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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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Vom Zustand
Frantzosen damahls beschwerlich fiel/ ge-
hemmet würde. Vor einem solchen Bun-
de aber/ darin man sich vereinge/ Teutsch-
land anzugreiffen und zu bezwingen/ hat
man sich nicht zu fürchten/ weil es beedes
gottloß und närrisch seyn würde/ diesen
Barbaren so sehr zu Willen zu seyn/ wel-
che alle Christen mit gleichem Haß verfol-
gen. Sondern wie es Franckreich zuträg-
licher ist/ daß Teutschland lieber bey dem
gegenwertigen Stande gelassen werde/ als
daß ein groß Theil desselben in der Tür-
cken Hände falle; Also sehen auch die Tür-
cken lieber/ daß der Zustand Teutschlandes
ungestalt/ und andere anzugreiffen untüch-
tig gelassen/ als daß es mit Franckreich ver-
einiget zu einer Monarchia eingerichtet
werde: Denn wenn sich diese beeden Kö-
nigreiche auff guten Glauben miteinander
vereinigten/ müste der Türck für seinem
Constantinopel Sorge tragen. Es wird
keiner von den benachbarten wünschen/
daß das Haus Oesterreich das übrige

Teutsch-

Vom Zuſtand
Frantzoſen damahls beſchwerlich fiel/ ge-
hemmet wuͤrde. Vor einem ſolchen Bun-
de aber/ darin man ſich vereinge/ Teutſch-
land anzugreiffen und zu bezwingen/ hat
man ſich nicht zu fuͤrchten/ weil es beedes
gottloß und naͤrriſch ſeyn wuͤrde/ dieſen
Barbaren ſo ſehr zu Willen zu ſeyn/ wel-
che alle Chriſten mit gleichem Haß verfol-
gen. Sondern wie es Franckreich zutraͤg-
licher iſt/ daß Teutſchland lieber bey dem
gegenwertigen Stande gelaſſen werde/ als
daß ein groß Theil deſſelben in der Tuͤr-
cken Haͤnde falle; Alſo ſehen auch die Tuͤr-
cken lieber/ daß der Zuſtand Teutſchlandes
ungeſtalt/ und andere anzugreiffen untuͤch-
tig gelaſſen/ als daß es mit Franckreich ver-
einiget zu einer Monarchia eingerichtet
werde: Denn wenn ſich dieſe beeden Koͤ-
nigreiche auff guten Glauben miteinander
vereinigten/ muͤſte der Tuͤrck fuͤr ſeinem
Conſtantinopel Sorge tragen. Es wird
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[258/0280] Vom Zuſtand Frantzoſen damahls beſchwerlich fiel/ ge- hemmet wuͤrde. Vor einem ſolchen Bun- de aber/ darin man ſich vereinge/ Teutſch- land anzugreiffen und zu bezwingen/ hat man ſich nicht zu fuͤrchten/ weil es beedes gottloß und naͤrriſch ſeyn wuͤrde/ dieſen Barbaren ſo ſehr zu Willen zu ſeyn/ wel- che alle Chriſten mit gleichem Haß verfol- gen. Sondern wie es Franckreich zutraͤg- licher iſt/ daß Teutſchland lieber bey dem gegenwertigen Stande gelaſſen werde/ als daß ein groß Theil deſſelben in der Tuͤr- cken Haͤnde falle; Alſo ſehen auch die Tuͤr- cken lieber/ daß der Zuſtand Teutſchlandes ungeſtalt/ und andere anzugreiffen untuͤch- tig gelaſſen/ als daß es mit Franckreich ver- einiget zu einer Monarchia eingerichtet werde: Denn wenn ſich dieſe beeden Koͤ- nigreiche auff guten Glauben miteinander vereinigten/ muͤſte der Tuͤrck fuͤr ſeinem Conſtantinopel Sorge tragen. Es wird keiner von den benachbarten wuͤnſchen/ daß das Haus Oeſterreich das uͤbrige Teutſch-

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/280>, abgerufen am 24.11.2024.