Der gnädige Herr war aber mit einer zahlrei- chen Gesellschaft bey Tische. -- Es ist Victorin! der Sohn meines Fiscalprocurators, meine Da- men -- Er soll herein kommen!
Christinens Herz hüpfte für Freuden beym An- blick eines so schönen Kavalters. Ein gefälliges Lä- cheln entrunzelte das Gesicht der sechs Damen, die ihre Mienen schon auf einen Gnadenblick geordnet hatten. Der gnädige Herr selbst, der den Bur- schen eines Landmanns so schön gekleidet und mit einer so anständigen Verbeugung hereintreten sah, konnte die Empfindungen der Achtung nicht unter- drücken, und nannte Victorin, ob er ihn gleich kannte: Monsieur. Der junge Mensch richtete seinen Auftrag gut eingekleidet und deutlich aus.
Jch bin vollkommen mit ihnen zufrieden, sagte Christinens Vater, sie haben ihre Zeit in der Stadt nicht verlohren, und ich sehe, daß es wahr ist, was man mir von den guten Kenntnissen, die sie da er- langt haben, gesagt hat. ... Zum Teufel! wis- sen sie meine Damen, daß dies der Vertraute des zierlichsten jungen Kavaliers in *** gewesen ist?
Von wem? fragte eine Dame aus der Stadt, vom Herrn von Bourbonne? ... Richtig, ich erkenne Monsieur! ... Jedermann schreibt ihm eine bewundernswürdige Erfindung zu, vermöge welcher der Herr von B*** etlichemal in der ganzen Stadt mit einem Wagen, der allein gieng, her- um gefahren ist.
"Der
Der gnaͤdige Herr war aber mit einer zahlrei- chen Geſellſchaft bey Tiſche. — Es iſt Victorin! der Sohn meines Fiſcalprocurators, meine Da- men — Er ſoll herein kommen!
Chriſtinens Herz huͤpfte fuͤr Freuden beym An- blick eines ſo ſchoͤnen Kavalters. Ein gefaͤlliges Laͤ- cheln entrunzelte das Geſicht der ſechs Damen, die ihre Mienen ſchon auf einen Gnadenblick geordnet hatten. Der gnaͤdige Herr ſelbſt, der den Bur- ſchen eines Landmanns ſo ſchoͤn gekleidet und mit einer ſo anſtaͤndigen Verbeugung hereintreten ſah, konnte die Empfindungen der Achtung nicht unter- druͤcken, und nannte Victorin, ob er ihn gleich kannte: Monſieur. Der junge Menſch richtete ſeinen Auftrag gut eingekleidet und deutlich aus.
Jch bin vollkommen mit ihnen zufrieden, ſagte Chriſtinens Vater, ſie haben ihre Zeit in der Stadt nicht verlohren, und ich ſehe, daß es wahr iſt, was man mir von den guten Kenntniſſen, die ſie da er- langt haben, geſagt hat. … Zum Teufel! wiſ- ſen ſie meine Damen, daß dies der Vertraute des zierlichſten jungen Kavaliers in *** geweſen iſt?
Von wem? fragte eine Dame aus der Stadt, vom Herrn von Bourbonne? … Richtig, ich erkenne Monſieur! … Jedermann ſchreibt ihm eine bewundernswuͤrdige Erfindung zu, vermoͤge welcher der Herr von B*** etlichemal in der ganzen Stadt mit einem Wagen, der allein gieng, her- um gefahren iſt.
„Der
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Der gnaͤdige Herr war aber mit einer zahlrei-
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der Sohn meines Fiſcalprocurators, meine Da-
men — Er ſoll herein kommen!
Chriſtinens Herz huͤpfte fuͤr Freuden beym An-
blick eines ſo ſchoͤnen Kavalters. Ein gefaͤlliges Laͤ-
cheln entrunzelte das Geſicht der ſechs Damen, die
ihre Mienen ſchon auf einen Gnadenblick geordnet
hatten. Der gnaͤdige Herr ſelbſt, der den Bur-
ſchen eines Landmanns ſo ſchoͤn gekleidet und mit
einer ſo anſtaͤndigen Verbeugung hereintreten ſah,
konnte die Empfindungen der Achtung nicht unter-
druͤcken, und nannte Victorin, ob er ihn gleich
kannte: Monſieur. Der junge Menſch richtete
ſeinen Auftrag gut eingekleidet und deutlich aus.
Jch bin vollkommen mit ihnen zufrieden, ſagte
Chriſtinens Vater, ſie haben ihre Zeit in der Stadt
nicht verlohren, und ich ſehe, daß es wahr iſt, was
man mir von den guten Kenntniſſen, die ſie da er-
langt haben, geſagt hat. … Zum Teufel! wiſ-
ſen ſie meine Damen, daß dies der Vertraute des
zierlichſten jungen Kavaliers in *** geweſen iſt?
Von wem? fragte eine Dame aus der Stadt,
vom Herrn von Bourbonne? … Richtig, ich
erkenne Monſieur! … Jedermann ſchreibt ihm
eine bewundernswuͤrdige Erfindung zu, vermoͤge
welcher der Herr von B*** etlichemal in der ganzen
Stadt mit einem Wagen, der allein gieng, her-
um gefahren iſt.
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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/60>, abgerufen am 27.11.2024.
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