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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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welche unter den Pflug gehören.
solcher Gerste bleiben. Nach meiner geringen Ein-
sicht halte davor, daß man lieber eine jede Sorte
alleine säe, und wenn man ja dergleichen Futter ha-
ben wil, so können die Körner auf den Boden unter
einander gemenget, und zum Schroten in die Müh-
le geschaffet werden.

Viele Acker-Leute bey uns bestellen auch die
Wicken also: sie mengen Wicken, Erbsen, Hafer
und Gerste unter einander, eines so viel als das an-
dere, und besäen ganze Aecker damit, welches sie
Wick-Futter nennen. Wenn dieses einen Schuh,
und höher, erwachsen ist, lassen sie solches nach und
nach durch das Gesinde vor das Viehe abschneiden,
welches dem Sommer über, sonderlich wenn er am
Grase wil fehlen, grosse Dienste leistet; so bald aber
das Wick-Futter abgeschnitten worden, muß der
Acker umgepflüget, hernach geruret, und nach Mi-
chaelis über Winter bestellet werden. Wird aber das
Wick-Futter an einen Ort bestellet, wo vieler wil-
der Hafer angetroffen wird, so hat man nicht Ursache
guten Hafer mit darunter zu mengen, denn der
Wind Hafer gehet unterweilen so stark auf, daß
man es nimmermehr hätte meynen sollen, wovon
ich in dem dritten Theile p. 31. und 32. gehandelt
habe, welches hierbey nöthig ist nachzulesen.

Jch erinnere mich auch folgenden Vorschlag,
in den Leip 3. Samml. im zweyten Bande p.
290. gelesen zu haben, daß man durch Bestellung
mit Wicken-Körnern die guten abgelegenen Aecker,
zum Korn-Bau fruchtbar machen könte. Hierzu
brachete und düngete man den Acker, und liesse sol-

chen

welche unter den Pflug gehoͤren.
ſolcher Gerſte bleiben. Nach meiner geringen Ein-
ſicht halte davor, daß man lieber eine jede Sorte
alleine ſaͤe, und wenn man ja dergleichen Futter ha-
ben wil, ſo koͤnnen die Koͤrner auf den Boden unter
einander gemenget, und zum Schroten in die Muͤh-
le geſchaffet werden.

Viele Acker-Leute bey uns beſtellen auch die
Wicken alſo: ſie mengen Wicken, Erbſen, Hafer
und Gerſte unter einander, eines ſo viel als das an-
dere, und beſaͤen ganze Aecker damit, welches ſie
Wick-Futter nennen. Wenn dieſes einen Schuh,
und hoͤher, erwachſen iſt, laſſen ſie ſolches nach und
nach durch das Geſinde vor das Viehe abſchneiden,
welches dem Sommer uͤber, ſonderlich wenn er am
Graſe wil fehlen, groſſe Dienſte leiſtet; ſo bald aber
das Wick-Futter abgeſchnitten worden, muß der
Acker umgepfluͤget, hernach geruret, und nach Mi-
chaelis uͤber Winter beſtellet werden. Wird aber das
Wick-Futter an einen Ort beſtellet, wo vieler wil-
der Hafer angetroffen wird, ſo hat man nicht Urſache
guten Hafer mit darunter zu mengen, denn der
Wind Hafer gehet unterweilen ſo ſtark auf, daß
man es nimmermehr haͤtte meynen ſollen, wovon
ich in dem dritten Theile p. 31. und 32. gehandelt
habe, welches hierbey noͤthig iſt nachzuleſen.

Jch erinnere mich auch folgenden Vorſchlag,
in den Leip 3. Samml. im zweyten Bande p.
290. geleſen zu haben, daß man durch Beſtellung
mit Wicken-Koͤrnern die guten abgelegenen Aecker,
zum Korn-Bau fruchtbar machen koͤnte. Hierzu
brachete und duͤngete man den Acker, und lieſſe ſol-

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[157/0192] welche unter den Pflug gehoͤren. ſolcher Gerſte bleiben. Nach meiner geringen Ein- ſicht halte davor, daß man lieber eine jede Sorte alleine ſaͤe, und wenn man ja dergleichen Futter ha- ben wil, ſo koͤnnen die Koͤrner auf den Boden unter einander gemenget, und zum Schroten in die Muͤh- le geſchaffet werden. Viele Acker-Leute bey uns beſtellen auch die Wicken alſo: ſie mengen Wicken, Erbſen, Hafer und Gerſte unter einander, eines ſo viel als das an- dere, und beſaͤen ganze Aecker damit, welches ſie Wick-Futter nennen. Wenn dieſes einen Schuh, und hoͤher, erwachſen iſt, laſſen ſie ſolches nach und nach durch das Geſinde vor das Viehe abſchneiden, welches dem Sommer uͤber, ſonderlich wenn er am Graſe wil fehlen, groſſe Dienſte leiſtet; ſo bald aber das Wick-Futter abgeſchnitten worden, muß der Acker umgepfluͤget, hernach geruret, und nach Mi- chaelis uͤber Winter beſtellet werden. Wird aber das Wick-Futter an einen Ort beſtellet, wo vieler wil- der Hafer angetroffen wird, ſo hat man nicht Urſache guten Hafer mit darunter zu mengen, denn der Wind Hafer gehet unterweilen ſo ſtark auf, daß man es nimmermehr haͤtte meynen ſollen, wovon ich in dem dritten Theile p. 31. und 32. gehandelt habe, welches hierbey noͤthig iſt nachzuleſen. Jch erinnere mich auch folgenden Vorſchlag, in den Leip 3. Samml. im zweyten Bande p. 290. geleſen zu haben, daß man durch Beſtellung mit Wicken-Koͤrnern die guten abgelegenen Aecker, zum Korn-Bau fruchtbar machen koͤnte. Hierzu brachete und duͤngete man den Acker, und lieſſe ſol- chen

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/192>, abgerufen am 21.11.2024.