nebst Jhnen, wenn Sie bereits durch sie glücklich gemacht sind, zu Urbridge so gut wir können zu bewirthen, bis sich eine Gelegenheit findet.
Jch muß noch melden, daß die Zimmer bey dem Kauffmann, bey der Witwe, und die in Cecil- Street den nächsten Tag nachdem sie gemiethet sind bezogen werden können.
Jch verbleibe Eurer Hochwohlgebohrnen gehorsamster Diener und ergebenster Freund. Thomas Dolemann.
Sie werden leicht errathen, welche Miethe ich wählete. Um ihn aber in einer so wichtigen Sache, dabey ich nicht allzusorgfältig seyn kann, auszu- forschen; stellete ich mich, als wenn ich am meisten Neigung zu der Miethe in Norfolck-Street hätte, und als wenn mir eben das gefiele, was Dole- mann für einen Einwurf ansahe, nehmlich, daß dieses Haus nahe bey einer so wohl eingerichteten Stadt, als London seyn soll, läge. Mir würde in der That ein Haus mitten in London nicht unan- genehm gewesen seyn; weil ich allzuviel von den un- erlaubten Freyheiten gehört habe, die man sich bis- weilen in Westmünster herauszunehmen pflegt. Bald bekam ich dem Anschein nach Lust zu Cecil- Street, bald zu des Kauffmanns Hause. Allein er ließ sich nicht mercken, daß er eine Wohnung der andern vorzog. Als ich ihn um seine Meinung von dem Hause der Witwe fragte, so sagte er: er glaubte, das Haus sey am besten nach meinem Geschmack
und
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nebſt Jhnen, wenn Sie bereits durch ſie gluͤcklich gemacht ſind, zu Urbridge ſo gut wir koͤnnen zu bewirthen, bis ſich eine Gelegenheit findet.
Jch muß noch melden, daß die Zimmer bey dem Kauffmann, bey der Witwe, und die in Cecil- Street den naͤchſten Tag nachdem ſie gemiethet ſind bezogen werden koͤnnen.
Jch verbleibe Eurer Hochwohlgebohrnen gehorſamſter Diener und ergebenſter Freund. Thomas Dolemann.
Sie werden leicht errathen, welche Miethe ich waͤhlete. Um ihn aber in einer ſo wichtigen Sache, dabey ich nicht allzuſorgfaͤltig ſeyn kann, auszu- forſchen; ſtellete ich mich, als wenn ich am meiſten Neigung zu der Miethe in Norfolck-Street haͤtte, und als wenn mir eben das gefiele, was Dole- mann fuͤr einen Einwurf anſahe, nehmlich, daß dieſes Haus nahe bey einer ſo wohl eingerichteten Stadt, als London ſeyn ſoll, laͤge. Mir wuͤrde in der That ein Haus mitten in London nicht unan- genehm geweſen ſeyn; weil ich allzuviel von den un- erlaubten Freyheiten gehoͤrt habe, die man ſich bis- weilen in Weſtmuͤnſter herauszunehmen pflegt. Bald bekam ich dem Anſchein nach Luſt zu Cecil- Street, bald zu des Kauffmanns Hauſe. Allein er ließ ſich nicht mercken, daß er eine Wohnung der andern vorzog. Als ich ihn um ſeine Meinung von dem Hauſe der Witwe fragte, ſo ſagte er: er glaubte, das Haus ſey am beſten nach meinem Geſchmack
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nebſt Jhnen, wenn Sie bereits durch ſie gluͤcklich
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bewirthen, bis ſich eine Gelegenheit findet.
Jch muß noch melden, daß die Zimmer bey dem
Kauffmann, bey der Witwe, und die in Cecil-
Street den naͤchſten Tag nachdem ſie gemiethet ſind
bezogen werden koͤnnen.
Jch verbleibe
Eurer Hochwohlgebohrnen
gehorſamſter Diener
und ergebenſter Freund.
Thomas Dolemann.
Sie werden leicht errathen, welche Miethe ich
waͤhlete. Um ihn aber in einer ſo wichtigen Sache,
dabey ich nicht allzuſorgfaͤltig ſeyn kann, auszu-
forſchen; ſtellete ich mich, als wenn ich am meiſten
Neigung zu der Miethe in Norfolck-Street haͤtte,
und als wenn mir eben das gefiele, was Dole-
mann fuͤr einen Einwurf anſahe, nehmlich, daß
dieſes Haus nahe bey einer ſo wohl eingerichteten
Stadt, als London ſeyn ſoll, laͤge. Mir wuͤrde
in der That ein Haus mitten in London nicht unan-
genehm geweſen ſeyn; weil ich allzuviel von den un-
erlaubten Freyheiten gehoͤrt habe, die man ſich bis-
weilen in Weſtmuͤnſter herauszunehmen pflegt.
Bald bekam ich dem Anſchein nach Luſt zu Cecil-
Street, bald zu des Kauffmanns Hauſe. Allein er
ließ ſich nicht mercken, daß er eine Wohnung der
andern vorzog. Als ich ihn um ſeine Meinung von
dem Hauſe der Witwe fragte, ſo ſagte er: er glaubte,
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/307>, abgerufen am 25.11.2024.
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