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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Dieselbe spricht ferner: Daß/ wer ein Weib ansihet/ ihr zu begehren/ der habe mit ihr in seinem Hertzen einen Ehebruch begangen.

Diese Streiche können weder durch Vorsichtigkeit/ noch Gewalt/ weder durch Kühnheit/ noch Gewonheit/ noch durch menschliches Ansehen ausgeschlagen werden.

So die Göttliche Gedult mit der straffe verzeucht/ über den schändlichen Begierden: So schmeisset sie doch hernach so hefftig drauff/ daß es auf dem Schauplatze der Rache Gottes laut erschallet.

Die Historia/ so folget/ wird uns in wenig Zeilen solches weisen:

Eine schöne und ehrliche Frau hatte einen tapffern Edelman zur Ehe: Dieselbe ward von einem andern vom Adel in der Nachbarschaff/ der ihres Ehe-Herrn guter Freund war/ in Unehren angesprochen/ und versuchet.

Sie/ als ein züchtiges und kluges Weib/ schlug dieses schändliches und unbilliches Vornehmen aus.

Der Gottlose unzüchtige Geselle/ weil

Dieselbe spricht ferner: Daß/ wer ein Weib ansihet/ ihr zu begehren/ der habe mit ihr in seinem Hertzen einen Ehebruch begangen.

Diese Streiche können weder durch Vorsichtigkeit/ noch Gewalt/ weder durch Kühnheit/ noch Gewonheit/ noch durch menschliches Ansehen ausgeschlagen werden.

So die Göttliche Gedult mit der straffe verzeucht/ über den schändlichen Begierden: So schmeisset sie doch hernach so hefftig drauff/ daß es auf dem Schauplatze der Rache Gottes laut erschallet.

Die Historia/ so folget/ wird uns in wenig Zeilen solches weisen:

Eine schöne und ehrliche Frau hatte einen tapffern Edelman zur Ehe: Dieselbe ward von einem andern vom Adel in der Nachbarschaff/ der ihres Ehe-Herrn guter Freund war/ in Unehren angesprochen/ und versuchet.

Sie/ als ein züchtiges und kluges Weib/ schlug dieses schändliches und unbilliches Vornehmen aus.

Der Gottlose unzüchtige Geselle/ weil

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[615/0639] Dieselbe spricht ferner: Daß/ wer ein Weib ansihet/ ihr zu begehren/ der habe mit ihr in seinem Hertzen einen Ehebruch begangen. Diese Streiche können weder durch Vorsichtigkeit/ noch Gewalt/ weder durch Kühnheit/ noch Gewonheit/ noch durch menschliches Ansehen ausgeschlagen werden. So die Göttliche Gedult mit der straffe verzeucht/ über den schändlichen Begierden: So schmeisset sie doch hernach so hefftig drauff/ daß es auf dem Schauplatze der Rache Gottes laut erschallet. Die Historia/ so folget/ wird uns in wenig Zeilen solches weisen: Eine schöne und ehrliche Frau hatte einen tapffern Edelman zur Ehe: Dieselbe ward von einem andern vom Adel in der Nachbarschaff/ der ihres Ehe-Herrn guter Freund war/ in Unehren angesprochen/ und versuchet. Sie/ als ein züchtiges und kluges Weib/ schlug dieses schändliches und unbilliches Vornehmen aus. Der Gottlose unzüchtige Geselle/ weil

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/639>, abgerufen am 24.11.2024.