Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Ehre Gottes/ und alle Tugend/ und Erbarkeit. Das Ende war/ daß sie sich mit dem aller schändlichsten und erschrecklichsten Ehebruch besudelten. Als sie in diesen Abgrund der Sünde gefallen/ stürtzete sie der Satan und ihre böse Begierden in fernere schreckliche Ubelthaten. Als sie nun unterschiedlich sich berahtschlaget/ war der erste Anfall ihrer verfluchten Grausamkeit wider den Sieur de Chabrie: Derselbe/ als er allein in seine garenne oder Thier garten spatzirete/ ward von zweyen vermummeten Mördern / so der Advocat bestellet/ angefallen und ermordert. Nach dieser Mordthat fiengen die Ehebrecherischen Leute ihr schändliches Wesen wieder an: Bedachten weder Gewissen/ noch Ehrbarkeit/ sondern liessen den Zügel ihren verdammlichen Wollüsten. Dieses kunte der älteste Sohn nicht vertragen: Und weil er sahe/ daß seine Mutter nirgends kunte bleiben/ sie hätte Ehre Gottes/ und alle Tugend/ und Erbarkeit. Das Ende war/ daß sie sich mit dem aller schändlichsten und erschrecklichsten Ehebruch besudelten. Als sie in diesen Abgrund der Sünde gefallen/ stürtzete sie der Satan und ihre böse Begierden in fernere schreckliche Ubelthaten. Als sie nun unterschiedlich sich berahtschlaget/ war der erste Anfall ihrer verfluchten Grausamkeit wider den Sieur de Chabrie: Derselbe/ als er allein in seine garenne oder Thier garten spatzirete/ ward von zweyen vermummeten Mördern / so der Advocat bestellet/ angefallen und ermordert. Nach dieser Mordthat fiengen die Ehebrecherischen Leute ihr schändliches Wesen wieder an: Bedachten weder Gewissen/ noch Ehrbarkeit/ sondern liessen den Zügel ihren verdammlichen Wollüsten. Dieses kunte der älteste Sohn nicht vertragen: Und weil er sahe/ daß seine Mutter nirgends kunte bleiben/ sie hätte <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0620" n="596"/> Ehre Gottes/ und alle Tugend/ und Erbarkeit.</p> <p>Das Ende war/ daß sie sich mit dem aller schändlichsten und erschrecklichsten Ehebruch besudelten.</p> <p>Als sie in diesen Abgrund der Sünde gefallen/ stürtzete sie der Satan und ihre böse Begierden in fernere schreckliche Ubelthaten.</p> <p>Als sie nun unterschiedlich sich berahtschlaget/ war der erste Anfall ihrer verfluchten Grausamkeit wider den Sieur de Chabrie: Derselbe/ als er allein in seine garenne oder Thier garten spatzirete/ ward von zweyen vermummeten Mördern / so der Advocat bestellet/ angefallen und ermordert.</p> <p>Nach dieser Mordthat fiengen die Ehebrecherischen Leute ihr schändliches Wesen wieder an: Bedachten weder Gewissen/ noch Ehrbarkeit/ sondern liessen den Zügel ihren verdammlichen Wollüsten.</p> <p>Dieses kunte der älteste Sohn nicht vertragen: Und weil er sahe/ daß seine Mutter nirgends kunte bleiben/ sie hätte </p> </div> </body> </text> </TEI> [596/0620]
Ehre Gottes/ und alle Tugend/ und Erbarkeit.
Das Ende war/ daß sie sich mit dem aller schändlichsten und erschrecklichsten Ehebruch besudelten.
Als sie in diesen Abgrund der Sünde gefallen/ stürtzete sie der Satan und ihre böse Begierden in fernere schreckliche Ubelthaten.
Als sie nun unterschiedlich sich berahtschlaget/ war der erste Anfall ihrer verfluchten Grausamkeit wider den Sieur de Chabrie: Derselbe/ als er allein in seine garenne oder Thier garten spatzirete/ ward von zweyen vermummeten Mördern / so der Advocat bestellet/ angefallen und ermordert.
Nach dieser Mordthat fiengen die Ehebrecherischen Leute ihr schändliches Wesen wieder an: Bedachten weder Gewissen/ noch Ehrbarkeit/ sondern liessen den Zügel ihren verdammlichen Wollüsten.
Dieses kunte der älteste Sohn nicht vertragen: Und weil er sahe/ daß seine Mutter nirgends kunte bleiben/ sie hätte
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