er auf einen Bissen einen wolte verschlingen/ wenn er gekocht wäre.
Es ward ihm einer gebracht/ den fassete er/ und stopffete ihn in das Maul: Als er ihn aber in der Gurgel hatte/ blieb der Fuß daselbst stecken/ daß er weder hinter sich/ noch vor sich wolte.
Was für Fleiß und Artzney-Mittel die Medici darinnen brauchten/ war alles ümbsonst: Er bliebe in solchem Zustande neun Tage/ zu Ende derselben starb er / kunte kein Wort reden/ und hatte ein scheußliches aufgelauffenes Angesichte.
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