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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

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XIII. Joseph II. 1764-1786.
berg wegen eines Antheils, den es nach Grund-
sätzen des Regredienterbschaftsrechts an der Mo-
biliarverlaßenschaft des erloschenen Hauses Baiern
zu haben begehrte; hernach vom Hochstifte Augs-
burg
auf die Herrschaften Mindelheim, Schwa-
bel, Hohenschwangau, den Lechrein, und die
Stadt Schongau; von der Abtey Kempten we-
gen einer Entschädigung von 690727. Gulden
vom Jahre 1709. her; von einem Grafen von
Rechtern wegen einer Anwartschaft auf die gräf-
lich Wolfsteinischen Reichslehne; und von den
Grafen von Schönburg wegen ihrer Reichsafter-
lehnbarkeit (g).


XVI.

Noch war zur völligen Berichtigung des Tesch-
ner Friedens erforderlich, daß die beiden höheren
Reichscollegien so, wie es die Wahlcapitulation
zur Nothwendigkeit macht, ihre Einwilligung ga-
ben, daß die mit dem Tode des letzten Churfür-
sten von Baiern erledigten Reichslehne, wie
sie derselbe besessen, dem Churfürsten von der
Pfalz und dem ganzen Pfälzischen Hause neuer-
lich verliehen werden möchten. Auch diese Ein-
willigung erfolgte in einem besonderen Gutachten
der beiden höheren Collegien unterm 29. Febr.

1780.
(g) Daß die Reichsafterlehnseigenschaft der
gräflich Schönburgischen Herrschaften Glaucha,
Waldenburg und Lichtenstein von Chursachsen nicht
verkannt werden solle, wie es auch in vorigen Zei-
ten von der Krone Böhmen nicht geschehen sey,
darüber ist auf ein von kaiserlicher Majestät geneh-
migtes Reichshofrathsgutachten am 24. März
1783. ein kaiserliches Rescript an Chursachsen er-
laßen worden. Reuß Teutsche Staatscanzley
Th. 2. S. 136.

XIII. Joſeph II. 1764-1786.
berg wegen eines Antheils, den es nach Grund-
ſaͤtzen des Regredienterbſchaftsrechts an der Mo-
biliarverlaßenſchaft des erloſchenen Hauſes Baiern
zu haben begehrte; hernach vom Hochſtifte Augs-
burg
auf die Herrſchaften Mindelheim, Schwa-
bel, Hohenſchwangau, den Lechrein, und die
Stadt Schongau; von der Abtey Kempten we-
gen einer Entſchaͤdigung von 690727. Gulden
vom Jahre 1709. her; von einem Grafen von
Rechtern wegen einer Anwartſchaft auf die graͤf-
lich Wolfſteiniſchen Reichslehne; und von den
Grafen von Schoͤnburg wegen ihrer Reichsafter-
lehnbarkeit (g).


XVI.

Noch war zur voͤlligen Berichtigung des Teſch-
ner Friedens erforderlich, daß die beiden hoͤheren
Reichscollegien ſo, wie es die Wahlcapitulation
zur Nothwendigkeit macht, ihre Einwilligung ga-
ben, daß die mit dem Tode des letzten Churfuͤr-
ſten von Baiern erledigten Reichslehne, wie
ſie derſelbe beſeſſen, dem Churfuͤrſten von der
Pfalz und dem ganzen Pfaͤlziſchen Hauſe neuer-
lich verliehen werden moͤchten. Auch dieſe Ein-
willigung erfolgte in einem beſonderen Gutachten
der beiden hoͤheren Collegien unterm 29. Febr.

1780.
(g) Daß die Reichsafterlehnseigenſchaft der
graͤflich Schoͤnburgiſchen Herrſchaften Glaucha,
Waldenburg und Lichtenſtein von Churſachſen nicht
verkannt werden ſolle, wie es auch in vorigen Zei-
ten von der Krone Boͤhmen nicht geſchehen ſey,
daruͤber iſt auf ein von kaiſerlicher Majeſtaͤt geneh-
migtes Reichshofrathsgutachten am 24. Maͤrz
1783. ein kaiſerliches Reſcript an Churſachſen er-
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Th. 2. S. 136.
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[198/0232] XIII. Joſeph II. 1764-1786. berg wegen eines Antheils, den es nach Grund- ſaͤtzen des Regredienterbſchaftsrechts an der Mo- biliarverlaßenſchaft des erloſchenen Hauſes Baiern zu haben begehrte; hernach vom Hochſtifte Augs- burg auf die Herrſchaften Mindelheim, Schwa- bel, Hohenſchwangau, den Lechrein, und die Stadt Schongau; von der Abtey Kempten we- gen einer Entſchaͤdigung von 690727. Gulden vom Jahre 1709. her; von einem Grafen von Rechtern wegen einer Anwartſchaft auf die graͤf- lich Wolfſteiniſchen Reichslehne; und von den Grafen von Schoͤnburg wegen ihrer Reichsafter- lehnbarkeit (g). Noch war zur voͤlligen Berichtigung des Teſch- ner Friedens erforderlich, daß die beiden hoͤheren Reichscollegien ſo, wie es die Wahlcapitulation zur Nothwendigkeit macht, ihre Einwilligung ga- ben, daß die mit dem Tode des letzten Churfuͤr- ſten von Baiern erledigten Reichslehne, wie ſie derſelbe beſeſſen, dem Churfuͤrſten von der Pfalz und dem ganzen Pfaͤlziſchen Hauſe neuer- lich verliehen werden moͤchten. Auch dieſe Ein- willigung erfolgte in einem beſonderen Gutachten der beiden hoͤheren Collegien unterm 29. Febr. 1780. (g) Daß die Reichsafterlehnseigenſchaft der graͤflich Schoͤnburgiſchen Herrſchaften Glaucha, Waldenburg und Lichtenſtein von Churſachſen nicht verkannt werden ſolle, wie es auch in vorigen Zei- ten von der Krone Boͤhmen nicht geſchehen ſey, daruͤber iſt auf ein von kaiſerlicher Majeſtaͤt geneh- migtes Reichshofrathsgutachten am 24. Maͤrz 1783. ein kaiſerliches Reſcript an Churſachſen er- laßen worden. Reuß Teutſche Staatscanzley Th. 2. S. 136.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/232>, abgerufen am 24.11.2024.