sind, fängt man an, das andere auf gemeldete Art anzulegen, damit man immer in die Küche etwas frisches haben möge.
Man kan auch zwischen die Spargel-Stöcke unter die Fenster Sallat säen, oder auch Winter- Sallat auf das Beet stecken lassen.
Haben nun diese zwey Spargel-Bette im er- sten Jahre ihre Dienste gethan, daß keine Pfeiffen mehr aufschiessen wollen, so läßt man es dabey be- ruhen, und hebt die breternen Kasten samt den Fen- stern wiederum hinweg, bis auf das 3te Jahr, in welchen man sie wiederum treiben kan. Jm 2ten Jahre bleiben die Stöcke, ohne daß man sie trei- bet, liegen, damit sie sich wiederum erhohlen können.
Die übrigen zwey Spargel-Bette werden wie jetzt beschrieben, das andere Jahr darauf auch also gebrauchet und getrieben. Jst nun das 2te Jahr auch vorbey, so nimt man die im ersten Jahre gebrauchete und getriebene zwey Bette wie- der vor, thut den alten rings herum eingetretenen und verfaulten Mist aus der Gruben heraus, und so etwan die Wurzeln von den Spargel-Stöcken in denselben hinein gewachsen, schneidet man sol- che mit einem Messer hinweg. Hierauf füllet und trit man wiederum frischen Pferde-Mist in die Gruben, wodurch die Stöcke wiederum getrieben und auf beschriebene Art können erhalten werden, daß man also diese Bette ein Jahr um das an- dere gebrauchen kan. Zu den Mistbett-Fen- stern, deren man sich hierzu bedienen wil, müs-
sen
2. Cap. Von den
ſind, faͤngt man an, das andere auf gemeldete Art anzulegen, damit man immer in die Kuͤche etwas friſches haben moͤge.
Man kan auch zwiſchen die Spargel-Stoͤcke unter die Fenſter Sallat ſaͤen, oder auch Winter- Sallat auf das Beet ſtecken laſſen.
Haben nun dieſe zwey Spargel-Bette im er- ſten Jahre ihre Dienſte gethan, daß keine Pfeiffen mehr aufſchieſſen wollen, ſo laͤßt man es dabey be- ruhen, und hebt die breternen Kaſten ſamt den Fen- ſtern wiederum hinweg, bis auf das 3te Jahr, in welchen man ſie wiederum treiben kan. Jm 2ten Jahre bleiben die Stoͤcke, ohne daß man ſie trei- bet, liegen, damit ſie ſich wiederum erhohlen koͤnnen.
Die uͤbrigen zwey Spargel-Bette werden wie jetzt beſchrieben, das andere Jahr darauf auch alſo gebrauchet und getrieben. Jſt nun das 2te Jahr auch vorbey, ſo nimt man die im erſten Jahre gebrauchete und getriebene zwey Bette wie- der vor, thut den alten rings herum eingetretenen und verfaulten Miſt aus der Gruben heraus, und ſo etwan die Wurzeln von den Spargel-Stoͤcken in denſelben hinein gewachſen, ſchneidet man ſol- che mit einem Meſſer hinweg. Hierauf fuͤllet und trit man wiederum friſchen Pferde-Miſt in die Gruben, wodurch die Stoͤcke wiederum getrieben und auf beſchriebene Art koͤnnen erhalten werden, daß man alſo dieſe Bette ein Jahr um das an- dere gebrauchen kan. Zu den Miſtbett-Fen- ſtern, deren man ſich hierzu bedienen wil, muͤſ-
ſen
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2. Cap. Von den
ſind, faͤngt man an, das andere auf gemeldete
Art anzulegen, damit man immer in die Kuͤche
etwas friſches haben moͤge.
Man kan auch zwiſchen die Spargel-Stoͤcke
unter die Fenſter Sallat ſaͤen, oder auch Winter-
Sallat auf das Beet ſtecken laſſen.
Haben nun dieſe zwey Spargel-Bette im er-
ſten Jahre ihre Dienſte gethan, daß keine Pfeiffen
mehr aufſchieſſen wollen, ſo laͤßt man es dabey be-
ruhen, und hebt die breternen Kaſten ſamt den Fen-
ſtern wiederum hinweg, bis auf das 3te Jahr, in
welchen man ſie wiederum treiben kan. Jm 2ten
Jahre bleiben die Stoͤcke, ohne daß man ſie trei-
bet, liegen, damit ſie ſich wiederum erhohlen
koͤnnen.
Die uͤbrigen zwey Spargel-Bette werden
wie jetzt beſchrieben, das andere Jahr darauf auch
alſo gebrauchet und getrieben. Jſt nun das 2te
Jahr auch vorbey, ſo nimt man die im erſten
Jahre gebrauchete und getriebene zwey Bette wie-
der vor, thut den alten rings herum eingetretenen
und verfaulten Miſt aus der Gruben heraus, und
ſo etwan die Wurzeln von den Spargel-Stoͤcken
in denſelben hinein gewachſen, ſchneidet man ſol-
che mit einem Meſſer hinweg. Hierauf fuͤllet und
trit man wiederum friſchen Pferde-Miſt in die
Gruben, wodurch die Stoͤcke wiederum getrieben
und auf beſchriebene Art koͤnnen erhalten werden,
daß man alſo dieſe Bette ein Jahr um das an-
dere gebrauchen kan. Zu den Miſtbett-Fen-
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/74>, abgerufen am 16.02.2025.
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