Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

Uber etliche Tage/ weil der Vater des Fabio sein Alter bedachte/ befahl er seinem Sohn/ er solte sich in den Ehestand begeben/ und ihm sagen/ welche Jungfrau er zur Ehe begehrete.

Fabio verzog seine Antwort/ endlich aber beniemte er ihm die Aemylie: Darüber sein Vater hefftig erzürnete/ und ihm solches gäntzlich abschlug/ und verbot.

Er willigte endlich in seines Vaters Begehren/ und ließ ab von der Aemylie / nach dem er sich zuvor auf das beste/ als er vermocht/ gegen ihr entschuldiget.

Diese betrübte Jungfrau/ so bey ihr selbsten ergrimmet/ daß man ihr ein solches mitgespielet/ stellet sich/ als hätte sie diese Pillen verschlucket/ baht ihre Hoffmeisterin/ sie wolte bey dem Fabio so viel erhalten/ daß ihm zum wenigsten belieben wolte/ sie etliche mahl die Wochen über zu besuchen/ damit er sie ergetzete/ und also ihre vergangene Freundschafft allmählich begraben würde.

Fabio ließ sich aus Liehe bewegen/ und besuchte sie.

Uber etliche Tage/ weil der Vater des Fabio sein Alter bedachte/ befahl er seinem Sohn/ er solte sich in den Ehestand begeben/ und ihm sagen/ welche Jungfrau er zur Ehe begehrete.

Fabio verzog seine Antwort/ endlich aber beniemte er ihm die Aemylie: Darüber sein Vater hefftig erzürnete/ und ihm solches gäntzlich abschlug/ und verbot.

Er willigte endlich in seines Vaters Begehren/ und ließ ab von der Aemylie / nach dem er sich zuvor auf das beste/ als er vermocht/ gegen ihr entschuldiget.

Diese betrübte Jungfrau/ so bey ihr selbsten ergrimmet/ daß man ihr ein solches mitgespielet/ stellet sich/ als hätte sie diese Pillen verschlucket/ baht ihre Hoffmeisterin/ sie wolte bey dem Fabio so viel erhalten/ daß ihm zum wenigsten belieben wolte/ sie etliche mahl die Wochen über zu besuchen/ damit er sie ergetzete/ und also ihre vergangene Freundschafft allmählich begraben würde.

Fabio ließ sich aus Liehe bewegen/ und besuchte sie.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0671" n="647"/>
        <p>Uber etliche Tage/ weil der Vater des Fabio sein Alter bedachte/ befahl er                      seinem Sohn/ er solte sich in den Ehestand begeben/ und ihm sagen/ welche                      Jungfrau er zur Ehe begehrete.</p>
        <p>Fabio verzog seine Antwort/ endlich aber beniemte er ihm die Aemylie: Darüber                      sein Vater hefftig erzürnete/ und ihm solches gäntzlich abschlug/ und                      verbot.</p>
        <p>Er willigte endlich in seines Vaters Begehren/ und ließ ab von der Aemylie /                      nach dem er sich zuvor auf das beste/ als er vermocht/ gegen ihr                      entschuldiget.</p>
        <p>Diese betrübte Jungfrau/ so bey ihr selbsten ergrimmet/ daß man ihr ein solches                      mitgespielet/ stellet sich/ als hätte sie diese Pillen verschlucket/ baht                      ihre Hoffmeisterin/ sie wolte bey dem Fabio so viel erhalten/ daß ihm zum                      wenigsten belieben wolte/ sie etliche mahl die Wochen über zu besuchen/ damit                      er sie ergetzete/ und also ihre vergangene Freundschafft allmählich begraben                      würde.</p>
        <p>Fabio ließ sich aus Liehe bewegen/ und besuchte sie.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[647/0671] Uber etliche Tage/ weil der Vater des Fabio sein Alter bedachte/ befahl er seinem Sohn/ er solte sich in den Ehestand begeben/ und ihm sagen/ welche Jungfrau er zur Ehe begehrete. Fabio verzog seine Antwort/ endlich aber beniemte er ihm die Aemylie: Darüber sein Vater hefftig erzürnete/ und ihm solches gäntzlich abschlug/ und verbot. Er willigte endlich in seines Vaters Begehren/ und ließ ab von der Aemylie / nach dem er sich zuvor auf das beste/ als er vermocht/ gegen ihr entschuldiget. Diese betrübte Jungfrau/ so bey ihr selbsten ergrimmet/ daß man ihr ein solches mitgespielet/ stellet sich/ als hätte sie diese Pillen verschlucket/ baht ihre Hoffmeisterin/ sie wolte bey dem Fabio so viel erhalten/ daß ihm zum wenigsten belieben wolte/ sie etliche mahl die Wochen über zu besuchen/ damit er sie ergetzete/ und also ihre vergangene Freundschafft allmählich begraben würde. Fabio ließ sich aus Liehe bewegen/ und besuchte sie.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/671
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/671>, abgerufen am 13.06.2024.