den letzten Kosten: und dazu würden vierzig Schillinge eben so gut, als vierzig Pfund, genug seyn. Lassen sie mein Unglück, sagte sie mit auf- geschlagenen Augen, in diesem Leben groß, in diesem Leben vollkommen seyn! - - Um einen gütigen Vergleich, lassen sie es voll- kommen seyn - - Hier brach sie ab. Sonder Zweifel zielte sie auf ihres Vaters Fluch, der bis auf das künftige Leben ausgedehnet war.
Die gottlosen Weibsbilder konnten sich nicht entbrechen, gegen mich zu wünschen, daß sie eine bequeme Gelegenheit haben möchten, einen sol- chen Kauf für sich, zu ihrer Kleidung, zu thun. O, wie fluchte ich auf sie! und, in meinem Her- zen, auf dich - - Aber es ist mehr als zu wahr- scheinlich, dachte ich, daß sich diese schändliche Sarah Martin Hoffnung macht; ob du gleich der Schande nicht fähig bist; daß ihr Lovelace, wie sie sich untersteht, dich kühnlich hinter deinem Rücken zu nennen, sie mit einem oder dem andern von dem Raube beschenken möge, der an der ar- men Fräulein geschehen ist!
Will Frau Sinclair, fuhr sie fort, meine Kleider nicht für eine hinlängliche Sicherheit an- sehen, bis sie verkauft werden können? Es sind sehr gute Kleider. Eine oder zween Anzüge sind uur eben angelegt, wie sie aus der Arbeit kamen; niemals getragen. Sie kosten weit mehr, als die Forderung an mich ist. Mein Vater moch- te mich gern fein gekleidet sehen - - - Sie sollen alle fort. Aber lassen sie mir eine genaue-
re
den letzten Koſten: und dazu wuͤrden vierzig Schillinge eben ſo gut, als vierzig Pfund, genug ſeyn. Laſſen ſie mein Ungluͤck, ſagte ſie mit auf- geſchlagenen Augen, in dieſem Leben groß, in dieſem Leben vollkommen ſeyn! ‒ ‒ Um einen guͤtigen Vergleich, laſſen ſie es voll- kommen ſeyn ‒ ‒ Hier brach ſie ab. Sonder Zweifel zielte ſie auf ihres Vaters Fluch, der bis auf das kuͤnftige Leben ausgedehnet war.
Die gottloſen Weibsbilder konnten ſich nicht entbrechen, gegen mich zu wuͤnſchen, daß ſie eine bequeme Gelegenheit haben moͤchten, einen ſol- chen Kauf fuͤr ſich, zu ihrer Kleidung, zu thun. O, wie fluchte ich auf ſie! und, in meinem Her- zen, auf dich ‒ ‒ Aber es iſt mehr als zu wahr- ſcheinlich, dachte ich, daß ſich dieſe ſchaͤndliche Sarah Martin Hoffnung macht; ob du gleich der Schande nicht faͤhig biſt; daß ihr Lovelace, wie ſie ſich unterſteht, dich kuͤhnlich hinter deinem Ruͤcken zu nennen, ſie mit einem oder dem andern von dem Raube beſchenken moͤge, der an der ar- men Fraͤulein geſchehen iſt!
Will Frau Sinclair, fuhr ſie fort, meine Kleider nicht fuͤr eine hinlaͤngliche Sicherheit an- ſehen, bis ſie verkauft werden koͤnnen? Es ſind ſehr gute Kleider. Eine oder zween Anzuͤge ſind uur eben angelegt, wie ſie aus der Arbeit kamen; niemals getragen. Sie koſten weit mehr, als die Forderung an mich iſt. Mein Vater moch- te mich gern fein gekleidet ſehen ‒ ‒ ‒ Sie ſollen alle fort. Aber laſſen ſie mir eine genaue-
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den letzten Koſten: und dazu wuͤrden vierzig
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geſchlagenen Augen, in dieſem Leben groß,
in dieſem Leben vollkommen ſeyn! ‒ ‒ Um
einen guͤtigen Vergleich, laſſen ſie es voll-
kommen ſeyn ‒ ‒ Hier brach ſie ab. Sonder
Zweifel zielte ſie auf ihres Vaters Fluch, der bis
auf das kuͤnftige Leben ausgedehnet war.
Die gottloſen Weibsbilder konnten ſich nicht
entbrechen, gegen mich zu wuͤnſchen, daß ſie eine
bequeme Gelegenheit haben moͤchten, einen ſol-
chen Kauf fuͤr ſich, zu ihrer Kleidung, zu thun.
O, wie fluchte ich auf ſie! und, in meinem Her-
zen, auf dich ‒ ‒ Aber es iſt mehr als zu wahr-
ſcheinlich, dachte ich, daß ſich dieſe ſchaͤndliche
Sarah Martin Hoffnung macht; ob du gleich
der Schande nicht faͤhig biſt; daß ihr Lovelace,
wie ſie ſich unterſteht, dich kuͤhnlich hinter deinem
Ruͤcken zu nennen, ſie mit einem oder dem andern
von dem Raube beſchenken moͤge, der an der ar-
men Fraͤulein geſchehen iſt!
Will Frau Sinclair, fuhr ſie fort, meine
Kleider nicht fuͤr eine hinlaͤngliche Sicherheit an-
ſehen, bis ſie verkauft werden koͤnnen? Es ſind
ſehr gute Kleider. Eine oder zween Anzuͤge ſind
uur eben angelegt, wie ſie aus der Arbeit kamen;
niemals getragen. Sie koſten weit mehr, als
die Forderung an mich iſt. Mein Vater moch-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/312>, abgerufen am 22.11.2024.
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