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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.

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Wenn ihnen weiter nichts fehlt, als das,
antwortete sie, warum haben sie es denn nicht
gesagt?

Man schickte den Bruder der Jshmichtriß,
den grossen Skhapopantighoh auf die Jagd,
welcher eine Art von Strauß erlegte, dessen
Flügelfedern so lang waren als die Meerbmsen:
man bereitete sie so gut man konnte, und färbte
sie mit verschiedenen Farben, und brachte einen
Federbusch daraus zu Stande, den man auf
dem Kopf der Jshmichtriß mit Blechfaden und
kleinen Hebebäumen gleich Nadeln befestigte. Der
Haarpuz sezte sie auch in grosse Verlegenheit,
die Haare der schönen Patagonerin waren so
lang und so steif, daß die beiden erfahrensten
Coifeurs der Christineninsel, die vorher schon in
Paris berühmt gewesen waren, mit Mühe es
dahin bringen konnten, ihnen eine Gestalt zu ge-
ben. Doch endlich siegte ihre Geschicklichkeit,
der eine steckte den ganzen Arm in die Locke,
um welchen sein Kammerad sie wickelte, so, daß jede
Locke ziemlich denen Cylindern gleich kam, womit
man in euern unfruchtbaren Gärten den Rasen
niederrollt. Jn Ansehung der Füsse besaß der
Pariser Schuhmacher die Kunst, den grossen Schu-
hen der Schönen dennoch Reiz zu geben: er
beobachtete alle Verhältnisse so gut, machte die
Spitze so fein und den Absaz so dünne und stellte
das Fußblatt so hoch, daß, als Jshmichtriß
mit seidnen Strümpfen und weiß droguetenen

Schu-


Wenn ihnen weiter nichts fehlt, als das,
antwortete ſie, warum haben ſie es denn nicht
geſagt?

Man ſchickte den Bruder der Jſhmichtriß,
den groſſen Skhapopantighoh auf die Jagd,
welcher eine Art von Strauß erlegte, deſſen
Fluͤgelfedern ſo lang waren als die Meerbmſen:
man bereitete ſie ſo gut man konnte, und faͤrbte
ſie mit verſchiedenen Farben, und brachte einen
Federbuſch daraus zu Stande, den man auf
dem Kopf der Jſhmichtriß mit Blechfaden und
kleinen Hebebaͤumen gleich Nadeln befeſtigte. Der
Haarpuz ſezte ſie auch in groſſe Verlegenheit,
die Haare der ſchoͤnen Patagonerin waren ſo
lang und ſo ſteif, daß die beiden erfahrenſten
Coifeurs der Chriſtineninſel, die vorher ſchon in
Paris beruͤhmt geweſen waren, mit Muͤhe es
dahin bringen konnten, ihnen eine Geſtalt zu ge-
ben. Doch endlich ſiegte ihre Geſchicklichkeit,
der eine ſteckte den ganzen Arm in die Locke,
um welchen ſein Kammerad ſie wickelte, ſo, daß jede
Locke ziemlich denen Cylindern gleich kam, womit
man in euern unfruchtbaren Gaͤrten den Raſen
niederrollt. Jn Anſehung der Fuͤſſe beſaß der
Pariſer Schuhmacher die Kunſt, den groſſen Schu-
hen der Schoͤnen dennoch Reiz zu geben: er
beobachtete alle Verhaͤltniſſe ſo gut, machte die
Spitze ſo fein und den Abſaz ſo duͤnne und ſtellte
das Fußblatt ſo hoch, daß, als Jſhmichtriß
mit ſeidnen Struͤmpfen und weiß droguetenen

Schu-
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[152/0160] Wenn ihnen weiter nichts fehlt, als das, antwortete ſie, warum haben ſie es denn nicht geſagt? Man ſchickte den Bruder der Jſhmichtriß, den groſſen Skhapopantighoh auf die Jagd, welcher eine Art von Strauß erlegte, deſſen Fluͤgelfedern ſo lang waren als die Meerbmſen: man bereitete ſie ſo gut man konnte, und faͤrbte ſie mit verſchiedenen Farben, und brachte einen Federbuſch daraus zu Stande, den man auf dem Kopf der Jſhmichtriß mit Blechfaden und kleinen Hebebaͤumen gleich Nadeln befeſtigte. Der Haarpuz ſezte ſie auch in groſſe Verlegenheit, die Haare der ſchoͤnen Patagonerin waren ſo lang und ſo ſteif, daß die beiden erfahrenſten Coifeurs der Chriſtineninſel, die vorher ſchon in Paris beruͤhmt geweſen waren, mit Muͤhe es dahin bringen konnten, ihnen eine Geſtalt zu ge- ben. Doch endlich ſiegte ihre Geſchicklichkeit, der eine ſteckte den ganzen Arm in die Locke, um welchen ſein Kammerad ſie wickelte, ſo, daß jede Locke ziemlich denen Cylindern gleich kam, womit man in euern unfruchtbaren Gaͤrten den Raſen niederrollt. Jn Anſehung der Fuͤſſe beſaß der Pariſer Schuhmacher die Kunſt, den groſſen Schu- hen der Schoͤnen dennoch Reiz zu geben: er beobachtete alle Verhaͤltniſſe ſo gut, machte die Spitze ſo fein und den Abſaz ſo duͤnne und ſtellte das Fußblatt ſo hoch, daß, als Jſhmichtriß mit ſeidnen Struͤmpfen und weiß droguetenen Schu-

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Zitationshilfe: Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/160>, abgerufen am 23.11.2024.