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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Es hielte sich aber der Vater meistentheils auf einem Lusthause auf/ bey dem ein Wasser vorüber lieff/ und dabey nahe ein dicker Wald war/ in welchem man vor der Sonnen wohl gesichert seyn kunte. Und dieweil König Heinrich der Vierdte nunmehr den Frantzosen den Edlen Frieden wiederbracht hätte/ daß ein ieder in seinem Hause mit Ruhe leben und schlaffen kunte: Derowegen wurde Fleurie oft von andern Adelichen Jungfrauen aus der Nachbarschafft besucht/ mit welchen sie hinaus in das grüne zu dem Wasser zu spatziren/ undallda die Zeit zu vertreiben pflegete.

Da sie aber einsmahls auch der Gestalt mit etlichen dahin spatzirete/ welche am Wasser von der Jungen Gesellen Unbeständigkeit redeten/ und vorgaben/ daß die Jungfrauen sich wohl für zusehen hätten/ damit sie nicht von ihnen betrogen würden: Da nahm die schöne Fleurie eine Lauten/ und sang etliche Verse/ wider die Liebe gemacht/ über die Massen lieblich darein/ also daß man sich über solcher Stimme nicht gnugsam verwundern

Es hielte sich aber der Vater meistentheils auf einem Lusthause auf/ bey dem ein Wasser vorüber lieff/ und dabey nahe ein dicker Wald war/ in welchem man vor der Sonnen wohl gesichert seyn kunte. Und dieweil König Heinrich der Vierdte nunmehr den Frantzosen den Edlen Frieden wiederbracht hätte/ daß ein ieder in seinem Hause mit Ruhe leben und schlaffen kunte: Derowegen wurde Fleurie oft von andern Adelichen Jungfrauen aus der Nachbarschafft besucht/ mit welchen sie hinaus in das grüne zu dem Wasser zu spatziren/ uñallda die Zeit zu vertreiben pflegete.

Da sie aber einsmahls auch der Gestalt mit etlichen dahin spatzirete/ welche am Wasser von der Jungen Gesellen Unbeständigkeit redeten/ und vorgaben/ daß die Jungfrauen sich wohl für zusehen hätten/ damit sie nicht von ihnen betrogen würden: Da nahm die schöne Fleurie eine Lauten/ und sang etliche Verse/ wider die Liebe gemacht/ über die Massen lieblich darein/ also daß man sich über solcher Stim̃e nicht gnugsam verwundern

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[468/0492] Es hielte sich aber der Vater meistentheils auf einem Lusthause auf/ bey dem ein Wasser vorüber lieff/ und dabey nahe ein dicker Wald war/ in welchem man vor der Sonnen wohl gesichert seyn kunte. Und dieweil König Heinrich der Vierdte nunmehr den Frantzosen den Edlen Frieden wiederbracht hätte/ daß ein ieder in seinem Hause mit Ruhe leben und schlaffen kunte: Derowegen wurde Fleurie oft von andern Adelichen Jungfrauen aus der Nachbarschafft besucht/ mit welchen sie hinaus in das grüne zu dem Wasser zu spatziren/ uñallda die Zeit zu vertreiben pflegete. Da sie aber einsmahls auch der Gestalt mit etlichen dahin spatzirete/ welche am Wasser von der Jungen Gesellen Unbeständigkeit redeten/ und vorgaben/ daß die Jungfrauen sich wohl für zusehen hätten/ damit sie nicht von ihnen betrogen würden: Da nahm die schöne Fleurie eine Lauten/ und sang etliche Verse/ wider die Liebe gemacht/ über die Massen lieblich darein/ also daß man sich über solcher Stim̃e nicht gnugsam verwundern

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/492>, abgerufen am 22.11.2024.