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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Auch findt man allhier im Garten
Nicht nur solche, so da klein,
Sondern ungemeine Arten,
Die so groß wie Gulden seyn.

Jhre balsamirte Düfte
Füllen hier die heitern Lüfte,
Welch ein holder Vorwurf haucht,
Welch ein herrlich Rauchfaß raucht.
Mosch, Ziebet und Biesam riechet,
Durch der Blumen Treflichkeit
Wird stark der Geruch vergnüget,
Und das ganze Herz erfreut.
Doch ich muß auch weiter gehen,
Mit Vergnügen zu besehen
Jenes schöne Früblings-Kind.
Die geschmückte Hyacinth,
Deren sanft und holdes Wesen,
Deren Farbe, Kraft und Pracht,
So gewißlich auserlesen,
Mich froh und entzückt gemacht.
Dort schan ich auf grünen Füssen
Jene prangende Nareissen,
Die in schönen Strahlen glühn,
Und recht überherrlich blühn;
Die in ihren Silber-Kränzen
Und in ihren bleichen Schein
An Figur und hellen Glänzen
Fast den Sternen ähnlich seyn.
Auch in den deblühmten Lenzen
Seh ich hier die Tulpen glänzen,
Deren Schönheit herrlich lacht.
O wie zeigt sich ihre Pracht!
Wer
R 5

Auch findt man allhier im Garten
Nicht nur ſolche, ſo da klein,
Sondern ungemeine Arten,
Die ſo groß wie Gulden ſeyn.

Jhre balſamirte Duͤfte
Fuͤllen hier die heitern Luͤfte,
Welch ein holder Vorwurf haucht,
Welch ein herrlich Rauchfaß raucht.
Moſch, Ziebet und Bieſam riechet,
Durch der Blumen Treflichkeit
Wird ſtark der Geruch vergnuͤget,
Und das ganze Herz erfreut.
Doch ich muß auch weiter gehen,
Mit Vergnuͤgen zu beſehen
Jenes ſchoͤne Fruͤblings-Kind.
Die geſchmuͤckte Hyacinth,
Deren ſanft und holdes Weſen,
Deren Farbe, Kraft und Pracht,
So gewißlich auserleſen,
Mich froh und entzuͤckt gemacht.
Dort ſchan ich auf gruͤnen Fuͤſſen
Jene prangende Nareiſſen,
Die in ſchoͤnen Strahlen gluͤhn,
Und recht uͤberherrlich bluͤhn;
Die in ihren Silber-Kraͤnzen
Und in ihren bleichen Schein
An Figur und hellen Glaͤnzen
Faſt den Sternen aͤhnlich ſeyn.
Auch in den debluͤhmten Lenzen
Seh ich hier die Tulpen glaͤnzen,
Deren Schoͤnheit herrlich lacht.
O wie zeigt ſich ihre Pracht!
Wer
R 5
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[[265]/0279] Auch findt man allhier im Garten Nicht nur ſolche, ſo da klein, Sondern ungemeine Arten, Die ſo groß wie Gulden ſeyn. Jhre balſamirte Duͤfte Fuͤllen hier die heitern Luͤfte, Welch ein holder Vorwurf haucht, Welch ein herrlich Rauchfaß raucht. Moſch, Ziebet und Bieſam riechet, Durch der Blumen Treflichkeit Wird ſtark der Geruch vergnuͤget, Und das ganze Herz erfreut. Doch ich muß auch weiter gehen, Mit Vergnuͤgen zu beſehen Jenes ſchoͤne Fruͤblings-Kind. Die geſchmuͤckte Hyacinth, Deren ſanft und holdes Weſen, Deren Farbe, Kraft und Pracht, So gewißlich auserleſen, Mich froh und entzuͤckt gemacht. Dort ſchan ich auf gruͤnen Fuͤſſen Jene prangende Nareiſſen, Die in ſchoͤnen Strahlen gluͤhn, Und recht uͤberherrlich bluͤhn; Die in ihren Silber-Kraͤnzen Und in ihren bleichen Schein An Figur und hellen Glaͤnzen Faſt den Sternen aͤhnlich ſeyn. Auch in den debluͤhmten Lenzen Seh ich hier die Tulpen glaͤnzen, Deren Schoͤnheit herrlich lacht. O wie zeigt ſich ihre Pracht! Wer R 5

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. [265]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/279>, abgerufen am 27.11.2024.