Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.aber Luther gesprochen hat/ da Christi Wort geprediget wird/ dieselbe müssen lauter Teufflen werden / ärger dan alle Heyden: so werden die Zuhörer Teufflen/ nicht wegen Christi Wort / sondern weil und wan sie Christi Wort und Predigt nicht annehmen: also ist Judas/ da er Christi Wort so offt gehöret/ und doch nicht angenommen/ ein Teuffel worden: davon Christus spricht Joh. 6. v. 70. Eurer einer ist ein Teuffel; und ist auch ein solcher / der Christi gepredigtes Wort nicht annimmt/ ärger als ein Heyde: davon Christus spricht Matt. 10. v. 15. warlich ich sage euch; dem Lande der Sodomer und Gomorrer/ wird es erträglicher ergehen am Jüngsten Gericht/ als solcher Stadt/ da nemlich Christi Wort geprediget/ und nicht angenommen wird Wer demnach nicht zum Teuffel werden will/ der folge dem Raht Christi und Lutheri: Höre GOttes Wort: behalte es in einem guten Hertzen / und bringe Frucht in Gedult Luc. 8. v. 15. Neun und dreyßigste Papistische Ursache. Weilen die Lutheraner/ laut der Lehre ihres theuren Apostels/ tapffer sündigen müssen: dan also schreiber er Tom. 4. Wittemb. Die reche heilige Christen/ müssen starcke Sünder seyn/ und solche Heilige verbleiben. Item Tom. 4. Wittemberg. Ketzerey und Nonnen-Schänden/ seynd schlechte peccatilla; (verstehe solche Sünden die da keinen starcken Sünder/ daß ist/ keinen rechtschaffenen Lutherischen Heiligen machen) sondern es muß was gröbers seyn. Neun und dreyßigste Lutherische Gegen-Ursache. Luther schreibt nicht/ daß die grobe Sünden/ sondern die unendliche Heiligkeit und Gerechtigkeit Christi/ der die grobe Sünden der Lutheraner auf sich genommen und getragen hat Jes. 53. v. 4. 5. einen Lutherischen Heiligen machen: und will Luther/ die Lutheraner sollen das für schwere und grobe Sünden halten/ was von GOtt für schwere und grobe Sünden gehalten wird: auch das/ was die Papisten für gering-schätzig/ oder gar für nichts halten/ als nemlich die unwillige Lust und Unvollkommenheit der Liebe zu GOtt/ sollen die Lutheraner nicht für gering/ sondern mit Paulo Rom. 7. v. 7. 8. 17. für grobe Sünden ansehen/ und nichts für gering achten/ wodurch die Göttliche Majestät beleydiget wird. Hingegen will Luther/ es sollen die Lutheraner fahren lassen den in GOttes Wort verdammten Aberglauben der Papisten/ welche es für eine grobe Nonnen-Schändung/ und wohl für die principalste unter den reservirten oder vorbehaltenen Sünden ausgeben/ wan eine Nonne der Teuffels-Brunst entrissen/ und zur ehrlichen GOtt gefälligen Ehe befordert wird / gemäß der Verordnung Pauli I. Cor. 7. v. 2. auch aus blinden papistischen Eyffer für eine verdammliche Ketzerey ausruffen/ wan einer den Greuel und die Menschen-Satzungen des Pabstes verlassen/ und sich zu GOtt wenden will: dergleichen Ketzerey auch Paulus für keine Sünde: sondern für einen GOtt gefälligen Dienst geachtet hat Act. 24. v. 14. da er / gemäß der päbstischen Version, von sich selber spricht: nach der Secte/ die sie eine Ketzerey nennen/ diene ich also GOTT meinem Vater/ daß ich glaube alles/ was geschrieben stehet im Gesetz und in den Propheten. Vierzigste Papistische Ursache. Weilen die Lutheraner/ da sie wider die Lehre der Catholischen handeln/ mit greulichen Lügen umb sich werffen/ und uns der Sachen bezüchtigen/ die sie mit ihrem Hals nicht beweisen können; welches genugsam zu sehen in dem Anhang/ so sie zu Leipzig im aber Luther gesprochen hat/ da Christi Wort geprediget wird/ dieselbe müssen lauter Teufflen werden / ärger dan alle Heyden: so werden die Zuhörer Teufflen/ nicht wegen Christi Wort / sondern weil und wan sie Christi Wort und Predigt nicht annehmen: also ist Judas/ da er Christi Wort so offt gehöret/ und doch nicht angenommen/ ein Teuffel worden: davon Christus spricht Joh. 6. v. 70. Eurer einer ist ein Teuffel; und ist auch ein solcher / der Christi gepredigtes Wort nicht annimmt/ ärger als ein Heyde: davon Christus spricht Matt. 10. v. 15. warlich ich sage euch; dem Lande der Sodomer und Gomorrer/ wird es erträglicher ergehen am Jüngsten Gericht/ als solcher Stadt/ da nemlich Christi Wort geprediget/ und nicht angenommen wird Wer demnach nicht zum Teuffel werden will/ der folge dem Raht Christi und Lutheri: Höre GOttes Wort: behalte es in einem guten Hertzen / und bringe Frucht in Gedult Luc. 8. v. 15. Neun und dreyßigste Papistische Ursache. Weilen die Lutheraner/ laut der Lehre ihres theuren Apostels/ tapffer sündigen müssen: dan also schreiber er Tom. 4. Wittemb. Die reche heilige Christen/ müssen starcke Sünder seyn/ und solche Heilige verbleiben. Item Tom. 4. Wittemberg. Ketzerey und Nonnen-Schänden/ seynd schlechte peccatilla; (verstehe solche Sünden die da keinen starcken Sünder/ daß ist/ keinen rechtschaffenen Lutherischen Heiligen machen) sondern es muß was gröbers seyn. Neun und dreyßigste Lutherische Gegen-Ursache. Luther schreibt nicht/ daß die grobe Sünden/ sondern die unendliche Heiligkeit und Gerechtigkeit Christi/ der die grobe Sünden der Lutheraner auf sich genommen und getragen hat Jes. 53. v. 4. 5. einen Lutherischen Heiligen machen: und will Luther/ die Lutheraner sollen das für schwere und grobe Sünden halten/ was von GOtt für schwere und grobe Sünden gehalten wird: auch das/ was die Papisten für gering-schätzig/ oder gar für nichts halten/ als nemlich die unwillige Lust und Unvollkommenheit der Liebe zu GOtt/ sollen die Lutheraner nicht für gering/ sondern mit Paulo Rom. 7. v. 7. 8. 17. für grobe Sünden ansehen/ und nichts für gering achten/ wodurch die Göttliche Majestät beleydiget wird. Hingegen will Luther/ es sollen die Lutheraner fahren lassen den in GOttes Wort verdammten Aberglauben der Papisten/ welche es für eine grobe Nonnen-Schändung/ und wohl für die principalste unter den reservirten oder vorbehaltenen Sünden ausgeben/ wan eine Nonne der Teuffels-Brunst entrissen/ und zur ehrlichen GOtt gefälligen Ehe befordert wird / gemäß der Verordnung Pauli I. Cor. 7. v. 2. auch aus blinden papistischen Eyffer für eine verdammliche Ketzerey ausruffen/ wan einer den Greuel und die Menschen-Satzungen des Pabstes verlassen/ und sich zu GOtt wenden will: dergleichen Ketzerey auch Paulus für keine Sünde: sondern für einen GOtt gefälligen Dienst geachtet hat Act. 24. v. 14. da er / gemäß der päbstischen Version, von sich selber spricht: nach der Secte/ die sie eine Ketzerey nennen/ diene ich also GOTT meinem Vater/ daß ich glaube alles/ was geschrieben stehet im Gesetz und in den Propheten. Vierzigste Papistische Ursache. Weilen die Lutheraner/ da sie wider die Lehre der Catholischen handeln/ mit greulichen Lügen umb sich werffen/ und uns der Sachen bezüchtigen/ die sie mit ihrem Hals nicht beweisen können; welches genugsam zu sehen in dem Anhang/ so sie zu Leipzig im <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0614" n="26"/> aber Luther gesprochen hat/ da Christi Wort geprediget wird/ dieselbe müssen lauter Teufflen werden / ärger dan alle Heyden: so werden die Zuhörer Teufflen/ nicht wegen Christi Wort / sondern weil und wan sie Christi Wort und Predigt nicht annehmen: also ist Judas/ da er Christi Wort so offt gehöret/ und doch nicht angenommen/ ein Teuffel worden: davon Christus spricht Joh. 6. v. 70. Eurer einer ist ein Teuffel; und ist auch ein solcher / der Christi gepredigtes Wort nicht annimmt/ ärger als ein Heyde: davon Christus spricht Matt. 10. v. 15. warlich ich sage euch; dem Lande der Sodomer und Gomorrer/ wird es erträglicher ergehen am Jüngsten Gericht/ als solcher Stadt/ da nemlich Christi Wort geprediget/ und nicht angenommen wird Wer demnach nicht zum Teuffel werden will/ der folge dem Raht Christi und Lutheri: Höre GOttes Wort: behalte es in einem guten Hertzen / und bringe Frucht in Gedult Luc. 8. v. 15.</p> <p>Neun und dreyßigste Papistische Ursache.</p> <p>Weilen die Lutheraner/ laut der Lehre ihres theuren Apostels/ tapffer sündigen müssen: dan also schreiber er Tom. 4. Wittemb. Die reche heilige Christen/ müssen starcke Sünder seyn/ und solche Heilige verbleiben. Item Tom. 4. Wittemberg. Ketzerey und Nonnen-Schänden/ seynd schlechte peccatilla; (verstehe solche Sünden die da keinen starcken Sünder/ daß ist/ keinen rechtschaffenen Lutherischen Heiligen machen) sondern es muß was gröbers seyn.</p> <p>Neun und dreyßigste Lutherische Gegen-Ursache.</p> <p>Luther schreibt nicht/ daß die grobe Sünden/ sondern die unendliche Heiligkeit und Gerechtigkeit Christi/ der die grobe Sünden der Lutheraner auf sich genommen und getragen hat Jes. 53. v. 4. 5. einen Lutherischen Heiligen machen: und will Luther/ die Lutheraner sollen das für schwere und grobe Sünden halten/ was von GOtt für schwere und grobe Sünden gehalten wird: auch das/ was die Papisten für gering-schätzig/ oder gar für nichts halten/ als nemlich die unwillige Lust und Unvollkommenheit der Liebe zu GOtt/ sollen die Lutheraner nicht für gering/ sondern mit Paulo Rom. 7. v. 7. 8. 17. für grobe Sünden ansehen/ und nichts für gering achten/ wodurch die Göttliche Majestät beleydiget wird. Hingegen will Luther/ es sollen die Lutheraner fahren lassen den in GOttes Wort verdammten Aberglauben der Papisten/ welche es für eine grobe Nonnen-Schändung/ und wohl für die principalste unter den reservirten oder vorbehaltenen Sünden ausgeben/ wan eine Nonne der Teuffels-Brunst entrissen/ und zur ehrlichen GOtt gefälligen Ehe befordert wird / gemäß der Verordnung Pauli I. Cor. 7. v. 2. auch aus blinden papistischen Eyffer für eine verdammliche Ketzerey ausruffen/ wan einer den Greuel und die Menschen-Satzungen des Pabstes verlassen/ und sich zu GOtt wenden will: dergleichen Ketzerey auch Paulus für keine Sünde: sondern für einen GOtt gefälligen Dienst geachtet hat Act. 24. v. 14. da er / gemäß der päbstischen Version, von sich selber spricht: nach der Secte/ die sie eine Ketzerey nennen/ diene ich also GOTT meinem Vater/ daß ich glaube alles/ was geschrieben stehet im Gesetz und in den Propheten.</p> <p>Vierzigste Papistische Ursache.</p> <p>Weilen die Lutheraner/ da sie wider die Lehre der Catholischen handeln/ mit greulichen Lügen umb sich werffen/ und uns der Sachen bezüchtigen/ die sie mit ihrem Hals nicht beweisen können; welches genugsam zu sehen in dem Anhang/ so sie zu Leipzig im </p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0614]
aber Luther gesprochen hat/ da Christi Wort geprediget wird/ dieselbe müssen lauter Teufflen werden / ärger dan alle Heyden: so werden die Zuhörer Teufflen/ nicht wegen Christi Wort / sondern weil und wan sie Christi Wort und Predigt nicht annehmen: also ist Judas/ da er Christi Wort so offt gehöret/ und doch nicht angenommen/ ein Teuffel worden: davon Christus spricht Joh. 6. v. 70. Eurer einer ist ein Teuffel; und ist auch ein solcher / der Christi gepredigtes Wort nicht annimmt/ ärger als ein Heyde: davon Christus spricht Matt. 10. v. 15. warlich ich sage euch; dem Lande der Sodomer und Gomorrer/ wird es erträglicher ergehen am Jüngsten Gericht/ als solcher Stadt/ da nemlich Christi Wort geprediget/ und nicht angenommen wird Wer demnach nicht zum Teuffel werden will/ der folge dem Raht Christi und Lutheri: Höre GOttes Wort: behalte es in einem guten Hertzen / und bringe Frucht in Gedult Luc. 8. v. 15.
Neun und dreyßigste Papistische Ursache.
Weilen die Lutheraner/ laut der Lehre ihres theuren Apostels/ tapffer sündigen müssen: dan also schreiber er Tom. 4. Wittemb. Die reche heilige Christen/ müssen starcke Sünder seyn/ und solche Heilige verbleiben. Item Tom. 4. Wittemberg. Ketzerey und Nonnen-Schänden/ seynd schlechte peccatilla; (verstehe solche Sünden die da keinen starcken Sünder/ daß ist/ keinen rechtschaffenen Lutherischen Heiligen machen) sondern es muß was gröbers seyn.
Neun und dreyßigste Lutherische Gegen-Ursache.
Luther schreibt nicht/ daß die grobe Sünden/ sondern die unendliche Heiligkeit und Gerechtigkeit Christi/ der die grobe Sünden der Lutheraner auf sich genommen und getragen hat Jes. 53. v. 4. 5. einen Lutherischen Heiligen machen: und will Luther/ die Lutheraner sollen das für schwere und grobe Sünden halten/ was von GOtt für schwere und grobe Sünden gehalten wird: auch das/ was die Papisten für gering-schätzig/ oder gar für nichts halten/ als nemlich die unwillige Lust und Unvollkommenheit der Liebe zu GOtt/ sollen die Lutheraner nicht für gering/ sondern mit Paulo Rom. 7. v. 7. 8. 17. für grobe Sünden ansehen/ und nichts für gering achten/ wodurch die Göttliche Majestät beleydiget wird. Hingegen will Luther/ es sollen die Lutheraner fahren lassen den in GOttes Wort verdammten Aberglauben der Papisten/ welche es für eine grobe Nonnen-Schändung/ und wohl für die principalste unter den reservirten oder vorbehaltenen Sünden ausgeben/ wan eine Nonne der Teuffels-Brunst entrissen/ und zur ehrlichen GOtt gefälligen Ehe befordert wird / gemäß der Verordnung Pauli I. Cor. 7. v. 2. auch aus blinden papistischen Eyffer für eine verdammliche Ketzerey ausruffen/ wan einer den Greuel und die Menschen-Satzungen des Pabstes verlassen/ und sich zu GOtt wenden will: dergleichen Ketzerey auch Paulus für keine Sünde: sondern für einen GOtt gefälligen Dienst geachtet hat Act. 24. v. 14. da er / gemäß der päbstischen Version, von sich selber spricht: nach der Secte/ die sie eine Ketzerey nennen/ diene ich also GOTT meinem Vater/ daß ich glaube alles/ was geschrieben stehet im Gesetz und in den Propheten.
Vierzigste Papistische Ursache.
Weilen die Lutheraner/ da sie wider die Lehre der Catholischen handeln/ mit greulichen Lügen umb sich werffen/ und uns der Sachen bezüchtigen/ die sie mit ihrem Hals nicht beweisen können; welches genugsam zu sehen in dem Anhang/ so sie zu Leipzig im
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Zitationshilfe: | Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/614>, abgerufen am 31.07.2024. |