Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.3) Wahlcap. Carls VII. 1742. hatte; desgleichen im Hause Badendurlach demMarggrafen Carl, dessen Mutter Ursula von Ro- senfeld war; und im Hause Anhaltdessau der Nach- kommenschaft aus der Ehe des Fürsten Leopolds mit Anne Louise Fösen, u. s. w. In diesem letztern Falle ward auch eine kaiser-X. Acht B 5
3) Wahlcap. Carls VII. 1742. hatte; desgleichen im Hauſe Badendurlach demMarggrafen Carl, deſſen Mutter Urſula von Ro- ſenfeld war; und im Hauſe Anhaltdeſſau der Nach- kommenſchaft aus der Ehe des Fuͤrſten Leopolds mit Anne Louiſe Foͤſen, u. ſ. w. In dieſem letztern Falle ward auch eine kaiſer-X. Acht B 5
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3) Wahlcap. Carls VII. 1742.
hatte; desgleichen im Hauſe Badendurlach dem
Marggrafen Carl, deſſen Mutter Urſula von Ro-
ſenfeld war; und im Hauſe Anhaltdeſſau der Nach-
kommenſchaft aus der Ehe des Fuͤrſten Leopolds
mit Anne Louiſe Foͤſen, u. ſ. w.
In dieſem letztern Falle ward auch eine kaiſer-
liche Standeserhoͤhung zu Huͤlfe genommen,
welche die Gemahlinn des Fuͤrſten aus dem buͤr-
gerlichen Stande in den Fuͤrſtenſtand erhoͤhte, und
auch ihre Kinder fuͤr fuͤrſtlich erklaͤrte. Sofern
die Stammsvettern des Hauſes, die allenfalls
alleine ein Recht zu widerſprechen gehabt haͤtten,
damit zufrieden waren; ließ ſich freylich nichts da-
wider einwenden. Sonſt aber, wenn die Stamms-
vettern widerſprachen, ſo konnten dieſelben ihr
Succeſſionsrecht auf den Fall, ſobald keine naͤhe-
re ſtandesmaͤßige und ſucceſſionsfaͤhige Nachkom-
menſchaft mehr im Wege ſtand, als ein ſo gegruͤn-
detes Recht (ius quaeſitum) behaupten, das ihnen
unter keinerley Vorwand, auch nicht durch eine
kaiſerliche Standeserhoͤhung wider ihren Willen
benommen werden konnte. Das waren ungefaͤhr
die Grundſaͤtze, wie ſie bisher in Anſehung der
Mißheirathen nach einem uͤbereinſtimmenden Ge-
brauche unſerer reichsſtaͤndiſchen fuͤrſtlichen Haͤuſer
obgewaltet hatten, ohne daß uͤbrigens noch zur
Zeit ein allgemeines Reichsgeſetz daruͤber vorhan-
den war. Eben deswegen haͤtte aber auch bald
dieſes althergebrachte fuͤrſtliche Gewohnheitsrecht
Noth gelitten, da es theils mit Roͤmiſchen und
paͤbſtlichen Rechtsgrundſaͤtzen in Widerſpruch ſtand,
theils das Intereſſe des kaiſerlichen Hofes zu er-
fordern ſchien, auch dieſe Gelegenheit nicht außer
Acht
X.
B 5
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