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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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bald in ein ander Gelag auf seinen Beutel/ wenn er ihn gefüllet.

Es durffte niemand dencken/ daß er ihm wolte wehren/ seinen Willen zu er füllen.

Denn er bezauberts dermassen die Leute im Hause/ daß sie die Sprache und alle Mittel/ ihm Widerstand zu thun/ verlohren: Er machte sie unbeweglich/ wie die Bilder/ wenn er in ihre Häuser gieng.

Ehe er nun stahl/ was ihm beliebete/ hielte er zuvor Mahlzeit/ nach seinem guten Belieben.

Das erste/ das er thät/ war/ daß er ein Licht anzündete/ darnach nahm er die Haus- und Gemächer-Schlüssel/ auch wohl Herren und Frauen unter den Häuptkissen weg/ ob sie gleich wacheten.

Nicht daß er hätte Schlüssel bedurfft/ denn die Finger waren seine Schlüssel / sondern daß er in diesem Stücke seine diebische Autorität erweisen wolte.

Darauf gieng er hin/ schlosse auf die Speisekammer und den Keller/ trug herfür Speise und Wein/ deckete den Tisch/ aß und tranck/ nach seinem belieben / daß

bald in ein ander Gelag auf seinen Beutel/ wenn er ihn gefüllet.

Es durffte niemand dencken/ daß er ihm wolte wehren/ seinen Willen zu er füllen.

Denn er bezauberts dermassen die Leute im Hause/ daß sie die Sprache und alle Mittel/ ihm Widerstand zu thun/ verlohren: Er machte sie unbeweglich/ wie die Bilder/ wenn er in ihre Häuser gieng.

Ehe er nun stahl/ was ihm beliebete/ hielte er zuvor Mahlzeit/ nach seinem guten Belieben.

Das erste/ das er thät/ war/ daß er ein Licht anzündete/ darnach nahm er die Haus- und Gemächer-Schlüssel/ auch wohl Herren und Frauen unter den Häuptkissen weg/ ob sie gleich wacheten.

Nicht daß er hätte Schlüssel bedurfft/ denn die Finger waren seine Schlüssel / sondern daß er in diesem Stücke seine diebische Autorität erweisen wolte.

Darauf gieng er hin/ schlosse auf die Speisekammer und den Keller/ trug herfür Speise und Wein/ deckete den Tisch/ aß und tranck/ nach seinem belieben / daß

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[650/0674] bald in ein ander Gelag auf seinen Beutel/ wenn er ihn gefüllet. Es durffte niemand dencken/ daß er ihm wolte wehren/ seinen Willen zu er füllen. Denn er bezauberts dermassen die Leute im Hause/ daß sie die Sprache und alle Mittel/ ihm Widerstand zu thun/ verlohren: Er machte sie unbeweglich/ wie die Bilder/ wenn er in ihre Häuser gieng. Ehe er nun stahl/ was ihm beliebete/ hielte er zuvor Mahlzeit/ nach seinem guten Belieben. Das erste/ das er thät/ war/ daß er ein Licht anzündete/ darnach nahm er die Haus- und Gemächer-Schlüssel/ auch wohl Herren und Frauen unter den Häuptkissen weg/ ob sie gleich wacheten. Nicht daß er hätte Schlüssel bedurfft/ denn die Finger waren seine Schlüssel / sondern daß er in diesem Stücke seine diebische Autorität erweisen wolte. Darauf gieng er hin/ schlosse auf die Speisekammer und den Keller/ trug herfür Speise und Wein/ deckete den Tisch/ aß und tranck/ nach seinem belieben / daß

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/674>, abgerufen am 25.11.2024.