Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.Buch VIII. Die Päpste um d. Mitte d. 17. Jahrh. Aber auch in den Collegien als Gesammtheiten nahm die- Ein Geist der, so wie er einmal angeschlagen war, Noch immer blieb es bei dem Grundsatze den Unter- lia confligant et violentas pecuniarum repetitiones faciant, aut palam negotiantur ad quaestum, -- -- specie quidem primo aspectu etiam honesta, caritate in consanguineos, decepti. 1) Discorso. Per lo meno l'anno due volte cioe al natale
e nel giorno della propria festa si fanno le loro offerte ovvero mancie, le quali ascendono a somma considerabile. -- Il danaro poi di queste offerte o che venga impiegato in argenti, quadri Buch VIII. Die Paͤpſte um d. Mitte d. 17. Jahrh. Aber auch in den Collegien als Geſammtheiten nahm die- Ein Geiſt der, ſo wie er einmal angeſchlagen war, Noch immer blieb es bei dem Grundſatze den Unter- lia confligant et violentas pecuniarum repetitiones faciant, aut palam negotiantur ad quaestum, — — specie quidem primo aspectu etiam honesta, caritate in consanguineos, decepti. 1) Discorso. Per lo meno l’anno due volte cioè al natale
e nel giorno della propria festa si fanno le loro offerte ovvero mancie, le quali ascendono a somma considerabile. — Il danaro poi di queste offerte o che venga impiegato in argenti, quadri <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0142" n="130"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Buch</hi><hi rendition="#aq">VIII.</hi><hi rendition="#g">Die Paͤpſte um d. Mitte d. 17. Jahrh</hi>.</fw><lb/> <p>Aber auch in den Collegien als Geſammtheiten nahm die-<lb/> ſer mercantile Geiſt uͤberhand. Man wollte ihren Wohlſtand<lb/> ſichern: da die großen Schenkungen aufhoͤrten, ſuchte man<lb/> dieß durch Induſtrie zu bewerkſtelligen. Die Jeſuiten hielten<lb/> es fuͤr keinen beſondern Unterſchied, den Acker zu bauen,<lb/> wie die aͤlteſten Moͤnche gethan, und Geſchaͤfte zu treiben,<lb/> wie ſie es verſuchten. Das Collegio Romano ließ zu Ma-<lb/> cerata Tuch fabriciren, anfangs bloß zu eigenem Gebrauch,<lb/> dann fuͤr alle Collegien in der Provinz, endlich fuͤr Jeder-<lb/> mann: man bezog damit die Meſſen. Bei dem engen Ver-<lb/> haͤltniß der verſchiedenen Collegien bildeten ſich Wechſelge-<lb/> ſchaͤfte aus. Der portugieſiſche Geſandte in Rom war fuͤr<lb/> ſeine Caſſe an die Jeſuiten aus Portugal angewieſen. Be-<lb/> ſonders in den Colonien machten ſie gluͤckliche Geſchaͤfte:<lb/> uͤber beide Feſten hin breitete ſich ein Netz von Verbin-<lb/> dungen dieſes Ordens aus, das in Liſſabon ſeinen Mittel-<lb/> punkt hatte.</p><lb/> <p>Ein Geiſt der, ſo wie er einmal angeſchlagen war,<lb/> nothwendig auch auf alle innern Verhaͤltniſſe zuruͤckwirkte.</p><lb/> <p>Noch immer blieb es bei dem Grundſatze den Unter-<lb/> richt umſonſt zu geben. Allein man nahm Geſchenke bei<lb/> der Aufnahme, Geſchenke bei feierlichen Gelegenheiten, ein<lb/> paar Mal des Jahres <note xml:id="seg2pn_14_1" next="#seg2pn_14_2" place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Discorso. Per lo meno l’anno due volte cioè al natale<lb/> e nel giorno della propria festa si fanno le loro offerte ovvero<lb/> mancie, le quali ascendono a somma considerabile. — Il danaro<lb/> poi di queste offerte o che venga impiegato in argenti, quadri</hi></note>: man ſuchte vorzugsweiſe beguͤ-<lb/><note xml:id="seg2pn_13_2" prev="#seg2pn_13_1" place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">lia confligant et violentas pecuniarum repetitiones faciant, aut<lb/> palam negotiantur ad quaestum, — — specie quidem primo<lb/> aspectu etiam honesta, caritate in consanguineos, decepti.</hi></note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [130/0142]
Buch VIII. Die Paͤpſte um d. Mitte d. 17. Jahrh.
Aber auch in den Collegien als Geſammtheiten nahm die-
ſer mercantile Geiſt uͤberhand. Man wollte ihren Wohlſtand
ſichern: da die großen Schenkungen aufhoͤrten, ſuchte man
dieß durch Induſtrie zu bewerkſtelligen. Die Jeſuiten hielten
es fuͤr keinen beſondern Unterſchied, den Acker zu bauen,
wie die aͤlteſten Moͤnche gethan, und Geſchaͤfte zu treiben,
wie ſie es verſuchten. Das Collegio Romano ließ zu Ma-
cerata Tuch fabriciren, anfangs bloß zu eigenem Gebrauch,
dann fuͤr alle Collegien in der Provinz, endlich fuͤr Jeder-
mann: man bezog damit die Meſſen. Bei dem engen Ver-
haͤltniß der verſchiedenen Collegien bildeten ſich Wechſelge-
ſchaͤfte aus. Der portugieſiſche Geſandte in Rom war fuͤr
ſeine Caſſe an die Jeſuiten aus Portugal angewieſen. Be-
ſonders in den Colonien machten ſie gluͤckliche Geſchaͤfte:
uͤber beide Feſten hin breitete ſich ein Netz von Verbin-
dungen dieſes Ordens aus, das in Liſſabon ſeinen Mittel-
punkt hatte.
Ein Geiſt der, ſo wie er einmal angeſchlagen war,
nothwendig auch auf alle innern Verhaͤltniſſe zuruͤckwirkte.
Noch immer blieb es bei dem Grundſatze den Unter-
richt umſonſt zu geben. Allein man nahm Geſchenke bei
der Aufnahme, Geſchenke bei feierlichen Gelegenheiten, ein
paar Mal des Jahres 1): man ſuchte vorzugsweiſe beguͤ-
2)
1) Discorso. Per lo meno l’anno due volte cioè al natale
e nel giorno della propria festa si fanno le loro offerte ovvero
mancie, le quali ascendono a somma considerabile. — Il danaro
poi di queste offerte o che venga impiegato in argenti, quadri
2) lia confligant et violentas pecuniarum repetitiones faciant, aut
palam negotiantur ad quaestum, — — specie quidem primo
aspectu etiam honesta, caritate in consanguineos, decepti.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |