Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.In den Schrancken zu Constantinopel waren acht Hügel Sande in gleicher Höhe/ auf ieder Seiten vier/ zugerichtet/ darauf waren gewissen Mahlzeichen aufgestecket / darnach sie im Rennen mit den Bogen schossen/ mit den Sebeln hieben/ und mit den Piquen stachen. Sie machten so künstliche und wunderliche Händel nach Krieges-Manier/ mit einer solchen Geschwindigkeit/ daß der Zuschauer ihre Augen es nicht gnugsam mercken kunten. Wie sie nun solches alles zu Pferde sitzend verrichtet: Traten sie mit ihren Füssen auf die Sättel ihrer Pferde/ fiengen an zu rennen/ und ihre Sebel / Bogen/ und Pfeil/ wie auch die Lantzen/ gleich wie vorhin/ zu gebrauchen. Damit ich mich aber nicht lang auffhalte/ wil ich ein Stücke erzehlen/ das sonderlich denckwürdig ist/ und man möchte es vor getichtet halten/ aber ich habe es selber gesehen: Unter diesen funftzigen machten sich hervor zweene junge/ schöne/ und stattliche Männer. Der eine trat auf den Sat- In den Schrancken zu Constantinopel waren acht Hügel Sande in gleicher Höhe/ auf ieder Seiten vier/ zugerichtet/ darauf waren gewissen Mahlzeichen aufgestecket / darnach sie im Rennen mit den Bogen schossen/ mit den Sebeln hieben/ und mit den Piquen stachen. Sie machten so künstliche und wunderliche Händel nach Krieges-Manier/ mit einer solchen Geschwindigkeit/ daß der Zuschauer ihre Augen es nicht gnugsam mercken kunten. Wie sie nun solches alles zu Pferde sitzend verrichtet: Traten sie mit ihren Füssen auf die Sättel ihrer Pferde/ fiengen an zu rennen/ und ihre Sebel / Bogen/ und Pfeil/ wie auch die Lantzen/ gleich wie vorhin/ zu gebrauchen. Damit ich mich aber nicht lang auffhalte/ wil ich ein Stücke erzehlen/ das sonderlich denckwürdig ist/ und man möchte es vor getichtet halten/ aber ich habe es selber gesehen: Unter diesen funftzigen machten sich hervor zweene junge/ schöne/ und stattliche Männer. Der eine trat auf den Sat- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0659" n="635"/> <p>In den Schrancken zu Constantinopel waren acht Hügel Sande in gleicher Höhe/ auf ieder Seiten vier/ zugerichtet/ darauf waren gewissen Mahlzeichen aufgestecket / darnach sie im Rennen mit den Bogen schossen/ mit den Sebeln hieben/ und mit den Piquen stachen.</p> <p>Sie machten so künstliche und wunderliche Händel nach Krieges-Manier/ mit einer solchen Geschwindigkeit/ daß der Zuschauer ihre Augen es nicht gnugsam mercken kunten.</p> <p>Wie sie nun solches alles zu Pferde sitzend verrichtet: Traten sie mit ihren Füssen auf die Sättel ihrer Pferde/ fiengen an zu rennen/ und ihre Sebel / Bogen/ und Pfeil/ wie auch die Lantzen/ gleich wie vorhin/ zu gebrauchen.</p> <p>Damit ich mich aber nicht lang auffhalte/ wil ich ein Stücke erzehlen/ das sonderlich denckwürdig ist/ und man möchte es vor getichtet halten/ aber ich habe es selber gesehen:</p> <p>Unter diesen funftzigen machten sich hervor zweene junge/ schöne/ und stattliche Männer. Der eine trat auf den Sat- </p> </div> </body> </text> </TEI> [635/0659]
In den Schrancken zu Constantinopel waren acht Hügel Sande in gleicher Höhe/ auf ieder Seiten vier/ zugerichtet/ darauf waren gewissen Mahlzeichen aufgestecket / darnach sie im Rennen mit den Bogen schossen/ mit den Sebeln hieben/ und mit den Piquen stachen.
Sie machten so künstliche und wunderliche Händel nach Krieges-Manier/ mit einer solchen Geschwindigkeit/ daß der Zuschauer ihre Augen es nicht gnugsam mercken kunten.
Wie sie nun solches alles zu Pferde sitzend verrichtet: Traten sie mit ihren Füssen auf die Sättel ihrer Pferde/ fiengen an zu rennen/ und ihre Sebel / Bogen/ und Pfeil/ wie auch die Lantzen/ gleich wie vorhin/ zu gebrauchen.
Damit ich mich aber nicht lang auffhalte/ wil ich ein Stücke erzehlen/ das sonderlich denckwürdig ist/ und man möchte es vor getichtet halten/ aber ich habe es selber gesehen:
Unter diesen funftzigen machten sich hervor zweene junge/ schöne/ und stattliche Männer. Der eine trat auf den Sat-
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