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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

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XI. Carl VII. u. Franz 1740-1748.
ma, Piacenza und Guastalla nicht gedacht wurde.
(Meines Wissens ist auch seitdem keine kaiserliche
Belehnung über diese Länder geschehen.)


VI.

Beym Dresdner Frieden bedang sich der Kö-
nig in Preussen, daß man von Seiten des Teut-
schen Reichs eine Garantie desselben zuwege zu
bringen suchen sollte. Diese ist hernach in einem
Reichsgutachten vom 14. May 1751. geschehen,
jedoch mit Einrückung der Clausel: "mit Vor-
und Beybehaltung der iurium imperii." (Weil
ehedem Schlesien der Krone Böhmen einverleibt
gewesen war, diese aber zum Teutschen Reiche
gehörte; so hat vielleicht der Anstand erwachsen
können, ob diese ehemalige Einverleibung ohne
Beytritt des Reichs habe aufgehoben werden kön-
nen, wie solches schon vom Kaiser Carl dem VII.
als Könige in Böhmen, und hernach im Bres-
lauer Frieden geschehen war. Damit deshalb dem
Reiche an seinem Rechte nichts vergeben würde,
war wohl die Absicht jener Clausel. Der König
in Preussen nahm inzwischen gleich nach dem Bres-
lauer Frieden den Titel: Souverainer Herzog von
Schlesien, und souverainer Graf von Glatz, an;
der ihm auch aus der Reichshofcanzley nicht ver-
sagt worden ist.)


VII.

Das einzige war von Reichs wegen geschehen,
daß auf ein Commissionsdecret vom 28. May
1742., worin Carl der VII. wegen des damali-
gen Zustandes seiner Erblande auf eine Geld-
hülfe
antrug, im Oct. 1742. ihm 50. Römermo-
nathe bewilliget wurden. Uebrigens erklärte sich
das Reich in einem Reichsgutachten vom 10. May

1743.

XI. Carl VII. u. Franz 1740-1748.
ma, Piacenza und Guaſtalla nicht gedacht wurde.
(Meines Wiſſens iſt auch ſeitdem keine kaiſerliche
Belehnung uͤber dieſe Laͤnder geſchehen.)


VI.

Beym Dresdner Frieden bedang ſich der Koͤ-
nig in Preuſſen, daß man von Seiten des Teut-
ſchen Reichs eine Garantie deſſelben zuwege zu
bringen ſuchen ſollte. Dieſe iſt hernach in einem
Reichsgutachten vom 14. May 1751. geſchehen,
jedoch mit Einruͤckung der Clauſel: ”mit Vor-
und Beybehaltung der iurium imperii.” (Weil
ehedem Schleſien der Krone Boͤhmen einverleibt
geweſen war, dieſe aber zum Teutſchen Reiche
gehoͤrte; ſo hat vielleicht der Anſtand erwachſen
koͤnnen, ob dieſe ehemalige Einverleibung ohne
Beytritt des Reichs habe aufgehoben werden koͤn-
nen, wie ſolches ſchon vom Kaiſer Carl dem VII.
als Koͤnige in Boͤhmen, und hernach im Bres-
lauer Frieden geſchehen war. Damit deshalb dem
Reiche an ſeinem Rechte nichts vergeben wuͤrde,
war wohl die Abſicht jener Clauſel. Der Koͤnig
in Preuſſen nahm inzwiſchen gleich nach dem Bres-
lauer Frieden den Titel: Souverainer Herzog von
Schleſien, und ſouverainer Graf von Glatz, an;
der ihm auch aus der Reichshofcanzley nicht ver-
ſagt worden iſt.)


VII.

Das einzige war von Reichs wegen geſchehen,
daß auf ein Commiſſionsdecret vom 28. May
1742., worin Carl der VII. wegen des damali-
gen Zuſtandes ſeiner Erblande auf eine Geld-
huͤlfe
antrug, im Oct. 1742. ihm 50. Roͤmermo-
nathe bewilliget wurden. Uebrigens erklaͤrte ſich
das Reich in einem Reichsgutachten vom 10. May

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[40/0074] XI. Carl VII. u. Franz 1740-1748. ma, Piacenza und Guaſtalla nicht gedacht wurde. (Meines Wiſſens iſt auch ſeitdem keine kaiſerliche Belehnung uͤber dieſe Laͤnder geſchehen.) Beym Dresdner Frieden bedang ſich der Koͤ- nig in Preuſſen, daß man von Seiten des Teut- ſchen Reichs eine Garantie deſſelben zuwege zu bringen ſuchen ſollte. Dieſe iſt hernach in einem Reichsgutachten vom 14. May 1751. geſchehen, jedoch mit Einruͤckung der Clauſel: ”mit Vor- und Beybehaltung der iurium imperii.” (Weil ehedem Schleſien der Krone Boͤhmen einverleibt geweſen war, dieſe aber zum Teutſchen Reiche gehoͤrte; ſo hat vielleicht der Anſtand erwachſen koͤnnen, ob dieſe ehemalige Einverleibung ohne Beytritt des Reichs habe aufgehoben werden koͤn- nen, wie ſolches ſchon vom Kaiſer Carl dem VII. als Koͤnige in Boͤhmen, und hernach im Bres- lauer Frieden geſchehen war. Damit deshalb dem Reiche an ſeinem Rechte nichts vergeben wuͤrde, war wohl die Abſicht jener Clauſel. Der Koͤnig in Preuſſen nahm inzwiſchen gleich nach dem Bres- lauer Frieden den Titel: Souverainer Herzog von Schleſien, und ſouverainer Graf von Glatz, an; der ihm auch aus der Reichshofcanzley nicht ver- ſagt worden iſt.) Das einzige war von Reichs wegen geſchehen, daß auf ein Commiſſionsdecret vom 28. May 1742., worin Carl der VII. wegen des damali- gen Zuſtandes ſeiner Erblande auf eine Geld- huͤlfe antrug, im Oct. 1742. ihm 50. Roͤmermo- nathe bewilliget wurden. Uebrigens erklaͤrte ſich das Reich in einem Reichsgutachten vom 10. May 1743.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/74>, abgerufen am 24.11.2024.