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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834.

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Paul III.
seine Brüder zu rechtfertigen: wegen des Uebrigen bat er
um Verzeihung: er versprach, daß sie in Zukunft alle ge-
horsame Diener und Söhne S. Maj. seyn würden. Der
Kaiser entgegnete, dann wolle auch er sie wie seine eigenen
Kinder behandeln. Hierauf gingen sie zu wichtigeren Ver-
abredungen über. Sie besprachen sich über den Krieg ge-
gen die Protestanten und das Concilium. Sie vereinigten
sich, daß das Concilium unverzüglich angehen solle. Ent-
schließe sich der Kaiser, wider die Protestanten die Waffen
zu brauchen, so machte sich der Papst anheischig, ihn
aus allen seinen Kräften, mit allen seinen Schätzen dazu
zu unterstützen, ja, "wäre es nöthig, seine Krone dazu zu
verkaufen" 1).

In der That ward noch in dem nehmlichen Jahre das
Concilium eröffnet: erst hier übersehen wir vollständig, wie
es noch endlich dazu kam: im Jahre 1546 ging auch der
Krieg an. Papst und Kaiser vereinigten sich, den schmal-
kaldischen Bund zu vernichten, der dem Kaiser nicht viel
minder den weltlichen Gehorsam versagte, als dem Papste
den geistlichen. Der Papst zahlte Geld und schickte Truppen.


1) Wir sind über die Sendung authentisch durch Granvella
selbst unterrichtet. Dispaccio di Monsignor di Cortona al Duca
di Fiorenza. Vormatia 29 Maggio 1545. (Granvella) mi con-
cluse in somma ch' el cardinale era venuto per giustificarsi
d'alcune calumnie e supplica S. M. che quando non potesse in-
teramente discolpare l'attioni passate di Nro. Signore sue e di
sua casa ella si degnasse rimetterle e non ne tener conto -- --
Expose di piu, in caso che S. M. si risolvesse, di sbattere per
via d'arme perche per giustitia non si vedeva quasi modo al-
cuno li Luterani, S. Beatitudine concorrera con ogni somma di
denari.
--

Paul III.
ſeine Bruͤder zu rechtfertigen: wegen des Uebrigen bat er
um Verzeihung: er verſprach, daß ſie in Zukunft alle ge-
horſame Diener und Soͤhne S. Maj. ſeyn wuͤrden. Der
Kaiſer entgegnete, dann wolle auch er ſie wie ſeine eigenen
Kinder behandeln. Hierauf gingen ſie zu wichtigeren Ver-
abredungen uͤber. Sie beſprachen ſich uͤber den Krieg ge-
gen die Proteſtanten und das Concilium. Sie vereinigten
ſich, daß das Concilium unverzuͤglich angehen ſolle. Ent-
ſchließe ſich der Kaiſer, wider die Proteſtanten die Waffen
zu brauchen, ſo machte ſich der Papſt anheiſchig, ihn
aus allen ſeinen Kraͤften, mit allen ſeinen Schaͤtzen dazu
zu unterſtuͤtzen, ja, „waͤre es noͤthig, ſeine Krone dazu zu
verkaufen“ 1).

In der That ward noch in dem nehmlichen Jahre das
Concilium eroͤffnet: erſt hier uͤberſehen wir vollſtaͤndig, wie
es noch endlich dazu kam: im Jahre 1546 ging auch der
Krieg an. Papſt und Kaiſer vereinigten ſich, den ſchmal-
kaldiſchen Bund zu vernichten, der dem Kaiſer nicht viel
minder den weltlichen Gehorſam verſagte, als dem Papſte
den geiſtlichen. Der Papſt zahlte Geld und ſchickte Truppen.


1) Wir ſind uͤber die Sendung authentiſch durch Granvella
ſelbſt unterrichtet. Dispaccio di Monsignor di Cortona al Duca
di Fiorenza. Vormatia 29 Maggio 1545. (Granvella) mi con-
cluse in somma ch’ el cardinale era venuto per giustificarsi
d’alcune calumnie e supplica S. M. che quando non potesse in-
teramente discolpare l’attioni passate di Nro. Signore sue e di
sua casa ella si degnasse rimetterle e non ne tener conto — —
Expose di piu, in caso che S. M. si risolvesse, di sbattere per
via d’arme perche per giustitia non si vedeva quasi modo al-
cuno li Luterani, S. Beatitudine concorrerà con ogni somma di
denari.
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[251/0277] Paul III. ſeine Bruͤder zu rechtfertigen: wegen des Uebrigen bat er um Verzeihung: er verſprach, daß ſie in Zukunft alle ge- horſame Diener und Soͤhne S. Maj. ſeyn wuͤrden. Der Kaiſer entgegnete, dann wolle auch er ſie wie ſeine eigenen Kinder behandeln. Hierauf gingen ſie zu wichtigeren Ver- abredungen uͤber. Sie beſprachen ſich uͤber den Krieg ge- gen die Proteſtanten und das Concilium. Sie vereinigten ſich, daß das Concilium unverzuͤglich angehen ſolle. Ent- ſchließe ſich der Kaiſer, wider die Proteſtanten die Waffen zu brauchen, ſo machte ſich der Papſt anheiſchig, ihn aus allen ſeinen Kraͤften, mit allen ſeinen Schaͤtzen dazu zu unterſtuͤtzen, ja, „waͤre es noͤthig, ſeine Krone dazu zu verkaufen“ 1). In der That ward noch in dem nehmlichen Jahre das Concilium eroͤffnet: erſt hier uͤberſehen wir vollſtaͤndig, wie es noch endlich dazu kam: im Jahre 1546 ging auch der Krieg an. Papſt und Kaiſer vereinigten ſich, den ſchmal- kaldiſchen Bund zu vernichten, der dem Kaiſer nicht viel minder den weltlichen Gehorſam verſagte, als dem Papſte den geiſtlichen. Der Papſt zahlte Geld und ſchickte Truppen. 1) Wir ſind uͤber die Sendung authentiſch durch Granvella ſelbſt unterrichtet. Dispaccio di Monsignor di Cortona al Duca di Fiorenza. Vormatia 29 Maggio 1545. (Granvella) mi con- cluse in somma ch’ el cardinale era venuto per giustificarsi d’alcune calumnie e supplica S. M. che quando non potesse in- teramente discolpare l’attioni passate di Nro. Signore sue e di sua casa ella si degnasse rimetterle e non ne tener conto — — Expose di piu, in caso che S. M. si risolvesse, di sbattere per via d’arme perche per giustitia non si vedeva quasi modo al- cuno li Luterani, S. Beatitudine concorrerà con ogni somma di denari. —

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 1. Berlin, 1834, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste01_1834/277>, abgerufen am 22.11.2024.