ist kaum anzugeben. Ich erinnere nur an Paeonia, Wistaria und Paulownia, an die verschiedenen Arten der Gattungen Weigelia, Clematis, Hydrangea, Philadelphus, Deutzia, Spiraea, an die Lilien, Pantherlilien und Funkien. Welche Fülle und Pracht der Blüthen entwickeln, wie viel Gärten und öffentliche Anlagen schmücken sie nicht! Und wenn wir die Alpen überschreiten und die schönen Gärten und Parkanlagen der Mittelmeerregion nach ihren Hauptzierden durchmustern, so treten uns zum Theil dieselben, da- neben aber eine Anzahl anderer japanischer Einwanderer entgegen, denen unsere Winter zu rauh sind, während sie hier auf's beste ge- deihen und wesentlich zu dem eigenartigen und so anziehenden Pflan- zenbilde beitragen.
Die immergrünen Sträucher und Bäume aus Japan --, ich erinnere hier nur an Eriobotrya, Cinnamomum camphora, Evonymus, Ligustrum und die zahlreichen Nadelhölzer, -- haben sich im strengen Winter 1879/80 in Norditalien und Südfrankreich meist viel widerstandsfähiger erwiesen, als manches schon längst einheimische Gewächs, z. B. Ilex, Oelbaum, Myrthe und Orange. Kein Wunder, dass ihre Cultur sich mehr und mehr ausdehnt.
Eine scharfe Scheidung der aus Japan eingeführten Zierpflanzen von den aus China stammenden lässt sich nicht durchführen, nicht blos, weil die Floren beider Länder sehr viele gemeinsame Arten auf- weisen und diese nahe Verwandtschaft noch mehr in dem Geschmack bezüglich der angebauten Gewächse hervortritt, sondern auch desshalb nicht, weil oft dieselbe Art sowohl aus Japan, als auch aus China unsern Gärtnereien zugeführt worden ist.
Ist es auch in vielen Fällen nicht leicht, ja sogar unmöglich, Zeit und Wege solcher Einführungen von mindestens 300 Arten ausfindig zu machen, so gibt es doch Angaben genug (ich erinnere nur an die in Ait. Hortus Kewensis), welche darauf schliessen lassen, dass wäh- rend des portugiesischen Verkehrs mit Ostasien wohl keine einzige jener zahlreichen Zierpflanzen in Europa eingebürgert wurde. Kein ein- ziges der aus China und Japan stammenden Gewächse scheint in Europa schon vor dem 18. Jahrhundert cultiviert worden zu sein, und nur von wenigen, insbesondere von Camellia japonica, Cinnamomum camphora, Hibiscus Manihot, Dianthus japonicus und Elae- agnus latifolia, weiss man, dass ihre Cultur in Europa schon vor 1750 anfing. Von da an mehrten sich die Einführungen neuer Arten. So kamen beispielsweise Chrysanthemum indicum und Garde- nia florida im Jahre 1754 nach England. In demselben Jahre wur- den die beiden ersten Freilandbäume eingeführt, die allmählich eine
I. Land- und Forstwirthschaft.
ist kaum anzugeben. Ich erinnere nur an Paeonia, Wistaria und Paulownia, an die verschiedenen Arten der Gattungen Weigelia, Clematis, Hydrangea, Philadelphus, Deutzia, Spiraea, an die Lilien, Pantherlilien und Funkien. Welche Fülle und Pracht der Blüthen entwickeln, wie viel Gärten und öffentliche Anlagen schmücken sie nicht! Und wenn wir die Alpen überschreiten und die schönen Gärten und Parkanlagen der Mittelmeerregion nach ihren Hauptzierden durchmustern, so treten uns zum Theil dieselben, da- neben aber eine Anzahl anderer japanischer Einwanderer entgegen, denen unsere Winter zu rauh sind, während sie hier auf’s beste ge- deihen und wesentlich zu dem eigenartigen und so anziehenden Pflan- zenbilde beitragen.
Die immergrünen Sträucher und Bäume aus Japan —, ich erinnere hier nur an Eriobotrya, Cinnamomum camphora, Evonymus, Ligustrum und die zahlreichen Nadelhölzer, — haben sich im strengen Winter 1879/80 in Norditalien und Südfrankreich meist viel widerstandsfähiger erwiesen, als manches schon längst einheimische Gewächs, z. B. Ilex, Oelbaum, Myrthe und Orange. Kein Wunder, dass ihre Cultur sich mehr und mehr ausdehnt.
Eine scharfe Scheidung der aus Japan eingeführten Zierpflanzen von den aus China stammenden lässt sich nicht durchführen, nicht blos, weil die Floren beider Länder sehr viele gemeinsame Arten auf- weisen und diese nahe Verwandtschaft noch mehr in dem Geschmack bezüglich der angebauten Gewächse hervortritt, sondern auch desshalb nicht, weil oft dieselbe Art sowohl aus Japan, als auch aus China unsern Gärtnereien zugeführt worden ist.
Ist es auch in vielen Fällen nicht leicht, ja sogar unmöglich, Zeit und Wege solcher Einführungen von mindestens 300 Arten ausfindig zu machen, so gibt es doch Angaben genug (ich erinnere nur an die in Ait. Hortus Kewensis), welche darauf schliessen lassen, dass wäh- rend des portugiesischen Verkehrs mit Ostasien wohl keine einzige jener zahlreichen Zierpflanzen in Europa eingebürgert wurde. Kein ein- ziges der aus China und Japan stammenden Gewächse scheint in Europa schon vor dem 18. Jahrhundert cultiviert worden zu sein, und nur von wenigen, insbesondere von Camellia japonica, Cinnamomum camphora, Hibiscus Manihot, Dianthus japonicus und Elae- agnus latifolia, weiss man, dass ihre Cultur in Europa schon vor 1750 anfing. Von da an mehrten sich die Einführungen neuer Arten. So kamen beispielsweise Chrysanthemum indicum und Garde- nia florida im Jahre 1754 nach England. In demselben Jahre wur- den die beiden ersten Freilandbäume eingeführt, die allmählich eine
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I. Land- und Forstwirthschaft.
ist kaum anzugeben. Ich erinnere nur an Paeonia, Wistaria und
Paulownia, an die verschiedenen Arten der Gattungen Weigelia,
Clematis, Hydrangea, Philadelphus, Deutzia, Spiraea, an
die Lilien, Pantherlilien und Funkien. Welche Fülle und Pracht
der Blüthen entwickeln, wie viel Gärten und öffentliche Anlagen
schmücken sie nicht! Und wenn wir die Alpen überschreiten und die
schönen Gärten und Parkanlagen der Mittelmeerregion nach ihren
Hauptzierden durchmustern, so treten uns zum Theil dieselben, da-
neben aber eine Anzahl anderer japanischer Einwanderer entgegen,
denen unsere Winter zu rauh sind, während sie hier auf’s beste ge-
deihen und wesentlich zu dem eigenartigen und so anziehenden Pflan-
zenbilde beitragen.
Die immergrünen Sträucher und Bäume aus Japan —, ich erinnere
hier nur an Eriobotrya, Cinnamomum camphora, Evonymus, Ligustrum
und die zahlreichen Nadelhölzer, — haben sich im strengen Winter
1879/80 in Norditalien und Südfrankreich meist viel widerstandsfähiger
erwiesen, als manches schon längst einheimische Gewächs, z. B. Ilex,
Oelbaum, Myrthe und Orange. Kein Wunder, dass ihre Cultur sich
mehr und mehr ausdehnt.
Eine scharfe Scheidung der aus Japan eingeführten Zierpflanzen
von den aus China stammenden lässt sich nicht durchführen, nicht
blos, weil die Floren beider Länder sehr viele gemeinsame Arten auf-
weisen und diese nahe Verwandtschaft noch mehr in dem Geschmack
bezüglich der angebauten Gewächse hervortritt, sondern auch desshalb
nicht, weil oft dieselbe Art sowohl aus Japan, als auch aus China
unsern Gärtnereien zugeführt worden ist.
Ist es auch in vielen Fällen nicht leicht, ja sogar unmöglich, Zeit
und Wege solcher Einführungen von mindestens 300 Arten ausfindig
zu machen, so gibt es doch Angaben genug (ich erinnere nur an die
in Ait. Hortus Kewensis), welche darauf schliessen lassen, dass wäh-
rend des portugiesischen Verkehrs mit Ostasien wohl keine einzige
jener zahlreichen Zierpflanzen in Europa eingebürgert wurde. Kein ein-
ziges der aus China und Japan stammenden Gewächse scheint in Europa
schon vor dem 18. Jahrhundert cultiviert worden zu sein, und nur von
wenigen, insbesondere von Camellia japonica, Cinnamomum
camphora, Hibiscus Manihot, Dianthus japonicus und Elae-
agnus latifolia, weiss man, dass ihre Cultur in Europa schon vor
1750 anfing. Von da an mehrten sich die Einführungen neuer Arten.
So kamen beispielsweise Chrysanthemum indicum und Garde-
nia florida im Jahre 1754 nach England. In demselben Jahre wur-
den die beiden ersten Freilandbäume eingeführt, die allmählich eine
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/354>, abgerufen am 21.11.2024.
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