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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.

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schwindigkeit. Zuweilen erhoben sie sich halb und
zischten auf eine schreckliche Art, indem sie ihre
gespaltenen Zungen spitzten. Alexander erhob sich
mit seinem fliegenden Gefolge in die Luft, um diese
Schlangenmenschen zu erschrecken, und in ihre Hö-
len zurück zu treiben. Zugleich opfert' er einen
bei sich habenden Hund auf, um zu sehn, ob
diese Thiere giftig wären. Er warf ihn unter ei-
nen Haufen von ungefähr dreissig, die, beherzter
als die andern, nicht gefloyen waren, und zischend
sie ansahen, aber der Hund ward von einem die-
ser sonderbaren Wesen verschlungen. Dies bewog
Alexandern, den Hermantin nach einem Esel zu
schicken, und ihn unter diese Schlangenmenschen
zu werfen. Diese Ungeheuer fielen über ihn her
und bissen ihn, suchten ihn endlich auch zu erdros-
seln, indem zwei sich um seinen Leib schlangen.
Aber sie flohen wüthend in ihr Loch, als Alexan-
der und seine Gefährten Erde auf sie warfen, ei-
nen einzigen ausgenommen, der das Herz hatte
sogar nach ihnen in die Luft zu springen. Man
warf immerfort Erde auf ihn, aber an statt sich
in sein Loch zu verstecken, lief er nach den Arbei-
tern zu. Alexander und seine Gefährten, folgten
ihm, warfen eine Art von Netz über ihn, und
wickelten ihn fest darinnen ein, damit sie ihn ge-
mächlich betrachten konten. Jndem sie ihn so um-
ringten, hörte man ein fürchterliches Gezische,
von der Seite des Waldes. Ein Schlangenweib
kam mit einem Gefolge von ein Dutzend andern,
theils erwachsnen, theils noch sehr iungen, und

wol-



ſchwindigkeit. Zuweilen erhoben ſie ſich halb und
ziſchten auf eine ſchreckliche Art, indem ſie ihre
geſpaltenen Zungen ſpitzten. Alexander erhob ſich
mit ſeinem fliegenden Gefolge in die Luft, um dieſe
Schlangenmenſchen zu erſchrecken, und in ihre Hoͤ-
len zuruͤck zu treiben. Zugleich opfert’ er einen
bei ſich habenden Hund auf, um zu ſehn, ob
dieſe Thiere giftig waͤren. Er warf ihn unter ei-
nen Haufen von ungefaͤhr dreiſſig, die, beherzter
als die andern, nicht gefloyen waren, und ziſchend
ſie anſahen, aber der Hund ward von einem die-
ſer ſonderbaren Weſen verſchlungen. Dies bewog
Alexandern, den Hermantin nach einem Eſel zu
ſchicken, und ihn unter dieſe Schlangenmenſchen
zu werfen. Dieſe Ungeheuer fielen uͤber ihn her
und biſſen ihn, ſuchten ihn endlich auch zu erdroſ-
ſeln, indem zwei ſich um ſeinen Leib ſchlangen.
Aber ſie flohen wuͤthend in ihr Loch, als Alexan-
der und ſeine Gefaͤhrten Erde auf ſie warfen, ei-
nen einzigen ausgenommen, der das Herz hatte
ſogar nach ihnen in die Luft zu ſpringen. Man
warf immerfort Erde auf ihn, aber an ſtatt ſich
in ſein Loch zu verſtecken, lief er nach den Arbei-
tern zu. Alexander und ſeine Gefaͤhrten, folgten
ihm, warfen eine Art von Netz uͤber ihn, und
wickelten ihn feſt darinnen ein, damit ſie ihn ge-
maͤchlich betrachten konten. Jndem ſie ihn ſo um-
ringten, hoͤrte man ein fuͤrchterliches Geziſche,
von der Seite des Waldes. Ein Schlangenweib
kam mit einem Gefolge von ein Dutzend andern,
theils erwachsnen, theils noch ſehr iungen, und

wol-
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[242/0250] ſchwindigkeit. Zuweilen erhoben ſie ſich halb und ziſchten auf eine ſchreckliche Art, indem ſie ihre geſpaltenen Zungen ſpitzten. Alexander erhob ſich mit ſeinem fliegenden Gefolge in die Luft, um dieſe Schlangenmenſchen zu erſchrecken, und in ihre Hoͤ- len zuruͤck zu treiben. Zugleich opfert’ er einen bei ſich habenden Hund auf, um zu ſehn, ob dieſe Thiere giftig waͤren. Er warf ihn unter ei- nen Haufen von ungefaͤhr dreiſſig, die, beherzter als die andern, nicht gefloyen waren, und ziſchend ſie anſahen, aber der Hund ward von einem die- ſer ſonderbaren Weſen verſchlungen. Dies bewog Alexandern, den Hermantin nach einem Eſel zu ſchicken, und ihn unter dieſe Schlangenmenſchen zu werfen. Dieſe Ungeheuer fielen uͤber ihn her und biſſen ihn, ſuchten ihn endlich auch zu erdroſ- ſeln, indem zwei ſich um ſeinen Leib ſchlangen. Aber ſie flohen wuͤthend in ihr Loch, als Alexan- der und ſeine Gefaͤhrten Erde auf ſie warfen, ei- nen einzigen ausgenommen, der das Herz hatte ſogar nach ihnen in die Luft zu ſpringen. Man warf immerfort Erde auf ihn, aber an ſtatt ſich in ſein Loch zu verſtecken, lief er nach den Arbei- tern zu. Alexander und ſeine Gefaͤhrten, folgten ihm, warfen eine Art von Netz uͤber ihn, und wickelten ihn feſt darinnen ein, damit ſie ihn ge- maͤchlich betrachten konten. Jndem ſie ihn ſo um- ringten, hoͤrte man ein fuͤrchterliches Geziſche, von der Seite des Waldes. Ein Schlangenweib kam mit einem Gefolge von ein Dutzend andern, theils erwachsnen, theils noch ſehr iungen, und wol-

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Zitationshilfe: Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/250>, abgerufen am 25.11.2024.