Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

JAcobus/ dieses Nahmens der Vierdte/ König in Schottland/ kündigte Krieg an dem König in Engelland Heinrich dem Achten/ ümb das Jahr Christi 1500.

Als er nun zu seiner Armee zog/ und zu Limnuch in einer Kirchen war/ Vesper zu hören/ sahe man einen alten Mann kommen/ der hatte etwas röhtlichte Haare/ so ihm auf die Achseln hiengen/ forne auf dem Häupte hatte er eine Glatze aber keinen Huht auf/ bekleidet mit einem langen blauen Rocke/ und gegürtet mit einer leinen Binden/ der sahe gar erbahr und gravitätisch aus / und begehrte mit dem Könige zu reden/ dieser wegen drang er sich durch das Gedränge/ und machte ihm Raum.

Als er hinzu nahete/ brauchte er keine Ceremonien/ sondern lehnete sich auf den Königlichen Stuhl/ und sprach: HERR König/ ich bin gesand zu euch/ euch zu erinnern/ daß ihr euren Weg wieder zu rücke nehmet/ und nicht weiter fort ziehet.

So ihr meine Erinnerung verachtet/ wird es euch übel bekommen/ wie auch

JAcobus/ dieses Nahmens der Vierdte/ König in Schottland/ kündigte Krieg an dem König in Engelland Heinrich dem Achten/ ümb das Jahr Christi 1500.

Als er nun zu seiner Armee zog/ und zu Limnuch in einer Kirchen war/ Vesper zu hören/ sahe man einen alten Mann kom̃en/ der hatte etwas röhtlichte Haare/ so ihm auf die Achseln hiengen/ forne auf dem Häupte hatte er eine Glatze aber keinen Huht auf/ bekleidet mit einem langen blauen Rocke/ und gegürtet mit einer leinen Binden/ der sahe gar erbahr und gravitätisch aus / und begehrte mit dem Könige zu reden/ dieser wegen drang er sich durch das Gedränge/ und machte ihm Raum.

Als er hinzu nahete/ brauchte er keine Ceremonien/ sondern lehnete sich auf den Königlichen Stuhl/ und sprach: HERR König/ ich bin gesand zu euch/ euch zu erinnern/ daß ihr euren Weg wieder zu rücke nehmet/ und nicht weiter fort ziehet.

So ihr meine Erinnerung verachtet/ wird es euch übel bekommen/ wie auch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0683" n="659"/>
        <p>JAcobus/ dieses Nahmens der Vierdte/ König in Schottland/ kündigte Krieg an                      dem König in Engelland Heinrich dem Achten/ ümb das Jahr Christi 1500.</p>
        <p>Als er nun zu seiner Armee zog/ und zu Limnuch in einer Kirchen war/ Vesper zu                      hören/ sahe man einen alten Mann kom&#x0303;en/ der hatte etwas röhtlichte                      Haare/ so ihm auf die Achseln hiengen/ forne auf dem Häupte hatte er eine                      Glatze aber keinen Huht auf/ bekleidet mit einem langen blauen Rocke/ und                      gegürtet mit einer leinen Binden/ der sahe gar erbahr und gravitätisch aus /                      und begehrte mit dem Könige zu reden/ dieser wegen drang er sich durch das                      Gedränge/ und machte ihm Raum.</p>
        <p>Als er hinzu nahete/ brauchte er keine Ceremonien/ sondern lehnete sich auf den                      Königlichen Stuhl/ und sprach: HERR König/ ich bin gesand zu euch/ euch zu                      erinnern/ daß ihr euren Weg wieder zu rücke nehmet/ und nicht weiter fort                      ziehet.</p>
        <p>So ihr meine Erinnerung verachtet/ wird es euch übel bekommen/ wie auch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[659/0683] JAcobus/ dieses Nahmens der Vierdte/ König in Schottland/ kündigte Krieg an dem König in Engelland Heinrich dem Achten/ ümb das Jahr Christi 1500. Als er nun zu seiner Armee zog/ und zu Limnuch in einer Kirchen war/ Vesper zu hören/ sahe man einen alten Mann kom̃en/ der hatte etwas röhtlichte Haare/ so ihm auf die Achseln hiengen/ forne auf dem Häupte hatte er eine Glatze aber keinen Huht auf/ bekleidet mit einem langen blauen Rocke/ und gegürtet mit einer leinen Binden/ der sahe gar erbahr und gravitätisch aus / und begehrte mit dem Könige zu reden/ dieser wegen drang er sich durch das Gedränge/ und machte ihm Raum. Als er hinzu nahete/ brauchte er keine Ceremonien/ sondern lehnete sich auf den Königlichen Stuhl/ und sprach: HERR König/ ich bin gesand zu euch/ euch zu erinnern/ daß ihr euren Weg wieder zu rücke nehmet/ und nicht weiter fort ziehet. So ihr meine Erinnerung verachtet/ wird es euch übel bekommen/ wie auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/683
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/683>, abgerufen am 01.08.2024.