Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.sie sich besorget/ sie möchte angeklaget werden/ hätte sie demselben wollen zuvor kommen/ und ihre Missethat am ersten bekennen: Weil in Spanien der Gebrauch sey/ wenn einer eine Ubelthat/ so grausame Straffe verdienet/ freywillig bekenne/ daß er dennoch Gnade erlange. Uber diesem Bekäntnüß ward iederman bestürtzet: So gar seltzam und frembde waren diese neue Zeitungen: Und man ward zu Rahte/ mit höchster Sorgfältigkeit nach diesem Handel zu forschen. Damit man nun nach Recht und besserer Ordnung möchte verfahren/ ward Magdalena in dem Kloster/ da sie Abtissin war/ gefanglich gesetzet. Man fragete sie: Sie bekante alles: Unterdessen trieb der Mohr immerfort seine Verblendungs-Händel. Denn in dem sie in dem Gefängnüß war/ und nahe bewacht wurde von Leuten/ die allezeit an der Thür des Gefängnüß aufwarteten/ und in dem man ihre Sachen examinirete: Als die Nonnen zu Mitternacht in die Kirchen zur Met- sie sich besorget/ sie möchte angeklaget werden/ hätte sie demselben wollen zuvor kommen/ und ihre Missethat am ersten bekeñen: Weil in Spanien der Gebrauch sey/ wenn einer eine Ubelthat/ so grausame Straffe verdienet/ freywillig bekenne/ daß er dennoch Gnade erlange. Uber diesem Bekäntnüß ward iederman bestürtzet: So gar seltzam und frembde waren diese neue Zeitungen: Und man ward zu Rahte/ mit höchster Sorgfältigkeit nach diesem Handel zu forschen. Damit man nun nach Recht und besserer Ordnung möchte verfahren/ ward Magdalena in dem Kloster/ da sie Abtissin war/ gefanglich gesetzet. Man fragete sie: Sie bekante alles: Unterdessen trieb der Mohr immerfort seine Verblendungs-Händel. Denn in dem sie in dem Gefängnüß war/ und nahe bewacht wurde von Leuten/ die allezeit an der Thür des Gefängnüß aufwarteten/ und in dem man ihre Sachen examinirete: Als die Nonnen zu Mitternacht in die Kirchen zur Met- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0399" n="375"/> sie sich besorget/ sie möchte angeklaget werden/ hätte sie demselben wollen zuvor kommen/ und ihre Missethat am ersten bekeñen: Weil in Spanien der Gebrauch sey/ wenn einer eine Ubelthat/ so grausame Straffe verdienet/ freywillig bekenne/ daß er dennoch Gnade erlange.</p> <p>Uber diesem Bekäntnüß ward iederman bestürtzet: So gar seltzam und frembde waren diese neue Zeitungen: Und man ward zu Rahte/ mit höchster Sorgfältigkeit nach diesem Handel zu forschen.</p> <p>Damit man nun nach Recht und besserer Ordnung möchte verfahren/ ward Magdalena in dem Kloster/ da sie Abtissin war/ gefanglich gesetzet.</p> <p>Man fragete sie: Sie bekante alles: Unterdessen trieb der Mohr immerfort seine Verblendungs-Händel.</p> <p>Denn in dem sie in dem Gefängnüß war/ und nahe bewacht wurde von Leuten/ die allezeit an der Thür des Gefängnüß aufwarteten/ und in dem man ihre Sachen examinirete: Als die Nonnen zu Mitternacht in die Kirchen zur Met- </p> </div> </body> </text> </TEI> [375/0399]
sie sich besorget/ sie möchte angeklaget werden/ hätte sie demselben wollen zuvor kommen/ und ihre Missethat am ersten bekeñen: Weil in Spanien der Gebrauch sey/ wenn einer eine Ubelthat/ so grausame Straffe verdienet/ freywillig bekenne/ daß er dennoch Gnade erlange.
Uber diesem Bekäntnüß ward iederman bestürtzet: So gar seltzam und frembde waren diese neue Zeitungen: Und man ward zu Rahte/ mit höchster Sorgfältigkeit nach diesem Handel zu forschen.
Damit man nun nach Recht und besserer Ordnung möchte verfahren/ ward Magdalena in dem Kloster/ da sie Abtissin war/ gefanglich gesetzet.
Man fragete sie: Sie bekante alles: Unterdessen trieb der Mohr immerfort seine Verblendungs-Händel.
Denn in dem sie in dem Gefängnüß war/ und nahe bewacht wurde von Leuten/ die allezeit an der Thür des Gefängnüß aufwarteten/ und in dem man ihre Sachen examinirete: Als die Nonnen zu Mitternacht in die Kirchen zur Met-
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