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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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auf/ daß er dieser Jungfrau iemand von Weibespersonen hätte lassen zugeben/ oder daß er diese nacht nebenst dem Wirth und seinen Knechten in der Kammer hätte zugebracht/ ümb achtung auf sie zu geben/ weil sie so gar kläglich und erbärmlich thäte/ als wolte sie verzagen / und die sich immerdar veränderte.

Also wurden zwey absonderliche Betten zugerichtet: Der gute Juncker/ so sich übel vorgesehen/ legete sich in das Bette/ welches man ihm zubereitet.

Die Jungfrau aber/ etwa eine Stunde hernach/ legete sich ab bey dem andern Bette: Stellete sich/ als wenn sie meinete/ der Edelman schlieffe: Fieng an sich zu entblössen/ und an unterschiedenen Orten zu betrachten.

Der gute Juncker ward von schändlicher Lust/ welche durch das unbilliche anschauen dieser Person/ welche ihm viel schöner vorkam/ als ihm iemals vor Augen kommen/ entzündet ward/ verwundet: Ließ sich durch die schändliche Begierde seines Hertzens/ welches von den gefährlichen Reitzungen des allerlistig-

auf/ daß er dieser Jungfrau iemand von Weibespersonen hätte lassen zugeben/ oder daß er diese nacht nebenst dem Wirth und seinen Knechten in der Kammer hätte zugebracht/ ümb achtung auf sie zu geben/ weil sie so gar kläglich und erbärmlich thäte/ als wolte sie verzagen / und die sich immerdar veränderte.

Also wurden zwey absonderliche Betten zugerichtet: Der gute Juncker/ so sich übel vorgesehen/ legete sich in das Bette/ welches man ihm zubereitet.

Die Jungfrau aber/ etwa eine Stunde hernach/ legete sich ab bey dem andern Bette: Stellete sich/ als wenn sie meinete/ der Edelman schlieffe: Fieng an sich zu entblössen/ und an unterschiedenen Orten zu betrachten.

Der gute Juncker ward von schändlicher Lust/ welche durch das unbilliche anschauen dieser Person/ welche ihm viel schöner vorkam/ als ihm iemals vor Augen kommen/ entzündet ward/ verwundet: Ließ sich durch die schändliche Begierde seines Hertzens/ welches von den gefährlichen Reitzungen des allerlistig-

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[98/0118] auf/ daß er dieser Jungfrau iemand von Weibespersonen hätte lassen zugeben/ oder daß er diese nacht nebenst dem Wirth und seinen Knechten in der Kammer hätte zugebracht/ ümb achtung auf sie zu geben/ weil sie so gar kläglich und erbärmlich thäte/ als wolte sie verzagen / und die sich immerdar veränderte. Also wurden zwey absonderliche Betten zugerichtet: Der gute Juncker/ so sich übel vorgesehen/ legete sich in das Bette/ welches man ihm zubereitet. Die Jungfrau aber/ etwa eine Stunde hernach/ legete sich ab bey dem andern Bette: Stellete sich/ als wenn sie meinete/ der Edelman schlieffe: Fieng an sich zu entblössen/ und an unterschiedenen Orten zu betrachten. Der gute Juncker ward von schändlicher Lust/ welche durch das unbilliche anschauen dieser Person/ welche ihm viel schöner vorkam/ als ihm iemals vor Augen kommen/ entzündet ward/ verwundet: Ließ sich durch die schändliche Begierde seines Hertzens/ welches von den gefährlichen Reitzungen des allerlistig-

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/118>, abgerufen am 25.11.2024.