Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite



gedenket, wobei er weder eine Wiedervergeltung,
noch die Folgen seines eignen Beispiels zu fürch-
ten haben will, niemals ein Bösewicht seyn muß.

Dies siehet einem Gewissen ähnlich! Nicht
wahr Belford? - -

Alles was ich in meiner u. s. w.

Th. VI. S. 384. L. 14. nach den Worten:
jemals lieben kann, lies statt der bei-
den nächstfolgenden Abschnitte:

Jedermann weiß, daß die Mutter, (so sprö-
de die Tochter gegen ihn ist) einen Narren in
ihn gefressen hat. Sie ist eine der heftigsten
Frauenzimmer in ganz Engelland. Jhr ver-
storbener Ehemann war dem ehelichen Zwist:
wer Recht haben sollte? nicht gewachsen;
Sondern schlich sich allemal davon, weil er we-
der nachzugeben, noch zu siegen wußte.

Eine trefliche Reizung für einen Menschen,
der zu Liebeshändeln geneigt ist, wenn er Ursache
hat, zu glauben, daß die Frau, auf die er sein Ab-
sehen gerichtet, ihren Mann nicht liebe! Was für
gute Grundsätze muß die Frau haben, welche
da, wo keine Zuneigung sie hält, durch die Em-
pfindung von ihrer Pflicht und gelobten Treue,
gegen die Versuchungen bestehet!

Jch bitte dich, gieb uns ganz genaue Nach-
richt, wie es dem armen Belton gehet. - - Er
ist ein ehrlicher Kerl. - - Es scheinet ihm etwas
mehr, als seine Thomasine, auf dem Herzen zu
liegen.

Du



gedenket, wobei er weder eine Wiedervergeltung,
noch die Folgen ſeines eignen Beiſpiels zu fuͤrch-
ten haben will, niemals ein Boͤſewicht ſeyn muß.

Dies ſiehet einem Gewiſſen aͤhnlich! Nicht
wahr Belford? ‒ ‒

Alles was ich in meiner u. ſ. w.

Th. VI. S. 384. L. 14. nach den Worten:
jemals lieben kann, lies ſtatt der bei-
den naͤchſtfolgenden Abſchnitte:

Jedermann weiß, daß die Mutter, (ſo ſproͤ-
de die Tochter gegen ihn iſt) einen Narren in
ihn gefreſſen hat. Sie iſt eine der heftigſten
Frauenzimmer in ganz Engelland. Jhr ver-
ſtorbener Ehemann war dem ehelichen Zwiſt:
wer Recht haben ſollte? nicht gewachſen;
Sondern ſchlich ſich allemal davon, weil er we-
der nachzugeben, noch zu ſiegen wußte.

Eine trefliche Reizung fuͤr einen Menſchen,
der zu Liebeshaͤndeln geneigt iſt, wenn er Urſache
hat, zu glauben, daß die Frau, auf die er ſein Ab-
ſehen gerichtet, ihren Mann nicht liebe! Was fuͤr
gute Grundſaͤtze muß die Frau haben, welche
da, wo keine Zuneigung ſie haͤlt, durch die Em-
pfindung von ihrer Pflicht und gelobten Treue,
gegen die Verſuchungen beſtehet!

Jch bitte dich, gieb uns ganz genaue Nach-
richt, wie es dem armen Belton gehet. ‒ ‒ Er
iſt ein ehrlicher Kerl. ‒ ‒ Es ſcheinet ihm etwas
mehr, als ſeine Thomaſine, auf dem Herzen zu
liegen.

Du
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0224" n="216"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
gedenket, wobei er weder eine Wiedervergeltung,<lb/>
noch die Folgen &#x017F;eines eignen Bei&#x017F;piels zu fu&#x0364;rch-<lb/>
ten haben will, niemals ein Bo&#x0364;&#x017F;ewicht &#x017F;eyn muß.</p><lb/>
          <p>Dies &#x017F;iehet einem Gewi&#x017F;&#x017F;en a&#x0364;hnlich! Nicht<lb/>
wahr <hi rendition="#fr">Belford?</hi> &#x2012; &#x2012;</p><lb/>
          <p>Alles was ich in meiner u. &#x017F;. w.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Th. <hi rendition="#aq">VI.</hi> S. 384. L. 14. nach den Worten:<lb/><hi rendition="#fr">jemals lieben kann,</hi> lies &#x017F;tatt der bei-<lb/>
den na&#x0364;ch&#x017F;tfolgenden Ab&#x017F;chnitte:</head><lb/>
          <p>Jedermann weiß, daß die Mutter, (&#x017F;o &#x017F;pro&#x0364;-<lb/>
de die Tochter gegen ihn i&#x017F;t) einen Narren in<lb/>
ihn gefre&#x017F;&#x017F;en hat. Sie i&#x017F;t eine der heftig&#x017F;ten<lb/>
Frauenzimmer in ganz Engelland. Jhr ver-<lb/>
&#x017F;torbener Ehemann war dem ehelichen Zwi&#x017F;t:<lb/><hi rendition="#fr">wer Recht haben &#x017F;ollte?</hi> nicht gewach&#x017F;en;<lb/>
Sondern &#x017F;chlich &#x017F;ich allemal davon, weil er we-<lb/>
der nachzugeben, noch zu &#x017F;iegen wußte.</p><lb/>
          <p>Eine trefliche Reizung fu&#x0364;r einen Men&#x017F;chen,<lb/>
der zu Liebesha&#x0364;ndeln geneigt i&#x017F;t, wenn er Ur&#x017F;ache<lb/>
hat, zu glauben, daß die Frau, auf die er &#x017F;ein Ab-<lb/>
&#x017F;ehen gerichtet, ihren Mann nicht liebe! Was fu&#x0364;r<lb/>
gute Grund&#x017F;a&#x0364;tze muß die Frau haben, welche<lb/>
da, wo keine Zuneigung &#x017F;ie ha&#x0364;lt, durch die Em-<lb/>
pfindung von ihrer Pflicht und gelobten Treue,<lb/>
gegen die Ver&#x017F;uchungen be&#x017F;tehet!</p><lb/>
          <p>Jch bitte dich, gieb uns ganz genaue Nach-<lb/>
richt, wie es dem armen <hi rendition="#fr">Belton</hi> gehet. &#x2012; &#x2012; Er<lb/>
i&#x017F;t ein ehrlicher Kerl. &#x2012; &#x2012; Es &#x017F;cheinet ihm etwas<lb/>
mehr, als &#x017F;eine <hi rendition="#fr">Thoma&#x017F;ine,</hi> auf dem Herzen zu<lb/>
liegen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Du</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0224] gedenket, wobei er weder eine Wiedervergeltung, noch die Folgen ſeines eignen Beiſpiels zu fuͤrch- ten haben will, niemals ein Boͤſewicht ſeyn muß. Dies ſiehet einem Gewiſſen aͤhnlich! Nicht wahr Belford? ‒ ‒ Alles was ich in meiner u. ſ. w. Th. VI. S. 384. L. 14. nach den Worten: jemals lieben kann, lies ſtatt der bei- den naͤchſtfolgenden Abſchnitte: Jedermann weiß, daß die Mutter, (ſo ſproͤ- de die Tochter gegen ihn iſt) einen Narren in ihn gefreſſen hat. Sie iſt eine der heftigſten Frauenzimmer in ganz Engelland. Jhr ver- ſtorbener Ehemann war dem ehelichen Zwiſt: wer Recht haben ſollte? nicht gewachſen; Sondern ſchlich ſich allemal davon, weil er we- der nachzugeben, noch zu ſiegen wußte. Eine trefliche Reizung fuͤr einen Menſchen, der zu Liebeshaͤndeln geneigt iſt, wenn er Urſache hat, zu glauben, daß die Frau, auf die er ſein Ab- ſehen gerichtet, ihren Mann nicht liebe! Was fuͤr gute Grundſaͤtze muß die Frau haben, welche da, wo keine Zuneigung ſie haͤlt, durch die Em- pfindung von ihrer Pflicht und gelobten Treue, gegen die Verſuchungen beſtehet! Jch bitte dich, gieb uns ganz genaue Nach- richt, wie es dem armen Belton gehet. ‒ ‒ Er iſt ein ehrlicher Kerl. ‒ ‒ Es ſcheinet ihm etwas mehr, als ſeine Thomaſine, auf dem Herzen zu liegen. Du

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/224
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/224>, abgerufen am 24.04.2024.