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[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.

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pravsten Leute von der Welt bey Ihm
so gerne in Diensten seyn wollen. Ich
will mich meiner Qvalitäten halber
zwar nicht rühmen/ und es meinem
Herrn Grafen auch nicht vorgeworffen
haben/ dennoch aber muß Er selbst ge-
stehen/ daß ich Ihn vor etlichen Jahren
unter den Lüneburgischen commandi-
ret habe. Er war anfänglich mein
Musqvetirer/ hernach mein gefreyter
Corporal/ und ich war sein Fendrich.
Itzund aber ist Er mein gnädiger Herr/
und ich bin sein getreuer Capitain-Lieu-
tenant.
Was Er itzund mir befiehlt/
das muß ich thun. Ich kan aber sa-
gen/ daß ich alle Libertät bey Ihrer Ex-
cellenz
und Hoch-Gräflichen Gnaden
habe/ und was Er seinen Geheimbden
Räthen nicht wissen lassen will/ dasselbe
vertrauet Er mir. Warumb? Er weiß
wohl/ daß sein Herr Capitain-Lieute-
nant
verschwiegen ist.
Vierdter Aufftritt.
Mummel-Märten/ Fortunatus.
Mumm: M. Mein Herr Capitain-Lieutenant, Er
soll geschwinde/ geschwinde nach Hofe zu
dem Herrn Grafen kommen.
Fortunatus. Wo ist denn der Herr Hauptmann
und der Herr Fendrich?

Sie
pravſten Leute von der Welt bey Ihm
ſo gerne in Dienſten ſeyn wollen. Ich
will mich meiner Qvalitaͤten halber
zwar nicht ruͤhmen/ und es meinem
Herꝛn Grafen auch nicht vorgeworffen
haben/ dennoch aber muß Er ſelbſt ge-
ſtehen/ daß ich Ihn vor etlichen Jahren
unter den Luͤneburgiſchen commandi-
ret habe. Er war anfaͤnglich mein
Muſqvetirer/ hernach mein gefreyter
Corporal/ und ich war ſein Fendrich.
Itzund aber iſt Er mein gnaͤdiger Herr/
und ich bin ſein getreuer Capitain-Lieu-
tenant.
Was Er itzund mir befiehlt/
das muß ich thun. Ich kan aber ſa-
gen/ daß ich alle Libertaͤt bey Ihrer Ex-
cellenz
und Hoch-Graͤflichen Gnaden
habe/ und was Er ſeinen Geheimbden
Raͤthen nicht wiſſen laſſen will/ daſſelbe
vertrauet Er mir. Warumb? Er weiß
wohl/ daß ſein Herr Capitain-Lieute-
nant
verſchwiegen iſt.
Vierdter Aufftritt.
Mummel-Maͤrten/ Fortunatus.
Mumm: M. Mein Herr Capitain-Lieutenant, Er
ſoll geſchwinde/ geſchwinde nach Hofe zu
dem Herrn Grafen kommen.
Fortunatus. Wo iſt denn der Herr Hauptmann
und der Herr Fendrich?

Sie
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[16/0023] pravſten Leute von der Welt bey Ihm ſo gerne in Dienſten ſeyn wollen. Ich will mich meiner Qvalitaͤten halber zwar nicht ruͤhmen/ und es meinem Herꝛn Grafen auch nicht vorgeworffen haben/ dennoch aber muß Er ſelbſt ge- ſtehen/ daß ich Ihn vor etlichen Jahren unter den Luͤneburgiſchen commandi- ret habe. Er war anfaͤnglich mein Muſqvetirer/ hernach mein gefreyter Corporal/ und ich war ſein Fendrich. Itzund aber iſt Er mein gnaͤdiger Herr/ und ich bin ſein getreuer Capitain-Lieu- tenant. Was Er itzund mir befiehlt/ das muß ich thun. Ich kan aber ſa- gen/ daß ich alle Libertaͤt bey Ihrer Ex- cellenz und Hoch-Graͤflichen Gnaden habe/ und was Er ſeinen Geheimbden Raͤthen nicht wiſſen laſſen will/ daſſelbe vertrauet Er mir. Warumb? Er weiß wohl/ daß ſein Herr Capitain-Lieute- nant verſchwiegen iſt. Vierdter Aufftritt. Mummel-Maͤrten/ Fortunatus. Mumm: M. Mein Herr Capitain-Lieutenant, Er ſoll geſchwinde/ geſchwinde nach Hofe zu dem Herrn Grafen kommen. Fortunatus. Wo iſt denn der Herr Hauptmann und der Herr Fendrich? Sie

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Zitationshilfe: [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/23>, abgerufen am 23.11.2024.