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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.

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6) Reichstag u. C. G.
sentationen zu vergeben haben. Aber zwey, die
noch an der Zahl 50. fehlten, wurden dem Kai-
ser, doch beide catholisch, zu präsentiren über-
laßen. Also kam dennoch das Cammergericht zu
keiner völligen Religionsgleichheit, sondern unter
50. Beysitzern konnten 26. catholische, nur 24.
evangelische seyn.

Ueber die evangelischen Präsentationen wur-VII.
de gleich im Frieden eingerückt, daß die evange-
lischen Churfürsten Pfalz, Sachsen, Brandenburg,
jeder zwey, die beiden pur evangelischen Kreise Ober-
und Niedersachsen jeder vier, und zusammen abwech-
selnd noch einen, die evangelischen Stände in den
vermischten Kreisen Franken, Schwaben, Ober-
rhein und Westphalen für jeden Kreis zwey, und
auch für diese vier Kreise abwechselnd noch einen,
also zusammen 24. evangelische Beysitzer präsenti-
ren sollten. (Von Seiten der catholischen Stände
wurde die Vertheilung ihrer Präsentationen erst
auf dem folgenden Reichstage völlig berichtiget, so
daß auch die vier catholischen Churfürsten Mainz,
Trier, Cölln, Baiern, jeder 2., die Kreise Oester-
reich und Burgund, jeder ebenfalls 2., der Bai-
rische Kreis 4., die catholischen Stände der ver-
mischten Kreise Franken, Schwaben, Oberrhein,
Westphalen von jedem dieser Kreise 2., also zu-
sammen ebenfalls 24. catholische Beysitzer zu prä-
sentiren bekamen.)

Im Bairischen Kreise waren zwar ein undVIII.
andere evangelische Reichsstände, als die Grafen
von Wolfstein und Ortenburg, und die Reichs-
stadt Regensburg. Er wurde aber doch wegen

der

6) Reichstag u. C. G.
ſentationen zu vergeben haben. Aber zwey, die
noch an der Zahl 50. fehlten, wurden dem Kai-
ſer, doch beide catholiſch, zu praͤſentiren uͤber-
laßen. Alſo kam dennoch das Cammergericht zu
keiner voͤlligen Religionsgleichheit, ſondern unter
50. Beyſitzern konnten 26. catholiſche, nur 24.
evangeliſche ſeyn.

Ueber die evangeliſchen Praͤſentationen wur-VII.
de gleich im Frieden eingeruͤckt, daß die evange-
liſchen Churfuͤrſten Pfalz, Sachſen, Brandenburg,
jeder zwey, die beiden pur evangeliſchen Kreiſe Ober-
und Niederſachſen jeder vier, und zuſammen abwech-
ſelnd noch einen, die evangeliſchen Staͤnde in den
vermiſchten Kreiſen Franken, Schwaben, Ober-
rhein und Weſtphalen fuͤr jeden Kreis zwey, und
auch fuͤr dieſe vier Kreiſe abwechſelnd noch einen,
alſo zuſammen 24. evangeliſche Beyſitzer praͤſenti-
ren ſollten. (Von Seiten der catholiſchen Staͤnde
wurde die Vertheilung ihrer Praͤſentationen erſt
auf dem folgenden Reichstage voͤllig berichtiget, ſo
daß auch die vier catholiſchen Churfuͤrſten Mainz,
Trier, Coͤlln, Baiern, jeder 2., die Kreiſe Oeſter-
reich und Burgund, jeder ebenfalls 2., der Bai-
riſche Kreis 4., die catholiſchen Staͤnde der ver-
miſchten Kreiſe Franken, Schwaben, Oberrhein,
Weſtphalen von jedem dieſer Kreiſe 2., alſo zu-
ſammen ebenfalls 24. catholiſche Beyſitzer zu praͤ-
ſentiren bekamen.)

Im Bairiſchen Kreiſe waren zwar ein undVIII.
andere evangeliſche Reichsſtaͤnde, als die Grafen
von Wolfſtein und Ortenburg, und die Reichs-
ſtadt Regensburg. Er wurde aber doch wegen

der
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[91/0133] 6) Reichstag u. C. G. ſentationen zu vergeben haben. Aber zwey, die noch an der Zahl 50. fehlten, wurden dem Kai- ſer, doch beide catholiſch, zu praͤſentiren uͤber- laßen. Alſo kam dennoch das Cammergericht zu keiner voͤlligen Religionsgleichheit, ſondern unter 50. Beyſitzern konnten 26. catholiſche, nur 24. evangeliſche ſeyn. Ueber die evangeliſchen Praͤſentationen wur- de gleich im Frieden eingeruͤckt, daß die evange- liſchen Churfuͤrſten Pfalz, Sachſen, Brandenburg, jeder zwey, die beiden pur evangeliſchen Kreiſe Ober- und Niederſachſen jeder vier, und zuſammen abwech- ſelnd noch einen, die evangeliſchen Staͤnde in den vermiſchten Kreiſen Franken, Schwaben, Ober- rhein und Weſtphalen fuͤr jeden Kreis zwey, und auch fuͤr dieſe vier Kreiſe abwechſelnd noch einen, alſo zuſammen 24. evangeliſche Beyſitzer praͤſenti- ren ſollten. (Von Seiten der catholiſchen Staͤnde wurde die Vertheilung ihrer Praͤſentationen erſt auf dem folgenden Reichstage voͤllig berichtiget, ſo daß auch die vier catholiſchen Churfuͤrſten Mainz, Trier, Coͤlln, Baiern, jeder 2., die Kreiſe Oeſter- reich und Burgund, jeder ebenfalls 2., der Bai- riſche Kreis 4., die catholiſchen Staͤnde der ver- miſchten Kreiſe Franken, Schwaben, Oberrhein, Weſtphalen von jedem dieſer Kreiſe 2., alſo zu- ſammen ebenfalls 24. catholiſche Beyſitzer zu praͤ- ſentiren bekamen.) VII. Im Bairiſchen Kreiſe waren zwar ein und andere evangeliſche Reichsſtaͤnde, als die Grafen von Wolfſtein und Ortenburg, und die Reichs- ſtadt Regensburg. Er wurde aber doch wegen der VIII.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/133>, abgerufen am 21.11.2024.