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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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die Damoiselle de Renouart, eine Muhme des Herrn von Carrouges/ des Schultheisen unnd Guberneurs der Stadt: Dieselbe war gantz in grün gekleidet/ alles an ihr war dieser frischen Farbe.

Dieses gab einem unter der Compagnie Anlaß/ daß er zu ihr sagte: Warlich/ meine Jungfrau/ ihr dürfft euch nicht besorgen/ daß ihr brennet: Denn ihr seid gantz grüne.

Dessen Gedancken waren nun von GOttes Gedancken abgesondert. Er wolte Schertz treiben mit dem Worte Grüne/ und wolte sich gegen der Damoisellen lustig erzeigen/ welche in der Blühte ihres Alters war/ und sich nur da wolte sehen lassen/ und die Zeit vertreiben.

Aber Gott/ der den Weibespersonen befiehlet/ das Haus zu bewahren/ der ernstlich alle Gelegenheit zu unordentlichen Lüsten verschneidet/ ließ ihm diese Zusammenkunfft nicht gefallen.

Damit er nun sein Urtheil desto fester versiegelte/ ließ er geschehen/ daß dieser im Schertz/ ohne Nachdencken und Be-

die Damoiselle de Renouart, eine Muhme des Herrn von Carrouges/ des Schultheisen unnd Guberneurs der Stadt: Dieselbe war gantz in grün gekleidet/ alles an ihr war dieser frischen Farbe.

Dieses gab einem unter der Compagnie Anlaß/ daß er zu ihr sagte: Warlich/ meine Jungfrau/ ihr dürfft euch nicht besorgen/ daß ihr brennet: Denn ihr seid gantz grüne.

Dessen Gedancken waren nun von GOttes Gedancken abgesondert. Er wolte Schertz treiben mit dem Worte Grüne/ und wolte sich gegen der Damoisellen lustig erzeigen/ welche in der Blühte ihres Alters war/ und sich nur da wolte sehen lassen/ und die Zeit vertreiben.

Aber Gott/ der den Weibespersonen befiehlet/ das Haus zu bewahren/ der ernstlich alle Gelegenheit zu unordentlichen Lüsten verschneidet/ ließ ihm diese Zusammenkunfft nicht gefallen.

Damit er nun sein Urtheil desto fester versiegelte/ ließ er geschehen/ daß dieser im Schertz/ ohne Nachdencken und Be-

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[170/0190] die Damoiselle de Renouart, eine Muhme des Herrn von Carrouges/ des Schultheisen unnd Guberneurs der Stadt: Dieselbe war gantz in grün gekleidet/ alles an ihr war dieser frischen Farbe. Dieses gab einem unter der Compagnie Anlaß/ daß er zu ihr sagte: Warlich/ meine Jungfrau/ ihr dürfft euch nicht besorgen/ daß ihr brennet: Denn ihr seid gantz grüne. Dessen Gedancken waren nun von GOttes Gedancken abgesondert. Er wolte Schertz treiben mit dem Worte Grüne/ und wolte sich gegen der Damoisellen lustig erzeigen/ welche in der Blühte ihres Alters war/ und sich nur da wolte sehen lassen/ und die Zeit vertreiben. Aber Gott/ der den Weibespersonen befiehlet/ das Haus zu bewahren/ der ernstlich alle Gelegenheit zu unordentlichen Lüsten verschneidet/ ließ ihm diese Zusammenkunfft nicht gefallen. Damit er nun sein Urtheil desto fester versiegelte/ ließ er geschehen/ daß dieser im Schertz/ ohne Nachdencken und Be-

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/190>, abgerufen am 24.11.2024.