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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Wer kan aller Farben Strahlen,
So mein lüstern Auge sieht,
Wohl beschreiben oder mahlen,
Da hier so viel herrlichs blüht.

Die, so was bekanntes haben,
Können schon das Auge laben:
Doch hier ist ein seltner Flor,
Schwefel-Safrangelb, Auror,
Pfirsch- und Rosen-Farben glühen,
Violet und carmosin,
Scharlach, Purpurrothe blühen,
Amaranth und Columbin.
Wo kan ich gnug Worte finden
Bey dem Reitz, bey dem Entzünden,
Welcher Glanz und welche Zier
Thut bey Tulpen sich herfür!
Sind nicht Schmück und holdes Prangen
Nebst der Farben Treflichkeit
Schöner, als man kan verlangen,
Auf denselben ausgestreut?
Welche Vielheit von Ranunkeln
Sieht man gleichfalls prächtig funkeln?
Jene blühen herrlich schön,
Hier sieht man noch beßre stehn.
Welche Farben! welche Menge?
Welcher bunte Wunder-Schein!
Kan beym reitzenden Gepränge
Man wohl unempfindlich seyn?
Was soll ich hierbey wohl sagen?
Hat wohl Salomo getragen
Jn der grösten Herrlichkeit
Je ein solches Farben-Kleid?
Sein

Wer kan aller Farben Strahlen,
So mein luͤſtern Auge ſieht,
Wohl beſchreiben oder mahlen,
Da hier ſo viel herrlichs bluͤht.

Die, ſo was bekanntes haben,
Koͤnnen ſchon das Auge laben:
Doch hier iſt ein ſeltner Flor,
Schwefel-Safrangelb, Auror,
Pfirſch- und Roſen-Farben gluͤhen,
Violet und carmoſin,
Scharlach, Purpurrothe bluͤhen,
Amaranth und Columbin.
Wo kan ich gnug Worte finden
Bey dem Reitz, bey dem Entzuͤnden,
Welcher Glanz und welche Zier
Thut bey Tulpen ſich herfuͤr!
Sind nicht Schmuͤck und holdes Prangen
Nebſt der Farben Treflichkeit
Schoͤner, als man kan verlangen,
Auf denſelben ausgeſtreut?
Welche Vielheit von Ranunkeln
Sieht man gleichfalls praͤchtig funkeln?
Jene bluͤhen herrlich ſchoͤn,
Hier ſieht man noch beßre ſtehn.
Welche Farben! welche Menge?
Welcher bunte Wunder-Schein!
Kan beym reitzenden Gepraͤnge
Man wohl unempfindlich ſeyn?
Was ſoll ich hierbey wohl ſagen?
Hat wohl Salomo getragen
Jn der groͤſten Herrlichkeit
Je ein ſolches Farben-Kleid?
Sein
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[[266]/0280] Wer kan aller Farben Strahlen, So mein luͤſtern Auge ſieht, Wohl beſchreiben oder mahlen, Da hier ſo viel herrlichs bluͤht. Die, ſo was bekanntes haben, Koͤnnen ſchon das Auge laben: Doch hier iſt ein ſeltner Flor, Schwefel-Safrangelb, Auror, Pfirſch- und Roſen-Farben gluͤhen, Violet und carmoſin, Scharlach, Purpurrothe bluͤhen, Amaranth und Columbin. Wo kan ich gnug Worte finden Bey dem Reitz, bey dem Entzuͤnden, Welcher Glanz und welche Zier Thut bey Tulpen ſich herfuͤr! Sind nicht Schmuͤck und holdes Prangen Nebſt der Farben Treflichkeit Schoͤner, als man kan verlangen, Auf denſelben ausgeſtreut? Welche Vielheit von Ranunkeln Sieht man gleichfalls praͤchtig funkeln? Jene bluͤhen herrlich ſchoͤn, Hier ſieht man noch beßre ſtehn. Welche Farben! welche Menge? Welcher bunte Wunder-Schein! Kan beym reitzenden Gepraͤnge Man wohl unempfindlich ſeyn? Was ſoll ich hierbey wohl ſagen? Hat wohl Salomo getragen Jn der groͤſten Herrlichkeit Je ein ſolches Farben-Kleid? Sein

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. [266]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/280>, abgerufen am 27.11.2024.