Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite



sehn habt: denn ich habe weder Zeit, noch Ge-
dult gehabt, eine Abschrift davon zu nehmen. - -
Jch bitte euch, setzet mich in den Stand, meine
Verpflichtung gegen die arme Fräulein, daß ihr
sie nicht wieder überfallen wollet, zu erfüllen.



Der zwey und zwanzigste Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.

Jch habe euch eine Unterredung zwischen der
bewundernswürdigen Fräulein und dem
Dr. H. mitzutheilen, welche einen neuen Beweis
von der Ruhe und Freudigkeit geben wird, mit
der sie vom Tode reden und Vorbereitungen dazu
machen kann: nicht anders, als wenn es ein so
gewöhnlicher Vorfall für sie wäre, wie ihr An-
und Auskleiden.

So bald als ich meinen Bedienten mit mei-
nen Briefen vom 26ten, 28ten, und von gestern
dem 29ten, an euch abgefertigt hatte: ging ich hin,
ihr meine schuldige Aufwartung zu machen, und
hatte das Vergnügen, sie, nach einer leidlichen
Nacht, recht munter und aufgeweckt zu finden.
Sie war nur eben erst von ihrer gewöhnlichen
Andacht zurückgekommen: und der Dr. H. stieg
aus, als sie in die Thüre trat.

Nach-



ſehn habt: denn ich habe weder Zeit, noch Ge-
dult gehabt, eine Abſchrift davon zu nehmen. ‒ ‒
Jch bitte euch, ſetzet mich in den Stand, meine
Verpflichtung gegen die arme Fraͤulein, daß ihr
ſie nicht wieder uͤberfallen wollet, zu erfuͤllen.



Der zwey und zwanzigſte Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.

Jch habe euch eine Unterredung zwiſchen der
bewundernswuͤrdigen Fraͤulein und dem
Dr. H. mitzutheilen, welche einen neuen Beweis
von der Ruhe und Freudigkeit geben wird, mit
der ſie vom Tode reden und Vorbereitungen dazu
machen kann: nicht anders, als wenn es ein ſo
gewoͤhnlicher Vorfall fuͤr ſie waͤre, wie ihr An-
und Auskleiden.

So bald als ich meinen Bedienten mit mei-
nen Briefen vom 26ten, 28ten, und von geſtern
dem 29ten, an euch abgefertigt hatte: ging ich hin,
ihr meine ſchuldige Aufwartung zu machen, und
hatte das Vergnuͤgen, ſie, nach einer leidlichen
Nacht, recht munter und aufgeweckt zu finden.
Sie war nur eben erſt von ihrer gewoͤhnlichen
Andacht zuruͤckgekommen: und der Dr. H. ſtieg
aus, als ſie in die Thuͤre trat.

Nach-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0182" n="176"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
&#x017F;ehn habt: denn ich habe weder Zeit, noch Ge-<lb/>
dult gehabt, eine Ab&#x017F;chrift davon zu nehmen. &#x2012; &#x2012;<lb/>
Jch bitte euch, &#x017F;etzet mich in den Stand, meine<lb/>
Verpflichtung gegen die arme Fra&#x0364;ulein, daß ihr<lb/>
&#x017F;ie nicht wieder u&#x0364;berfallen wollet, zu erfu&#x0364;llen.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Der zwey und zwanzig&#x017F;te Brief</hi><lb/>
von<lb/><hi rendition="#fr">Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.</hi></head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#et">Mittwoch. den 30ten Aug.</hi> </dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">J</hi>ch habe euch eine Unterredung zwi&#x017F;chen der<lb/>
bewundernswu&#x0364;rdigen Fra&#x0364;ulein und dem<lb/>
Dr. H. mitzutheilen, welche einen neuen Beweis<lb/>
von der Ruhe und Freudigkeit geben wird, mit<lb/>
der &#x017F;ie vom Tode reden und Vorbereitungen dazu<lb/>
machen kann: nicht anders, als wenn es ein &#x017F;o<lb/>
gewo&#x0364;hnlicher Vorfall fu&#x0364;r &#x017F;ie wa&#x0364;re, wie ihr An-<lb/>
und Auskleiden.</p><lb/>
          <p>So bald als ich meinen Bedienten mit mei-<lb/>
nen Briefen vom 26ten, 28ten, und von ge&#x017F;tern<lb/>
dem 29ten, an euch abgefertigt hatte: ging ich hin,<lb/>
ihr meine &#x017F;chuldige Aufwartung zu machen, und<lb/>
hatte das Vergnu&#x0364;gen, &#x017F;ie, nach einer leidlichen<lb/>
Nacht, recht munter und aufgeweckt zu finden.<lb/>
Sie war nur eben er&#x017F;t von ihrer gewo&#x0364;hnlichen<lb/>
Andacht zuru&#x0364;ckgekommen: und der Dr. H. &#x017F;tieg<lb/>
aus, als &#x017F;ie in die Thu&#x0364;re trat.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Nach-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[176/0182] ſehn habt: denn ich habe weder Zeit, noch Ge- dult gehabt, eine Abſchrift davon zu nehmen. ‒ ‒ Jch bitte euch, ſetzet mich in den Stand, meine Verpflichtung gegen die arme Fraͤulein, daß ihr ſie nicht wieder uͤberfallen wollet, zu erfuͤllen. Der zwey und zwanzigſte Brief von Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace. Mittwoch. den 30ten Aug. Jch habe euch eine Unterredung zwiſchen der bewundernswuͤrdigen Fraͤulein und dem Dr. H. mitzutheilen, welche einen neuen Beweis von der Ruhe und Freudigkeit geben wird, mit der ſie vom Tode reden und Vorbereitungen dazu machen kann: nicht anders, als wenn es ein ſo gewoͤhnlicher Vorfall fuͤr ſie waͤre, wie ihr An- und Auskleiden. So bald als ich meinen Bedienten mit mei- nen Briefen vom 26ten, 28ten, und von geſtern dem 29ten, an euch abgefertigt hatte: ging ich hin, ihr meine ſchuldige Aufwartung zu machen, und hatte das Vergnuͤgen, ſie, nach einer leidlichen Nacht, recht munter und aufgeweckt zu finden. Sie war nur eben erſt von ihrer gewoͤhnlichen Andacht zuruͤckgekommen: und der Dr. H. ſtieg aus, als ſie in die Thuͤre trat. Nach-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/182
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/182>, abgerufen am 27.04.2024.