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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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Bohnen und Erbsen.
bekümmern noch auch gehörige descriptiones und
divisiones von diesen Gewächsen anzugeben, in-
dem ich nicht vor Botanicos sondern vor Hausvä-
ter und Garten- und Acker Liebhaber schreibe. Und
wenn ich mir auch die Mühe hätte geben und alle
diese Dinge aus denen Botanischen Büchern zu-
sammen tragen wollen, so würden doch die Lieb-
haber der Botanic solche nicht in einem solchen
kleinen öconomischen Tractate suchen, indem sie
es in den botanischen Werken weit besser und alles
zusammen finden. Denen Oeconomis aber wür-
de ich auch einen gar schlechten Dienst mit einer
solchen Abhandlung beweisen, indem sie es ent-
weder gar nicht verstehen oder doch keinen Nu-
tzen davon haben würden. Denn was kan es einem
Hauswirthe helfen, wenn er weiß, daß das Wort
Phaseolus aus dem Griechischen herkomme, und
daß es auch einer Art kleiner Schifgen bedeute:
Ferner, ob es am besten mit dem F oder mit dem
Ph geschrieben werde? Was eine Schmink-Boh-
ne auf Griechisch, Jtaliänisch, Frantzösisch, Spa-
nisch, Englisch, Dänisch und Holländisch heisse.
Vielmehr ist es ihm um die Erziehung solcher
Gewächse zu thun. Daher habe ich mich auch
ausser dem lateinischen Namen, damit man allen-
falls ein botanisch Werk nachschlagen kan, um
weiter nichts bekümmert, als um die Cultur der-
selben.

Hieher gehören also 1) die weissen Tür-
kischen Bohnen, Steig-Bohnen, Schmink-
Bohnen, welsche Bohnen,
Phaseolus vulga-

ris,
J 2

Bohnen und Erbſen.
bekuͤmmern noch auch gehoͤrige deſcriptiones und
diviſiones von dieſen Gewaͤchſen anzugeben, in-
dem ich nicht vor Botanicos ſondern vor Hausvaͤ-
ter und Garten- und Acker Liebhaber ſchreibe. Und
wenn ich mir auch die Muͤhe haͤtte geben und alle
dieſe Dinge aus denen Botaniſchen Buͤchern zu-
ſammen tragen wollen, ſo wuͤrden doch die Lieb-
haber der Botanic ſolche nicht in einem ſolchen
kleinen oͤconomiſchen Tractate ſuchen, indem ſie
es in den botaniſchen Werken weit beſſer und alles
zuſammen finden. Denen Oeconomis aber wuͤr-
de ich auch einen gar ſchlechten Dienſt mit einer
ſolchen Abhandlung beweiſen, indem ſie es ent-
weder gar nicht verſtehen oder doch keinen Nu-
tzen davon haben wuͤrden. Denn was kan es einem
Hauswirthe helfen, wenn er weiß, daß das Wort
Phaſeolus aus dem Griechiſchen herkomme, und
daß es auch einer Art kleiner Schifgen bedeute:
Ferner, ob es am beſten mit dem F oder mit dem
Ph geſchrieben werde? Was eine Schmink-Boh-
ne auf Griechiſch, Jtaliaͤniſch, Frantzoͤſiſch, Spa-
niſch, Engliſch, Daͤniſch und Hollaͤndiſch heiſſe.
Vielmehr iſt es ihm um die Erziehung ſolcher
Gewaͤchſe zu thun. Daher habe ich mich auch
auſſer dem lateiniſchen Namen, damit man allen-
falls ein botaniſch Werk nachſchlagen kan, um
weiter nichts bekuͤmmert, als um die Cultur der-
ſelben.

Hieher gehoͤren alſo 1) die weiſſen Tuͤr-
kiſchen Bohnen, Steig-Bohnen, Schmink-
Bohnen, welſche Bohnen,
Phaſeolus vulga-

ris,
J 2
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[131/0141] Bohnen und Erbſen. bekuͤmmern noch auch gehoͤrige deſcriptiones und diviſiones von dieſen Gewaͤchſen anzugeben, in- dem ich nicht vor Botanicos ſondern vor Hausvaͤ- ter und Garten- und Acker Liebhaber ſchreibe. Und wenn ich mir auch die Muͤhe haͤtte geben und alle dieſe Dinge aus denen Botaniſchen Buͤchern zu- ſammen tragen wollen, ſo wuͤrden doch die Lieb- haber der Botanic ſolche nicht in einem ſolchen kleinen oͤconomiſchen Tractate ſuchen, indem ſie es in den botaniſchen Werken weit beſſer und alles zuſammen finden. Denen Oeconomis aber wuͤr- de ich auch einen gar ſchlechten Dienſt mit einer ſolchen Abhandlung beweiſen, indem ſie es ent- weder gar nicht verſtehen oder doch keinen Nu- tzen davon haben wuͤrden. Denn was kan es einem Hauswirthe helfen, wenn er weiß, daß das Wort Phaſeolus aus dem Griechiſchen herkomme, und daß es auch einer Art kleiner Schifgen bedeute: Ferner, ob es am beſten mit dem F oder mit dem Ph geſchrieben werde? Was eine Schmink-Boh- ne auf Griechiſch, Jtaliaͤniſch, Frantzoͤſiſch, Spa- niſch, Engliſch, Daͤniſch und Hollaͤndiſch heiſſe. Vielmehr iſt es ihm um die Erziehung ſolcher Gewaͤchſe zu thun. Daher habe ich mich auch auſſer dem lateiniſchen Namen, damit man allen- falls ein botaniſch Werk nachſchlagen kan, um weiter nichts bekuͤmmert, als um die Cultur der- ſelben. Hieher gehoͤren alſo 1) die weiſſen Tuͤr- kiſchen Bohnen, Steig-Bohnen, Schmink- Bohnen, welſche Bohnen, Phaſeolus vulga- ris, J 2

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/141>, abgerufen am 21.11.2024.