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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 2. München, 1830.

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unterdrückte Lachen Einiger, und das Staunen An-
derer, die mit offenem Munde stehen blieben, war für
den Zuschauer ein höchst amüsantes Schauspiel. Als
man, nach dieser Erfahrung, Seine Majestät glück-
lich zu Hause gebracht, ward keine weitere Probe ge-
stattet, und er bis nach seinem Tode dem Publiko
nicht mehr gezeigt.

Die große Zuvorkommenheit, ja ich könnte sagen, den
Enthusiasmus, mit dem man mich hier aufnimmt,
habe ich allein meinem Besuch bei dem "Manne des
Volks" zu verdanken, mit dem man mich, blos Neu-
gierigen, in Gott weiß welchem Rapport glaubt. Wo
ich durch ein Dorf reite, wird mir ein Hurrah ge-
bracht, und in Cashel ist jeden Tag der Markt, an dem
ich wohne, früh schon mit Menschen angefüllt, um
mich, sobald ich ausgehe, mit einem gleichen Geschrei
zu empfangen. Mehrere drängen sich dabei herzu,
und bitten, mir die Hand (verzweifelt derb) schütteln
zu dürfen, ganz glücklich, wenn sie dies bewerkstelligt
haben.

Sehr spät brachen wir erst von Tisch auf, worauf
ich, bei eiskaltem Nebel, mit noch einem Herrn in
des Wirths carr eingepackt wurde, um nach Cashel
zurückzukehren. Alles lief mit hinaus, um mir be-
hülflich zu seyn. Der Eine zog mir ein Paar Filz-
schuhe über, der Andere gab mir einen Pelz um,
der Dritte band mir einen Foulard um den Hals,
Jeder wollte wenigstens einen kleinen Dienst lei-
sten, und mit vielen: God bless his Higness, ward

unterdrückte Lachen Einiger, und das Staunen An-
derer, die mit offenem Munde ſtehen blieben, war für
den Zuſchauer ein höchſt amüſantes Schauſpiel. Als
man, nach dieſer Erfahrung, Seine Majeſtät glück-
lich zu Hauſe gebracht, ward keine weitere Probe ge-
ſtattet, und er bis nach ſeinem Tode dem Publiko
nicht mehr gezeigt.

Die große Zuvorkommenheit, ja ich könnte ſagen, den
Enthuſiasmus, mit dem man mich hier aufnimmt,
habe ich allein meinem Beſuch bei dem „Manne des
Volks“ zu verdanken, mit dem man mich, blos Neu-
gierigen, in Gott weiß welchem Rapport glaubt. Wo
ich durch ein Dorf reite, wird mir ein Hurrah ge-
bracht, und in Caſhel iſt jeden Tag der Markt, an dem
ich wohne, früh ſchon mit Menſchen angefüllt, um
mich, ſobald ich ausgehe, mit einem gleichen Geſchrei
zu empfangen. Mehrere drängen ſich dabei herzu,
und bitten, mir die Hand (verzweifelt derb) ſchütteln
zu dürfen, ganz glücklich, wenn ſie dies bewerkſtelligt
haben.

Sehr ſpät brachen wir erſt von Tiſch auf, worauf
ich, bei eiskaltem Nebel, mit noch einem Herrn in
des Wirths carr eingepackt wurde, um nach Caſhel
zurückzukehren. Alles lief mit hinaus, um mir be-
hülflich zu ſeyn. Der Eine zog mir ein Paar Filz-
ſchuhe über, der Andere gab mir einen Pelz um,
der Dritte band mir einen Foulard um den Hals,
Jeder wollte wenigſtens einen kleinen Dienſt lei-
ſten, und mit vielen: God bless his Higness, ward

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[112/0134] unterdrückte Lachen Einiger, und das Staunen An- derer, die mit offenem Munde ſtehen blieben, war für den Zuſchauer ein höchſt amüſantes Schauſpiel. Als man, nach dieſer Erfahrung, Seine Majeſtät glück- lich zu Hauſe gebracht, ward keine weitere Probe ge- ſtattet, und er bis nach ſeinem Tode dem Publiko nicht mehr gezeigt. Die große Zuvorkommenheit, ja ich könnte ſagen, den Enthuſiasmus, mit dem man mich hier aufnimmt, habe ich allein meinem Beſuch bei dem „Manne des Volks“ zu verdanken, mit dem man mich, blos Neu- gierigen, in Gott weiß welchem Rapport glaubt. Wo ich durch ein Dorf reite, wird mir ein Hurrah ge- bracht, und in Caſhel iſt jeden Tag der Markt, an dem ich wohne, früh ſchon mit Menſchen angefüllt, um mich, ſobald ich ausgehe, mit einem gleichen Geſchrei zu empfangen. Mehrere drängen ſich dabei herzu, und bitten, mir die Hand (verzweifelt derb) ſchütteln zu dürfen, ganz glücklich, wenn ſie dies bewerkſtelligt haben. Sehr ſpät brachen wir erſt von Tiſch auf, worauf ich, bei eiskaltem Nebel, mit noch einem Herrn in des Wirths carr eingepackt wurde, um nach Caſhel zurückzukehren. Alles lief mit hinaus, um mir be- hülflich zu ſeyn. Der Eine zog mir ein Paar Filz- ſchuhe über, der Andere gab mir einen Pelz um, der Dritte band mir einen Foulard um den Hals, Jeder wollte wenigſtens einen kleinen Dienſt lei- ſten, und mit vielen: God bless his Higness, ward

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 2. München, 1830, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe02_1830/134>, abgerufen am 22.11.2024.