Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.XLVII. Wilder Gänse und Enten Krieg. IM Jahr 1587. den dritten und vierdten Decembris/ sind in den Crabatischen Grentzen/ bey der Stadt und Festung Witzisch/ in der Lufft gesehen worden eine unzehlbare Menge wilder Gänse und Enten/ die sich in das grosse Wasser/ Unna genant/ niedergelassen/ und am fünften Tage so feindlich in einander gefallen sind/ daß man ihr Geschrey weit und breit gehöret hat: Haben sich so zerhacket und zerbissen/ daß sie häuffig in grosser Zahl todt gefunden/ und von den Bürgern und Schifleuten gantze schiffe voll zusammen gelesen worden sind. Es sind grosse Säcke voll von den Leuten heimgetragen/ eingesaltzen/ in Rauch gehencket/ und zur Speise gebraucher worden: Die übrigen haben sich am dritten Tage nach dem Streit in die Luft geschwungen/ und sind weggeflogen. Bald darauf sind die Türcken in Crabaten gefallen/ haben grossen Schaden XLVII. Wilder Gänse und Enten Krieg. IM Jahr 1587. den dritten und vierdten Decembris/ sind in den Crabatischen Grentzen/ bey der Stadt und Festung Witzisch/ in der Lufft gesehen worden eine unzehlbare Menge wilder Gänse und Enten/ die sich in das grosse Wasser/ Unna genant/ niedergelassen/ und am fünften Tage so feindlich in einander gefallen sind/ daß man ihr Geschrey weit und breit gehöret hat: Haben sich so zerhacket und zerbissen/ daß sie häuffig in grosser Zahl todt gefunden/ und von den Bürgern und Schifleuten gantze schiffe voll zusammen gelesen worden sind. Es sind grosse Säcke voll von den Leuten heimgetragen/ eingesaltzen/ in Rauch gehencket/ und zur Speise gebraucher worden: Die übrigen haben sich am dritten Tage nach dem Streit in die Luft geschwungen/ und sind weggeflogen. Bald darauf sind die Türcken in Crabaten gefallen/ haben grossen Schaden <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0486" n="462"/> <p>XLVII.</p> <p>Wilder Gänse und Enten Krieg.</p> <p>IM Jahr 1587. den dritten und vierdten Decembris/ sind in den Crabatischen Grentzen/ bey der Stadt und Festung Witzisch/ in der Lufft gesehen worden eine unzehlbare Menge wilder Gänse und Enten/ die sich in das grosse Wasser/ Unna genant/ niedergelassen/ und am fünften Tage so feindlich in einander gefallen sind/ daß man ihr Geschrey weit und breit gehöret hat: Haben sich so zerhacket und zerbissen/ daß sie häuffig in grosser Zahl todt gefunden/ und von den Bürgern und Schifleuten gantze schiffe voll zusammen gelesen worden sind.</p> <p>Es sind grosse Säcke voll von den Leuten heimgetragen/ eingesaltzen/ in Rauch gehencket/ und zur Speise gebraucher worden: Die übrigen haben sich am dritten Tage nach dem Streit in die Luft geschwungen/ und sind weggeflogen.</p> <p>Bald darauf sind die Türcken in Crabaten gefallen/ haben grossen Schaden </p> </div> </body> </text> </TEI> [462/0486]
XLVII.
Wilder Gänse und Enten Krieg.
IM Jahr 1587. den dritten und vierdten Decembris/ sind in den Crabatischen Grentzen/ bey der Stadt und Festung Witzisch/ in der Lufft gesehen worden eine unzehlbare Menge wilder Gänse und Enten/ die sich in das grosse Wasser/ Unna genant/ niedergelassen/ und am fünften Tage so feindlich in einander gefallen sind/ daß man ihr Geschrey weit und breit gehöret hat: Haben sich so zerhacket und zerbissen/ daß sie häuffig in grosser Zahl todt gefunden/ und von den Bürgern und Schifleuten gantze schiffe voll zusammen gelesen worden sind.
Es sind grosse Säcke voll von den Leuten heimgetragen/ eingesaltzen/ in Rauch gehencket/ und zur Speise gebraucher worden: Die übrigen haben sich am dritten Tage nach dem Streit in die Luft geschwungen/ und sind weggeflogen.
Bald darauf sind die Türcken in Crabaten gefallen/ haben grossen Schaden
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