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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 5. Berlin, 1843.

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Treffen bei Braunschweig.

Den Bemühungen des Hauses Brandenburg gelang es
nicht, Albrecht wie mit August so auch mit seinen übrigen
Feinden zu versöhnen: aber es war nun wenigstens dafür
gesorgt, daß diese Fehde nicht weiter um sich greifen konnte:
es waren ihr bestimmte Grenzen gezogen.

Innerhalb derselben ließ die Entscheidung nicht lange
auf sich warten. Am 12ten September kam es noch ein-
mal zu einem Treffen zwischen Herzog Heinrich und dem
Markgrafen in der Nähe von Braunschweig. Man er-
zählt, Albrecht habe bei seinem Angriff auf eine Meute-
rei gerechnet, die sich im Heere des Herzogs, dem es an
Geld fehlte, entsponnen: noch zur rechten Zeit aber sey der
nürnbergische Kriegszahlmeister eingetroffen, durch welchen
Reiter und Knechte befriedigt und wieder freudig gemacht
worden. Genug der Markgraf fand seinen Feind nicht al-
lein an Zahl überlegen, 1 hauptsächlich mit Fußvolk und Ge-
schütz auf das beste versehen, sondern auch dieser Truppen
sicher, entschlossen und muthvoll. Bei Geitelde und Steter-
burg trafen sie auf einander. Die Braunschweiger stiegen
auf ihre Zinnen und Thürme, um den Gang des Gefechts zu
beobachten. Albrecht schlug mit gewohnter Tapferkeit: zwei-
mal warf er den Anfall des Feindes zurück, und fast alle
Fahnen desselben sanken; aber auch hier wie bei Sievers-
hausen entschied die Überlegenheit der Zahl: dem dritten
Anfall konnte er nicht widerstehn. Der Herzog behauptete

1 Nach einem Schreiben von Mandelslo an Markg. Johann,
Braunschweig 13 Sept., hatte der Herzog 1500 M. z. F., 3000
z. Pf. und ein gutes Feldgeschütz, der Markgraf 2000 Pf. Tobias
Olfen giebt dem letztern nur 1200 Pf.
Treffen bei Braunſchweig.

Den Bemühungen des Hauſes Brandenburg gelang es
nicht, Albrecht wie mit Auguſt ſo auch mit ſeinen übrigen
Feinden zu verſöhnen: aber es war nun wenigſtens dafür
geſorgt, daß dieſe Fehde nicht weiter um ſich greifen konnte:
es waren ihr beſtimmte Grenzen gezogen.

Innerhalb derſelben ließ die Entſcheidung nicht lange
auf ſich warten. Am 12ten September kam es noch ein-
mal zu einem Treffen zwiſchen Herzog Heinrich und dem
Markgrafen in der Nähe von Braunſchweig. Man er-
zählt, Albrecht habe bei ſeinem Angriff auf eine Meute-
rei gerechnet, die ſich im Heere des Herzogs, dem es an
Geld fehlte, entſponnen: noch zur rechten Zeit aber ſey der
nürnbergiſche Kriegszahlmeiſter eingetroffen, durch welchen
Reiter und Knechte befriedigt und wieder freudig gemacht
worden. Genug der Markgraf fand ſeinen Feind nicht al-
lein an Zahl überlegen, 1 hauptſächlich mit Fußvolk und Ge-
ſchütz auf das beſte verſehen, ſondern auch dieſer Truppen
ſicher, entſchloſſen und muthvoll. Bei Geitelde und Steter-
burg trafen ſie auf einander. Die Braunſchweiger ſtiegen
auf ihre Zinnen und Thürme, um den Gang des Gefechts zu
beobachten. Albrecht ſchlug mit gewohnter Tapferkeit: zwei-
mal warf er den Anfall des Feindes zurück, und faſt alle
Fahnen deſſelben ſanken; aber auch hier wie bei Sievers-
hauſen entſchied die Überlegenheit der Zahl: dem dritten
Anfall konnte er nicht widerſtehn. Der Herzog behauptete

1 Nach einem Schreiben von Mandelslo an Markg. Johann,
Braunſchweig 13 Sept., hatte der Herzog 1500 M. z. F., 3000
z. Pf. und ein gutes Feldgeſchuͤtz, der Markgraf 2000 Pf. Tobias
Olfen giebt dem letztern nur 1200 Pf.
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[335/0347] Treffen bei Braunſchweig. Den Bemühungen des Hauſes Brandenburg gelang es nicht, Albrecht wie mit Auguſt ſo auch mit ſeinen übrigen Feinden zu verſöhnen: aber es war nun wenigſtens dafür geſorgt, daß dieſe Fehde nicht weiter um ſich greifen konnte: es waren ihr beſtimmte Grenzen gezogen. Innerhalb derſelben ließ die Entſcheidung nicht lange auf ſich warten. Am 12ten September kam es noch ein- mal zu einem Treffen zwiſchen Herzog Heinrich und dem Markgrafen in der Nähe von Braunſchweig. Man er- zählt, Albrecht habe bei ſeinem Angriff auf eine Meute- rei gerechnet, die ſich im Heere des Herzogs, dem es an Geld fehlte, entſponnen: noch zur rechten Zeit aber ſey der nürnbergiſche Kriegszahlmeiſter eingetroffen, durch welchen Reiter und Knechte befriedigt und wieder freudig gemacht worden. Genug der Markgraf fand ſeinen Feind nicht al- lein an Zahl überlegen, 1 hauptſächlich mit Fußvolk und Ge- ſchütz auf das beſte verſehen, ſondern auch dieſer Truppen ſicher, entſchloſſen und muthvoll. Bei Geitelde und Steter- burg trafen ſie auf einander. Die Braunſchweiger ſtiegen auf ihre Zinnen und Thürme, um den Gang des Gefechts zu beobachten. Albrecht ſchlug mit gewohnter Tapferkeit: zwei- mal warf er den Anfall des Feindes zurück, und faſt alle Fahnen deſſelben ſanken; aber auch hier wie bei Sievers- hauſen entſchied die Überlegenheit der Zahl: dem dritten Anfall konnte er nicht widerſtehn. Der Herzog behauptete 1 Nach einem Schreiben von Mandelslo an Markg. Johann, Braunſchweig 13 Sept., hatte der Herzog 1500 M. z. F., 3000 z. Pf. und ein gutes Feldgeſchuͤtz, der Markgraf 2000 Pf. Tobias Olfen giebt dem letztern nur 1200 Pf.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 5. Berlin, 1843, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation05_1843/347>, abgerufen am 25.11.2024.