Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.beyde Knie nieder/ und befahl/ daß sie ihn ja fleissig solten betrachten. Sie sagten/ sie hätten befunden/ daß er auf der lincken Seiten mehr als eines Fingers niedriger gewesen/ als auf der rechten. Sie sahen an ihm die Sommersprossen seines Angesichts und seiner Hände/ seine Wunde über dem rechten Augebraun: Und er leiß etliche unter ihnen mit ihren Fingern die Wunde auf dem Kopffe betasten. Darnach zeigete er ihnen den Ohrt des Zahnes/ der ihm am rechten untern Kinbacken mangelte/ und sagte zu ihnen/ sein Barbirer Sebastian Nero hätte ihm vor diesem denselben ausgebrochen: So gar sonderliche Sachen brachte er mit den Umbständen vor. Sie sahen alle seine Zäne/ und es mangelte ihm keiner/ als gedachter Backzahn. Nach dem er nun lang mit allen ins gemein/ und insonderheit von mancherley Händeln Gespräch gehalten: Baten sie ihn/ daß er etwas wolte essen: Er antwortete/ weil es Freytage wäre/ speisete beyde Knie nieder/ und befahl/ daß sie ihn ja fleissig solten betrachten. Sie sagten/ sie hätten befunden/ daß er auf der lincken Seiten mehr als eines Fingers niedriger gewesen/ als auf der rechten. Sie sahen an ihm die Sommersprossen seines Angesichts und seiner Hände/ seine Wunde über dem rechten Augebraun: Und er leiß etliche unter ihnen mit ihren Fingern die Wunde auf dem Kopffe betasten. Darnach zeigete er ihnen den Ohrt des Zahnes/ der ihm am rechten untern Kinbacken mangelte/ und sagte zu ihnen/ sein Barbirer Sebastian Nero hätte ihm vor diesem denselben ausgebrochen: So gar sonderliche Sachen brachte er mit den Umbständen vor. Sie sahen alle seine Zäne/ und es mangelte ihm keiner/ als gedachter Backzahn. Nach dem er nun lang mit allen ins gemein/ und insonderheit von mancherley Händeln Gespräch gehalten: Baten sie ihn/ daß er etwas wolte essen: Er antwortete/ weil es Freytage wäre/ speisete <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0463" n="439"/> beyde Knie nieder/ und befahl/ daß sie ihn ja fleissig solten betrachten.</p> <p>Sie sagten/ sie hätten befunden/ daß er auf der lincken Seiten mehr als eines Fingers niedriger gewesen/ als auf der rechten.</p> <p>Sie sahen an ihm die Sommersprossen seines Angesichts und seiner Hände/ seine Wunde über dem rechten Augebraun: Und er leiß etliche unter ihnen mit ihren Fingern die Wunde auf dem Kopffe betasten.</p> <p>Darnach zeigete er ihnen den Ohrt des Zahnes/ der ihm am rechten untern Kinbacken mangelte/ und sagte zu ihnen/ sein Barbirer Sebastian Nero hätte ihm vor diesem denselben ausgebrochen: So gar sonderliche Sachen brachte er mit den Umbständen vor.</p> <p>Sie sahen alle seine Zäne/ und es mangelte ihm keiner/ als gedachter Backzahn.</p> <p>Nach dem er nun lang mit allen ins gemein/ und insonderheit von mancherley Händeln Gespräch gehalten: Baten sie ihn/ daß er etwas wolte essen: Er antwortete/ weil es Freytage wäre/ speisete </p> </div> </body> </text> </TEI> [439/0463]
beyde Knie nieder/ und befahl/ daß sie ihn ja fleissig solten betrachten.
Sie sagten/ sie hätten befunden/ daß er auf der lincken Seiten mehr als eines Fingers niedriger gewesen/ als auf der rechten.
Sie sahen an ihm die Sommersprossen seines Angesichts und seiner Hände/ seine Wunde über dem rechten Augebraun: Und er leiß etliche unter ihnen mit ihren Fingern die Wunde auf dem Kopffe betasten.
Darnach zeigete er ihnen den Ohrt des Zahnes/ der ihm am rechten untern Kinbacken mangelte/ und sagte zu ihnen/ sein Barbirer Sebastian Nero hätte ihm vor diesem denselben ausgebrochen: So gar sonderliche Sachen brachte er mit den Umbständen vor.
Sie sahen alle seine Zäne/ und es mangelte ihm keiner/ als gedachter Backzahn.
Nach dem er nun lang mit allen ins gemein/ und insonderheit von mancherley Händeln Gespräch gehalten: Baten sie ihn/ daß er etwas wolte essen: Er antwortete/ weil es Freytage wäre/ speisete
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