Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839.Drittes Buch. Viertes Capitel. dig aber, auch Sickingen verfolgten sie nicht: sie wandtensich zunächst wider dessen Verbündete. Der Churfürst von Mainz, dem sie vorwarfen, einer Hartmuth von Kronenberg, an dem der Landgraf vor Dann gieng der Zug gegen Frowen von Hutten Dasselbe geschah dem Philipp Waiß zu Haußen in Und schon drohte ein ähnliches Ungewitter den Ver- frän- 1 Der Gesandte des Herzog Georg sagt, das sey der Ursa- chen eine, "die andern stecken in der Feder." 2 Tendel: Beschreibung der Belagerung von Kronenberg bei
Münch III, p. 28. Drittes Buch. Viertes Capitel. dig aber, auch Sickingen verfolgten ſie nicht: ſie wandtenſich zunächſt wider deſſen Verbündete. Der Churfürſt von Mainz, dem ſie vorwarfen, einer Hartmuth von Kronenberg, an dem der Landgraf vor Dann gieng der Zug gegen Frowen von Hutten Daſſelbe geſchah dem Philipp Waiß zu Haußen in Und ſchon drohte ein ähnliches Ungewitter den Ver- frän- 1 Der Geſandte des Herzog Georg ſagt, das ſey der Urſa- chen eine, „die andern ſtecken in der Feder.“ 2 Tendel: Beſchreibung der Belagerung von Kronenberg bei
Muͤnch III, p. 28. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0122" n="112"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Drittes Buch. Viertes Capitel</hi>.</fw><lb/> dig aber, auch Sickingen verfolgten ſie nicht: ſie wandten<lb/> ſich zunächſt wider deſſen Verbündete.</p><lb/> <p>Der Churfürſt von Mainz, dem ſie vorwarfen, einer<lb/> Anzahl ſickingenſcher Pferde den Übergang über den Rhein<lb/> nicht verwehrt zu haben, mußte ſeinen Frieden mit 25000<lb/> G. erkaufen. <note place="foot" n="1">Der Geſandte des Herzog Georg ſagt, das ſey der Urſa-<lb/> chen eine, „die andern ſtecken in der Feder.“</note></p><lb/> <p>Hartmuth von Kronenberg, an dem der Landgraf vor<lb/> allem den Antheil den er einſt an dem Darmſtadter Zuge<lb/> Sickingens genommen, beſtrafen wollte, ward in ſeiner<lb/> Burg unfern Frankfurt aufgeſucht. Der Landgraf wollte<lb/> von Gnade und Unterhandlung nichts hören: er ſelbſt hat<lb/> zuweilen das Geſchütz gerichtet. Der Ritter war noch zur<lb/> rechten Zeit entwichen: ſeine Burg mußte ſich aber am<lb/> 16ten October ergeben; die drei Fürſten nahmen die Hul-<lb/> digung in Perſon ein und die Stadt iſt hierauf eine geraume<lb/> Zeit hindurch als heſſiſche Landſtadt behandelt worden. <note place="foot" n="2">Tendel: Beſchreibung der Belagerung von Kronenberg bei<lb/> Muͤnch <hi rendition="#aq">III, p.</hi> 28.</note></p><lb/> <p>Dann gieng der Zug gegen Frowen von Hutten<lb/> „weil er ſich des Aufruhrs theilhaftig gemacht und erklärte<lb/> Ächter bei ſich aufgenommen:“ ſeine Burg Saalmünſter<lb/> ward erobert.</p><lb/> <p>Daſſelbe geſchah dem Philipp Waiß zu Haußen in<lb/> der Fuldiſchen Mark, dem Rudeken in Rukingen: andre<lb/> ſuchten ſich durch Vertrag zu retten.</p><lb/> <p>Und ſchon drohte ein ähnliches Ungewitter den Ver-<lb/> bündeten Sickingens auch in entfernten Gegenden. Der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">frän-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0122]
Drittes Buch. Viertes Capitel.
dig aber, auch Sickingen verfolgten ſie nicht: ſie wandten
ſich zunächſt wider deſſen Verbündete.
Der Churfürſt von Mainz, dem ſie vorwarfen, einer
Anzahl ſickingenſcher Pferde den Übergang über den Rhein
nicht verwehrt zu haben, mußte ſeinen Frieden mit 25000
G. erkaufen. 1
Hartmuth von Kronenberg, an dem der Landgraf vor
allem den Antheil den er einſt an dem Darmſtadter Zuge
Sickingens genommen, beſtrafen wollte, ward in ſeiner
Burg unfern Frankfurt aufgeſucht. Der Landgraf wollte
von Gnade und Unterhandlung nichts hören: er ſelbſt hat
zuweilen das Geſchütz gerichtet. Der Ritter war noch zur
rechten Zeit entwichen: ſeine Burg mußte ſich aber am
16ten October ergeben; die drei Fürſten nahmen die Hul-
digung in Perſon ein und die Stadt iſt hierauf eine geraume
Zeit hindurch als heſſiſche Landſtadt behandelt worden. 2
Dann gieng der Zug gegen Frowen von Hutten
„weil er ſich des Aufruhrs theilhaftig gemacht und erklärte
Ächter bei ſich aufgenommen:“ ſeine Burg Saalmünſter
ward erobert.
Daſſelbe geſchah dem Philipp Waiß zu Haußen in
der Fuldiſchen Mark, dem Rudeken in Rukingen: andre
ſuchten ſich durch Vertrag zu retten.
Und ſchon drohte ein ähnliches Ungewitter den Ver-
bündeten Sickingens auch in entfernten Gegenden. Der
frän-
1 Der Geſandte des Herzog Georg ſagt, das ſey der Urſa-
chen eine, „die andern ſtecken in der Feder.“
2 Tendel: Beſchreibung der Belagerung von Kronenberg bei
Muͤnch III, p. 28.
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