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Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

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GOtt zuvor gesagt hatte/ daß ist das Testament/ das ich ihnen machen will nach diesen Tagen/ spricht der HErr/ ich will mein Gesetz in ihr Hertz geben/ und in ihre Sinne will ichs schreiben/ und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedencken: wo aber derselbigen Vergebung ist/ da ist nicht Opffer für die Sünde Hebr. 10. v. 16. Item Christus ist durch sein eigen Bluht einmahl in das Heilige eingangen/ und hat eine ewige Erlösung gefunden Hebr. 9. v. 12. Wohlan so bedarf selbige nicht wiedrum erholet zu werden. Item nicht das Christus sich offt opffern/ gleich wie der hohe Priester gehet alle Jahr in das Heilige mit fremden Bluht: sonst hätte er offt müssen leyden von Anfang der Welt her: nun aber am Ende der Welt ist er einmahl erschienen durch sein eigen Opffer die Sünde aufzuheben/ und wie den Menschen ist gesetzet einmahl zu sterben/ darnach aber das Gericht/ also ist Christus einmahl geopffert wegzunehmen vieler Sünde Hebr. 9. v. 25. Item In welchem Willen wir seynd geheiliget einmahl durch das Opffer des Leibes JEsu Christi Hebr. 10. v. 10. Item daselbst v. II. Ein jeglicher Priester (des alten Testaments) ist eingesetzet/ daß er alle Tage Gottes dienst pflege / und offtermahls einerley Opffer thue/ welche nimmermehr können die Günde abnehmen: dieser aber/ da er hat ein Opffer für die Sünde geopffert/ das ewiglich gilt/ sitzet er nun zur rechten GOttes: dann mit einem Opffer hat er in Ewigkeit vollendet die geheiliget werden.

Siebentens: so creutzigen und tödten die Meß-Pfaffen so viel als an ihnen ist/ Christum täglich in ihrer Messe: dann die Schrifft sagt: beym Opffer ohne Bluht-vergiessen geschicht keine Vergebung Hebr. 9. v. 22. Item daselbst v. 26 Wann Christus oft solte geopfert werden/ so müste er oft leyden. Wann dann nun die Papisten die Vergebung der Sünden ihrem Meß opfer wollen zuschreiben/ mit dem Fürgeben/ daß Christus darinnen geopffert werde/ so muß auch so viel als an ihnen ist/ Christi Bluht immerdar aufs neue vergossen/ und Christus immer gemartert werden. Summa das päbstische Meß-Opffer hat keinen Grund in GOttes Wort/ folgens findet es auch bey uns keinen Glauben.

Einrede der Papisten.

I. Es ist aber die Meß ein uhralter Nahm/ welcher so gar seinen Ursprung herleitet aus dem alten Testament Deut 16. v. 10. allwo das Hebräische Wörtlein Missah gebraucht wird für ein freywilliges Opffer/ so hat ja die Meß ein altes heiliges Herkommen.

Antwort. Nach der besseren Dolmetschung heisset dis Wort am obgemelten Text nicht ein freywilliges Opffer: sondern ein freywilliger Tribut oder Steuer: welche Bedeutung sich ja auf das päbstische Meß Opffer nicht reimet/ es wäre dann Sach/ daß man auf der Meß-Pfaffen Geld-Begier und Eigennützigkeit wolle Acht geben: als welche ohne Geld-Steur am Altar nicht gern ihr heiliges Werck handelen/ und lieber ihre Andacht zubringen beyden

GOtt zuvor gesagt hatte/ daß ist das Testament/ das ich ihnen machen will nach diesen Tagen/ spricht der HErr/ ich will mein Gesetz in ihr Hertz geben/ und in ihre Sinne will ichs schreiben/ und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedencken: wo aber derselbigen Vergebung ist/ da ist nicht Opffer für die Sünde Hebr. 10. v. 16. Item Christus ist durch sein eigen Bluht einmahl in das Heilige eingangen/ und hat eine ewige Erlösung gefunden Hebr. 9. v. 12. Wohlan so bedarf selbige nicht wiedrum erholet zu werden. Item nicht das Christus sich offt opffern/ gleich wie der hohe Priester gehet alle Jahr in das Heilige mit fremden Bluht: sonst hätte er offt müssen leyden von Anfang der Welt her: nun aber am Ende der Welt ist er einmahl erschienen durch sein eigen Opffer die Sünde aufzuheben/ und wie den Menschen ist gesetzet einmahl zu sterben/ darnach aber das Gericht/ also ist Christus einmahl geopffert wegzunehmen vieler Sünde Hebr. 9. v. 25. Item In welchem Willen wir seynd geheiliget einmahl durch das Opffer des Leibes JEsu Christi Hebr. 10. v. 10. Item daselbst v. II. Ein jeglicher Priester (des alten Testaments) ist eingesetzet/ daß er alle Tage Gottes dienst pflege / und offtermahls einerley Opffer thue/ welche nimmermehr können die Günde abnehmen: dieser aber/ da er hat ein Opffer für die Sünde geopffert/ das ewiglich gilt/ sitzet er nun zur rechten GOttes: dann mit einem Opffer hat er in Ewigkeit vollendet die geheiliget werden.

Siebentens: so creutzigen und tödten die Meß-Pfaffen so viel als an ihnen ist/ Christum täglich in ihrer Messe: dann die Schrifft sagt: beym Opffer ohne Bluht-vergiessen geschicht keine Vergebung Hebr. 9. v. 22. Item daselbst v. 26 Wañ Christus oft solte geopfert werden/ so müste er oft leyden. Wañ dann nun die Papisten die Vergebung der Sünden ihrem Meß opfer wollen zuschreiben/ mit dem Fürgeben/ daß Christus darinnen geopffert werde/ so muß auch so viel als an ihnen ist/ Christi Bluht immerdar aufs neue vergossen/ und Christus immer gemartert werden. Summa das päbstische Meß-Opffer hat keinen Grund in GOttes Wort/ folgens findet es auch bey uns keinen Glauben.

Einrede der Papisten.

I. Es ist aber die Meß ein uhralter Nahm/ welcher so gar seinen Ursprung herleitet aus dem alten Testament Deut 16. v. 10. allwo das Hebräische Wörtlein Missah gebraucht wird für ein freywilliges Opffer/ so hat ja die Meß ein altes heiliges Herkommen.

Antwort. Nach der besseren Dolmetschung heisset dis Wort am obgemelten Text nicht ein freywilliges Opffer: sondern ein freywilliger Tribut oder Steuer: welche Bedeutung sich ja auf das päbstische Meß Opffer nicht reimet/ es wäre dann Sach/ daß man auf der Meß-Pfaffen Geld-Begier und Eigennützigkeit wolle Acht geben: als welche ohne Geld-Steur am Altar nicht gern ihr heiliges Werck handelen/ und lieber ihre Andacht zubringen beyden

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        <p>Siebentens: so creutzigen und tödten die Meß-Pfaffen so viel als an ihnen ist/ Christum            täglich in ihrer Messe: dann die Schrifft sagt: beym Opffer ohne Bluht-vergiessen            geschicht keine Vergebung Hebr. 9. v. 22. Item daselbst v. 26 Wan&#x0303; Christus oft            solte geopfert werden/ so müste er oft leyden. Wan&#x0303; dann nun die Papisten die            Vergebung der Sünden ihrem Meß opfer wollen zuschreiben/ mit dem Fürgeben/ daß Christus            darinnen geopffert werde/ so muß auch so viel als an ihnen ist/ Christi Bluht immerdar            aufs neue vergossen/ und Christus immer gemartert werden. Summa das päbstische Meß-Opffer            hat keinen Grund in GOttes Wort/ folgens findet es auch bey uns keinen Glauben.</p>
        <p>Einrede der Papisten.</p>
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        <p>Antwort. Nach der besseren Dolmetschung heisset dis Wort am obgemelten Text nicht ein            freywilliges Opffer: sondern ein freywilliger Tribut oder Steuer: welche Bedeutung sich ja            auf das päbstische Meß Opffer nicht reimet/ es wäre dann Sach/ daß man auf der            Meß-Pfaffen Geld-Begier und Eigennützigkeit wolle Acht geben: als welche ohne Geld-Steur            am Altar nicht gern ihr heiliges Werck handelen/ und lieber ihre Andacht zubringen              beyden
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[105/0405] GOtt zuvor gesagt hatte/ daß ist das Testament/ das ich ihnen machen will nach diesen Tagen/ spricht der HErr/ ich will mein Gesetz in ihr Hertz geben/ und in ihre Sinne will ichs schreiben/ und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedencken: wo aber derselbigen Vergebung ist/ da ist nicht Opffer für die Sünde Hebr. 10. v. 16. Item Christus ist durch sein eigen Bluht einmahl in das Heilige eingangen/ und hat eine ewige Erlösung gefunden Hebr. 9. v. 12. Wohlan so bedarf selbige nicht wiedrum erholet zu werden. Item nicht das Christus sich offt opffern/ gleich wie der hohe Priester gehet alle Jahr in das Heilige mit fremden Bluht: sonst hätte er offt müssen leyden von Anfang der Welt her: nun aber am Ende der Welt ist er einmahl erschienen durch sein eigen Opffer die Sünde aufzuheben/ und wie den Menschen ist gesetzet einmahl zu sterben/ darnach aber das Gericht/ also ist Christus einmahl geopffert wegzunehmen vieler Sünde Hebr. 9. v. 25. Item In welchem Willen wir seynd geheiliget einmahl durch das Opffer des Leibes JEsu Christi Hebr. 10. v. 10. Item daselbst v. II. Ein jeglicher Priester (des alten Testaments) ist eingesetzet/ daß er alle Tage Gottes dienst pflege / und offtermahls einerley Opffer thue/ welche nimmermehr können die Günde abnehmen: dieser aber/ da er hat ein Opffer für die Sünde geopffert/ das ewiglich gilt/ sitzet er nun zur rechten GOttes: dann mit einem Opffer hat er in Ewigkeit vollendet die geheiliget werden. Siebentens: so creutzigen und tödten die Meß-Pfaffen so viel als an ihnen ist/ Christum täglich in ihrer Messe: dann die Schrifft sagt: beym Opffer ohne Bluht-vergiessen geschicht keine Vergebung Hebr. 9. v. 22. Item daselbst v. 26 Wañ Christus oft solte geopfert werden/ so müste er oft leyden. Wañ dann nun die Papisten die Vergebung der Sünden ihrem Meß opfer wollen zuschreiben/ mit dem Fürgeben/ daß Christus darinnen geopffert werde/ so muß auch so viel als an ihnen ist/ Christi Bluht immerdar aufs neue vergossen/ und Christus immer gemartert werden. Summa das päbstische Meß-Opffer hat keinen Grund in GOttes Wort/ folgens findet es auch bey uns keinen Glauben. Einrede der Papisten. I. Es ist aber die Meß ein uhralter Nahm/ welcher so gar seinen Ursprung herleitet aus dem alten Testament Deut 16. v. 10. allwo das Hebräische Wörtlein Missah gebraucht wird für ein freywilliges Opffer/ so hat ja die Meß ein altes heiliges Herkommen. Antwort. Nach der besseren Dolmetschung heisset dis Wort am obgemelten Text nicht ein freywilliges Opffer: sondern ein freywilliger Tribut oder Steuer: welche Bedeutung sich ja auf das päbstische Meß Opffer nicht reimet/ es wäre dann Sach/ daß man auf der Meß-Pfaffen Geld-Begier und Eigennützigkeit wolle Acht geben: als welche ohne Geld-Steur am Altar nicht gern ihr heiliges Werck handelen/ und lieber ihre Andacht zubringen beyden

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Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/405>, abgerufen am 22.11.2024.