Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.daß man hat gesagt/ die Krancken wären GOttes Stadtknechte/ welche die jenigen musten vorladen/ so die Göttliche Versehung in Person zu erscheinen bestimmet hatte. Zvvingerus vol. 5. Theatri lib. 4. XCI. Straffe der Unzucht durch Satans List und Gewalt. IN der grossen und weitberühmten Handels-Stadt Lugdun oder Lyon in Franckreich / in welcher man/ sonderlich bey Nacht/ guter Wache und Auffsehens wohl von nöhten hat/ war ein Schaarwächter-Leutenant/ Nahmens La Jaquiere/ der wegen seines unzüchtigen Lebens sehr beschryen war. Einsmahls begab es sich/ daß er bey Nacht auf der Gassen zwischen eilf und zwölf Uhr/ zu andern fünf seiner Gesellen/ so mit ihm herüm giengen/ sagete: Er wisse nicht/ was er gessen habe/ so erhitzt sey er/ also/ daß wenn ihm auch der Teuffel begegnete/ er ihme doch nicht entrinnen solte/ er hätte denn seinen Willen mit daß man hat gesagt/ die Krancken wären GOttes Stadtknechte/ welche die jenigen musten vorladen/ so die Göttliche Versehung in Person zu erscheinen bestimmet hatte. Zvvingerus vol. 5. Theatri lib. 4. XCI. Straffe der Unzucht durch Satans List und Gewalt. IN der grossen und weitberühmten Handels-Stadt Lugdun oder Lyon in Franckreich / in welcher man/ sonderlich bey Nacht/ guter Wache und Auffsehens wohl von nöhten hat/ war ein Schaarwächter-Leutenant/ Nahmens La Jaquiere/ der wegen seines unzüchtigen Lebens sehr beschryen war. Einsmahls begab es sich/ daß er bey Nacht auf der Gassen zwischen eilf und zwölf Uhr/ zu andern fünf seiner Gesellen/ so mit ihm herüm giengen/ sagete: Er wisse nicht/ was er gessen habe/ so erhitzt sey er/ also/ daß wenn ihm auch der Teuffel begegnete/ er ihme doch nicht entrinnen solte/ er hätte denn seinen Willen mit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0559" n="535"/> daß man hat gesagt/ die Krancken wären GOttes Stadtknechte/ welche die jenigen musten vorladen/ so die Göttliche Versehung in Person zu erscheinen bestimmet hatte. Zvvingerus vol. 5. Theatri lib. 4.</p> <p>XCI.</p> <p>Straffe der Unzucht durch Satans List und Gewalt.</p> <p>IN der grossen und weitberühmten Handels-Stadt Lugdun oder Lyon in Franckreich / in welcher man/ sonderlich bey Nacht/ guter Wache und Auffsehens wohl von nöhten hat/ war ein Schaarwächter-Leutenant/ Nahmens La Jaquiere/ der wegen seines unzüchtigen Lebens sehr beschryen war.</p> <p>Einsmahls begab es sich/ daß er bey Nacht auf der Gassen zwischen eilf und zwölf Uhr/ zu andern fünf seiner Gesellen/ so mit ihm herüm giengen/ sagete: Er wisse nicht/ was er gessen habe/ so erhitzt sey er/ also/ daß wenn ihm auch der Teuffel begegnete/ er ihme doch nicht entrinnen solte/ er hätte denn seinen Willen mit </p> </div> </body> </text> </TEI> [535/0559]
daß man hat gesagt/ die Krancken wären GOttes Stadtknechte/ welche die jenigen musten vorladen/ so die Göttliche Versehung in Person zu erscheinen bestimmet hatte. Zvvingerus vol. 5. Theatri lib. 4.
XCI.
Straffe der Unzucht durch Satans List und Gewalt.
IN der grossen und weitberühmten Handels-Stadt Lugdun oder Lyon in Franckreich / in welcher man/ sonderlich bey Nacht/ guter Wache und Auffsehens wohl von nöhten hat/ war ein Schaarwächter-Leutenant/ Nahmens La Jaquiere/ der wegen seines unzüchtigen Lebens sehr beschryen war.
Einsmahls begab es sich/ daß er bey Nacht auf der Gassen zwischen eilf und zwölf Uhr/ zu andern fünf seiner Gesellen/ so mit ihm herüm giengen/ sagete: Er wisse nicht/ was er gessen habe/ so erhitzt sey er/ also/ daß wenn ihm auch der Teuffel begegnete/ er ihme doch nicht entrinnen solte/ er hätte denn seinen Willen mit
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