Witterung haben wil, mit Pferde-Mist zugede- cket werden. Wenn die Stöcke nicht mehr auf- schiessen wollen, so können sie samt den Körben wieder an gehörige Oerter versetzet werden, denn die Körbe verfaulen nachgehends in der Erden, und werden ihnen an Wachsthum nichts hindern. Auf diese Art können die Stöcke endlich noch er- halten werden.
Noch auf eine andere Art kan man den Spargel frühzeitig haben, wodurch die Stöcke gleichfals erhalten werden, und gut bleiben. Wer nemlich Raum und Gelegenheit darzu hat, der lasse sich auf Art der Mist-Bette 4 Bette mit Spargel anlegen, jedoch daß sie nicht mit Bretern gefüttert sind, sondern nur ordentlich in der Er- den im Garten liegen. Sind diese binnen 3 Jahren wohl angeschlagen, daß man die Pfeiffen abstechen kan, alsdenn machet man einen Graben 3 Schuh breit und eben so tief, um das Spargel-Bette, wel- ches man treiben wil, herum, und füllet solchen mit frischem Pferde-Mist, wie bey den Mist-Betten, völlig an. Alsdenn macht man einen viereckig- ten Kasten von Bretern um das Spargel-Bette, und leget rund herum, so hoch die Breter sind, Mist daran, damit die Kälte nicht hinein dringen kan, hernach bringet man die Fenster darauf, so wird sichs in weniger Zeit finden, daß der Spar- gel zu treiben anfängt, welches daher komt, weil die Wärme von allen Seiten zu den Stöcken durch die Erde hingehet.
Wenn nun etwa 3 bis 4 Wochen vorbey
sind,
knollichten Erd-Gewaͤchſen.
Witterung haben wil, mit Pferde-Miſt zugede- cket werden. Wenn die Stoͤcke nicht mehr auf- ſchieſſen wollen, ſo koͤnnen ſie ſamt den Koͤrben wieder an gehoͤrige Oerter verſetzet werden, denn die Koͤrbe verfaulen nachgehends in der Erden, und werden ihnen an Wachsthum nichts hindern. Auf dieſe Art koͤnnen die Stoͤcke endlich noch er- halten werden.
Noch auf eine andere Art kan man den Spargel fruͤhzeitig haben, wodurch die Stoͤcke gleichfals erhalten werden, und gut bleiben. Wer nemlich Raum und Gelegenheit darzu hat, der laſſe ſich auf Art der Miſt-Bette 4 Bette mit Spargel anlegen, jedoch daß ſie nicht mit Bretern gefuͤttert ſind, ſondern nur ordentlich in der Er- den im Garten liegen. Sind dieſe binnen 3 Jahren wohl angeſchlagen, daß man die Pfeiffen abſtechen kan, alsdenn machet man einen Graben 3 Schuh breit und eben ſo tief, um das Spargel-Bette, wel- ches man treiben wil, herum, und fuͤllet ſolchen mit friſchem Pferde-Miſt, wie bey den Miſt-Betten, voͤllig an. Alsdenn macht man einen viereckig- ten Kaſten von Bretern um das Spargel-Bette, und leget rund herum, ſo hoch die Breter ſind, Miſt daran, damit die Kaͤlte nicht hinein dringen kan, hernach bringet man die Fenſter darauf, ſo wird ſichs in weniger Zeit finden, daß der Spar- gel zu treiben anfaͤngt, welches daher komt, weil die Waͤrme von allen Seiten zu den Stoͤcken durch die Erde hingehet.
Wenn nun etwa 3 bis 4 Wochen vorbey
ſind,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0073"n="63"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">knollichten Erd-Gewaͤchſen.</hi></fw><lb/>
Witterung haben wil, mit Pferde-Miſt zugede-<lb/>
cket werden. Wenn die Stoͤcke nicht mehr auf-<lb/>ſchieſſen wollen, ſo koͤnnen ſie ſamt den Koͤrben<lb/>
wieder an gehoͤrige Oerter verſetzet werden, denn<lb/>
die Koͤrbe verfaulen nachgehends in der Erden,<lb/>
und werden ihnen an Wachsthum nichts hindern.<lb/>
Auf dieſe Art koͤnnen die Stoͤcke endlich noch er-<lb/>
halten werden.</p><lb/><p>Noch auf eine andere Art kan man den<lb/>
Spargel fruͤhzeitig haben, wodurch die Stoͤcke<lb/>
gleichfals erhalten werden, und gut bleiben. Wer<lb/>
nemlich Raum und Gelegenheit darzu hat, der<lb/>
laſſe ſich auf Art der Miſt-Bette 4 Bette mit<lb/>
Spargel anlegen, jedoch daß ſie nicht mit Bretern<lb/>
gefuͤttert ſind, ſondern nur ordentlich in der Er-<lb/>
den im Garten liegen. Sind dieſe binnen 3 Jahren<lb/>
wohl angeſchlagen, daß man die Pfeiffen abſtechen<lb/>
kan, alsdenn machet man einen Graben 3 Schuh<lb/>
breit und eben ſo tief, um das Spargel-Bette, wel-<lb/>
ches man treiben wil, herum, und fuͤllet ſolchen mit<lb/>
friſchem Pferde-Miſt, wie bey den Miſt-Betten,<lb/>
voͤllig an. Alsdenn macht man einen viereckig-<lb/>
ten Kaſten von Bretern um das Spargel-Bette,<lb/>
und leget rund herum, ſo hoch die Breter ſind,<lb/>
Miſt daran, damit die Kaͤlte nicht hinein dringen<lb/>
kan, hernach bringet man die Fenſter darauf, ſo<lb/>
wird ſichs in weniger Zeit finden, daß der Spar-<lb/>
gel zu treiben anfaͤngt, welches daher komt, weil<lb/>
die Waͤrme von allen Seiten zu den Stoͤcken<lb/>
durch die Erde hingehet.</p><lb/><p>Wenn nun etwa 3 bis 4 Wochen vorbey<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſind,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[63/0073]
knollichten Erd-Gewaͤchſen.
Witterung haben wil, mit Pferde-Miſt zugede-
cket werden. Wenn die Stoͤcke nicht mehr auf-
ſchieſſen wollen, ſo koͤnnen ſie ſamt den Koͤrben
wieder an gehoͤrige Oerter verſetzet werden, denn
die Koͤrbe verfaulen nachgehends in der Erden,
und werden ihnen an Wachsthum nichts hindern.
Auf dieſe Art koͤnnen die Stoͤcke endlich noch er-
halten werden.
Noch auf eine andere Art kan man den
Spargel fruͤhzeitig haben, wodurch die Stoͤcke
gleichfals erhalten werden, und gut bleiben. Wer
nemlich Raum und Gelegenheit darzu hat, der
laſſe ſich auf Art der Miſt-Bette 4 Bette mit
Spargel anlegen, jedoch daß ſie nicht mit Bretern
gefuͤttert ſind, ſondern nur ordentlich in der Er-
den im Garten liegen. Sind dieſe binnen 3 Jahren
wohl angeſchlagen, daß man die Pfeiffen abſtechen
kan, alsdenn machet man einen Graben 3 Schuh
breit und eben ſo tief, um das Spargel-Bette, wel-
ches man treiben wil, herum, und fuͤllet ſolchen mit
friſchem Pferde-Miſt, wie bey den Miſt-Betten,
voͤllig an. Alsdenn macht man einen viereckig-
ten Kaſten von Bretern um das Spargel-Bette,
und leget rund herum, ſo hoch die Breter ſind,
Miſt daran, damit die Kaͤlte nicht hinein dringen
kan, hernach bringet man die Fenſter darauf, ſo
wird ſichs in weniger Zeit finden, daß der Spar-
gel zu treiben anfaͤngt, welches daher komt, weil
die Waͤrme von allen Seiten zu den Stoͤcken
durch die Erde hingehet.
Wenn nun etwa 3 bis 4 Wochen vorbey
ſind,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/73>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.